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Die heimliche Braut

Die heimliche Braut

Titel: Die heimliche Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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stützte, was bislang zwischen ihr und ihm vorgefallen war, als er … Sie verdrängte diese Erinnerungen. “Wir müssen nur eines: Percival davon überzeugen, dass du tust, was er von dir verlangt. Dass es dir gelungen ist, die Geliebte von Sir Nicholas zu werden – ohne es in Wirklichkeit zu sein, wohlgemerkt!”
    “Wie soll das gehen?”
    “Du musst dafür sorgen, dass dein Cousin dich sieht, wie du dich nachts in Sir Nicholas’ Schlafgemach stiehlst. Dort bleibst du ein Weilchen, und dann huschst du wieder hinaus!”
    Eleanor begann merklich zu zittern. Ihre Augen weiteten sich vor Angst. “Und was ist mit Sir Nicholas?”
    “Du begibst dich in seine Kammer, wenn er schon schläft!”
    “Und falls er erwacht und mich ertappt? Was dann? Das wäre doch genau das, was Percival will! Uns zusammen erwischen. Das könnte doch passieren, egal, ob Sir Nicholas weiß oder nicht, dass ich in seiner Kammer bin!”
    Das war leider nicht von der Hand zu weisen. Das Mädchen in die Schlafkammer des Hausherrn zu schicken war in der Tat zu riskant. “Dann gehe ich eben!”
    “Du?”, rief Eleanor bestürzt.
    “Jawohl, ich!”, unterstrich Riona. “Ich ziehe mir eins deiner Gewänder an und trage einen deiner Schleier. Damit müsste ich Percival hinters Licht führen können. Wir sind in etwa von gleicher Körpergröße und beide schlank. Außerdem wird er nicht mich erwarten, sondern dich!”
    “Was aber, wenn Sir Nicholas dich dort findet?”
    Allerdings, was dann? Falls Nicholas nicht gezwungen werden konnte, Eleanor zu heiraten – und nach Rionas Überzeugung würde einer wie er sich niemals einer solchen Nötigung fügen –, dann würde er sich gewiss auch einer Zwangsehe mit ihr selber widersetzen. Und sie ihrerseits hatte natürlich ebenfalls nicht den Wunsch, ihn zu ehelichen!
    “Angenommen, ich würde entdeckt – Onkel Fergus würde mich nie gegen meinen Willen zu einer Heirat zwingen, ganz unabhängig von dem, was Sir Nicholas tun oder sagen könnte.”
    Mit inständigem Blick streckte Eleanor die Arme aus und umklammerte Rionas Hände. “Aber wenn man dich nachts in seinem Gemach findet, so ist dein Ansehen für immer ruiniert! Ich kann doch nicht verlangen, dass du für mich deinen Ruf aufs Spiel setzt!”
    Ihre Besorgnis war zwar anrührend, doch unbegründet. “Schon als ich jung war, standen die Freier nicht vor den Toren meines Heimatortes Schlange, um mich zu heiraten. Folglich ist’s wenig wahrscheinlich, dass ich mir einen möglichen Bräutigam vergraule. Meine einzige Sorge ist, dass dein Cousin, dieser Lump, in die Schlafkammer kommen könnte und …” Sie unterbrach sich, denn genau in diesem Moment kam ihr ein ganz anderer Gedanke. “Du solltest Percival Folgendes sagen: Wenn er Sir Nicholas wirklich gewinnen will, musst du schwanger werden!”
    “Schwanger?”
    “Ja doch! Deshalb darf er möglichst erst dann in die Schlafkammer kommen, nachdem du dort mehrmals mit Sir Nicholas beisammen warst!”
    Eleanors Augen weiteten sich, als sie allmählich begriff. “Ja, ich verstehe!”
    Auch Riona zweifelte nicht länger, dass das Mädchen den Plan durchschaute. “Bis Nicholas seine Entscheidung trifft, wiegen wir Percival in dem Glauben, dass du dich seinen Wünschen fügst. Sollte die Wahl wider Erwarten nicht auf dich fallen, werden ich und Onkel Fergus alles Menschenmögliche unternehmen, um dir dann weiter beizustehen, wenngleich ich nicht annehme, dass unsere Hilfe notwendig sein wird. Falls Sir Nicholas Wert auf eine glückliche Ehe legt, wird er nicht Joscelind heiraten, sondern dich! Das steht für mich fest!”
    Eleanor wich ihrem energischen Blick aus. “Ich werde dir nie genug danken können für deine Hilfe!”
    “Du bist meine Freundin, Eleanor”, gab Riona ernst zurück. “Heute Abend also solltest du vor mir den Burgsaal verlassen und in deinem Quartier auf mich warten.” Das brachte sie auf ein weiteres mögliches Problem. “Wirst du deine Zofe einweihen?”
    “Das traue ich mich nicht”, wehrte Eleanor ab. “Sie würde Percival gegenüber gewiss den Mund nicht halten können!”
    Das leuchtete Riona ein. “Meinst du, du kannst deinen Cousin so überzeugen, dass er denkt, du gingest auf seine Forderung ein?”, fügte sie hinzu.
    “Auf jeden Fall kann ich ihn glauben machen, dass ich eher sterben denn ins Konvent gehen würde. Das würde ich nämlich wirklich!”
    “Gut. Nun aber lass uns lieber zur Messe eilen, ehe Percival sich fragt, wo du wohl stecken

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