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Die Heimkehr des Prinzen

Die Heimkehr des Prinzen

Titel: Die Heimkehr des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyssa Day
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dann schlitze ich ihm auch gern höchstpersönlich den Hals auf.« Die Tatsache, dass ihre Hände bei diesen Worten zitterten, machten ihre Entschlossenheit um so beeindruckender. Doch Ven würde sie niemals in die Nähe von Caligula gelangen lassen.
    Â»Schlag dir das aus dem Kopf. Du gehst nicht in seine Nähe«, stieß er zwischen den Zähnen hervor. »Wir ziehen jetzt los und finden das Nereidenherz, aber dann hauen wir ab, und ich bringe dich nach Atlantis zurück, damit du Riley kurieren kannst. Wenn Brennan, Alexios und Alaric wieder ganz auf dem Damm sind, dann jagen wir Caligula mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln und machen ihm den Garaus. Aber du wirst nicht dabei sein. Ist das klar?«
    Sie starrte ihn wütend an. »Sprich nicht mit mir, als ob ich ein Kind wäre, Ven. Dieses Monster hält meine Schwester gefangen, und ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um sie zu retten. Quinns Nachrichtendienst berichtet, dass die Quelle des Läutens in den Höhlen unter Mount Rainier liegen muss. Wir gehen also davon aus, dass Caligula dort seine Kommandozentrale hat. Wir schlagen damit also zwei Fliegen mit einer Klappe.«
    Â»Was denn für Fliegen?«, fragte Denal verwirrt.
    Â»Wir lösen zwei Probleme auf einmal«, erklärte ihm Quinn. »Und dass keiner von euch hier rausgeht und meint, ihr könntet ohne uns und auf eigene Faust losziehen. Wir haben mit Caligula eine Blutschuld offen, und die will ich ihm höchstpersönlich heimzahlen. Ganz zu schweigen davon, dass ihr etwas für meine Schwester und ihr ungeborenes Kind tut und ich schon deshalb unbedingt dabei sein muss.«
    Eine Stimme wie Donner am Gewitterhimmel grollte aus der Ecke, in der Alaric saß: »Du wirst dein Leben nicht dermaßen aufs Spiel setzten«, befahl er, und seine Augen leuchteten so intensiv grün, dass Ven sich fragte, wieso dieser Blick keine Löcher in Quinns Gesicht brannte.
    Doch Quinn sah Alaric nur mit einer Trauer an, die fast spürbar im Raum stand. »Willst du mich denn gar nicht verstehen? Das ist es nun mal, was ich tue. Ich riskiere mein Leben, um vergangene Taten abzubüßen.«
    Alaric schien sich aus dem Sessel erheben zu wollen, sank aber dann wortlos zurück und schloss die Augen. Quinn stand leise auf und ging zur Tür hinüber, die Schultern gesenkt, als trüge sie eine schwere Last. In der Tür verharrte sie und wandte sich zu Ven um. »Euer Landsmann Reisen dient uns mit derselben Absicht, Ven. Er sieht sich selbst als Krieger, der seine Ehre verloren hat, und übernimmt deshalb jedes Selbstmordkommando, um den Volksaufstand zu unterstützen. Er hofft, mit seinem Tod etwas wiedergutzumachen, was er euch angetan hat – irgendeine atlantische Angelegenheit. Er spricht davon, ›die Ehre des Hauses Mykene wiederherzustellen‹. Wenn du mich fragst, ist er einer der mutigsten Männer, denen ich je begegnet bin.«
    Ven erwiderte nichts. Darauf ließ sich nichts erwidern. Er für seinen Teil würde niemals dem Krieger vergeben können, der sich aus Geltungssucht und Machtgier Poseidons Dreizack angeeignet hatte.
    Quinn schüttelte den Kopf.
    Â»Okay. Dann nicht. Ich dachte nur, du solltest das wissen. Ich gehe jetzt ein wenig schlafen. Bitte weckt mich, wenn es Zeit ist aufzubrechen.« Sie warf einen letzten Blick auf Alaric und ging dann hinaus.
    Ven informierte Christophe und Denal darüber, was Daniel ihm über Caligulas Absichten berichtet hatte, und Christophe stieß einen kurzen Pfiff aus. »Wenn es sein Ziel ist, die Uhren auf die Zeit zurückstellen, als die Menschen den Untoten und Metamorphen noch nicht den Schutz des Gesetzes gewährt haben, dann ist er auf dem besten Weg dazu. In der Stadt haben wir gesehen, wie sich ein Mob vor dem Gerichtsgebäude zusammengefunden hat, und die Leute waren nicht gerade auf Friede, Freude, Eierkuchen eingestellt, wenn du verstehst, was ich meine.«
    Â»Das hat bestimmt Auswirkungen auf den Zeitpunkt unserer Rückkehr zu den Landläufern«, sagte Ven grimmig. »Die Atlanter werden viel früher eingreifen müssen, als geplant, wenn das so weitergeht.«
    Â»Die verdienen doch gar nicht unsere Hilfe«, sagte Christophe verächtlich. »Wozu Schafe beschützen, die selbst Wölfe in ihre Herde aufgenommen haben? Wisst ihr eigentlich, dass es Clubs gibt, wo die Menschen hingehen und sich freiwillig

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