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Die Heimkehr des Prinzen

Die Heimkehr des Prinzen

Titel: Die Heimkehr des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyssa Day
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von Vampiren beißen lassen? Sind die eigentlich total verrückt geworden? Wenn sie unbedingt sterben wollen, dann lass sie doch.«
    Â»Aber was passiert dann?« Der Zorn in Alarics Stimme war unüberhörbar. »Wenn sie immer mehr Menschen und sogar Hexen zu Vampiren konvertiert haben, was dann? Am Ende gehört alles Land denen, die nie im Licht der Sonne gehen können.«
    Erin stieß ein schrilles, freudloses Lachen aus. »Das ist wie bei der Rechenaufgabe. Wenn zwei Vampire in zwei Zügen reisen, die in entgegengesetzter Richtung fahren, und jeder Vampir jeweils zwei Menschen konvertiert, die dann jeweils wieder zwei Menschen konvertieren, welcher Zug, in dem es nur noch Untote gibt, kommt dann zuerst in St. Louis an?«
    Ven hob alarmiert die Augenbrauen. »Wovon redest du überhaupt? Was für Züge?«
    Sie lachte wieder, aber in ihren Augen stand die nackte Verzweiflung. »Ach, nichts. Es ist nur eine Rechenaufgabe aus der Schule. Es ist … nichts. Ich glaube, Quinn ist nicht die Einzige, die ein wenig Schlaf nötig hat.«
    Ven schob den Stuhl zurück und stand auf. »Ich glaube, wir brauchen alle ein bisschen Ruhe. Alaric, wir bringen alle Verwundeten in einen einzigen Raum, sodass du dort ein Portal errichten kannst.«
    Alaric schüttelte den Kopf. »Ich bin viel zu erschöpft nach dem, was heute vorgefallen ist und vom Heilen der Wunden. Vorhin habe ich versucht, ein Portal zu errichten, aber ich konnte keines aufrufen. Ich brauche mindestens zwölf Stunden Ruhe, wenn nicht noch länger, bevor ich es wieder versuchen kann. Außerdem sind Alexios und Brennan zu schwer verletzt, um sie zu transportieren, ganz zu schweigen davon, sie ins Meer zu werfen, um sie den Transfer durchs Wasser alleine machen zu lassen. Wir müssen heute Nacht hier bleiben und uns auf die Schutzzauber der Hexen verlassen.«
    Gennae fühlte sich ein wenig brüskiert. »Wir stellen außerdem Wachen auf. Zusammen mit dem Schutzzauber geben sie uns genug Sicherheit. Außerdem wird es in weniger als einer Stunde hell, und bei Tagesanbruch müssen die Vampire wieder zurück in ihre Löcher, bis zum Einbruch der Nacht.«
    Ven sah Erin an, die sich kaum noch aufrecht halten konnte und dabei war, im Sessel einzuschlafen. Da traf er seine Entscheidung. »Ihr bleibt alle hier und erholt euch, bis Alaric das Portal eröffnen kann, und ich gehe mit Erin an einen sicheren Ort, den nur ich kenne. Wo der Ort ist, bleibt ein Geheimnis, damit uns kein Verräter ans Messer liefern kann.«
    Â»So weit weg von Caligula wie möglich, hoffe ich«, meine Gennae.
    Erin hob den Kopf, und er sah den trotzigen Blick in ihren Augen und dass sie anfangen wollte, mit ihm über seine Entscheidung zu streiten.
    Â»Nein«, sagte er. »Ganz im Gegenteil. Wir gehen dahin, wo uns niemand vermutet. Wir begeben uns in die Höhle des Löwen.«

19
    Am Point Success auf dem Mount Rainier, 4314 Meter über dem Meeresspiegel
    Auf einer der höchsten Spitzen des Mount Rainier, dem Berg, den er fast als sein Eigentum betrachtete, kauerte Caligula in gehockter Stellung und ließ seinen Blick über die noch nacht-dunkle Landschaft schweifen.
    Â»Ist doch hochinteressant, dass diese Bergspitze Point Success genannt wird«, sagte er zu ihr, »wo doch so viele Entscheidungen von hier aus getroffen wurden, die meinen eigenen Erfolg konsolidiert haben. Wenn sich die Lage endgültig geändert hat, dann könnte ich in Erwägung ziehen, diesen Berg zu meinen Ehren in Mount Caligula umzubenennen. Ich glaube, das würde mir Freude bereiten.«
    Deirdre antwortete nicht, und er hatte auch keine Antwort von ihr erwartet.
    Nach einer Stunde waren ihre abgehackten Schreie langweilig geworden, und so hatte er ihren Geist okkupiert, damit sie zwar all den Schmerz und das Entsetzen erleben, es aber nicht mehr artikulieren konnte.
    Sie stand ihm nackt, zitternd und voll blauer Flecken im Schnee gegenüber.
    Doch als er schließlich ihr Kinn anhob, um ihre endgültige Kapitulation einzusaugen, da sah er keine Spur von Angst in ihren Augen.
    Nur Hass.
    Er lächelte. »Angst, Hass, für mich kommt das auf dasselbe raus, meine Liebe«, sagte er und zeichnete mit dem Finger die Konturen ihrer blutenden Wange nach. »Es ist das Dunkle an diesen Leidenschaften, das mich fasziniert, ganz gleich aus welcher Quelle sie stammen.«
    Mit einem prüfenden

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