Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die heimliche Gemahlin

Titel: Die heimliche Gemahlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
Vom Netzwerk:
reiten wollen.
    Unsicher blickte er die Straße hinunter. Etwas stimmte bei der ganzen Geschichte nicht. Doch Seth traute sich nicht, die Konstabler zu verständigen. Die Drohungen der Kerle dröhnten noch immer in seinen Ohren. Trotzdem musste er etwas unternehmen, den Brennans helfen, damit sie ihren Entführern entkommen konnten. Vielleicht brachte er es fertig, ihnen heimlich eine Waffe zuzustecken. Er wusste nämlich ziemlich genau, wohin diese Lumpen mit den beiden verschwunden waren. Crouch und seine Bande hatten ihr Schlupfloch in Hastings. Das war allgemein bekannt. Wenn er sich also dorthin aufmachte und ein wenig herumfragte ...
    Er schaute hinunter zu den Münzen im Staub. Nach Sedlescombe musste er zu Fuß laufen und würde dann von dem Geld ein Pferd mieten. Bis Hastings war es gar nicht so weit. Mit dem Rest konnte er die Leute der Gegend zum Reden bringen, wenn er erst einmal angekommen war.
    Er durfte einfach nicht schuld daran sein, wenn den Brennans etwas zustieß.

18. KAPITEL
    Zu seiner eigenen Familie.
    Sewards Worte hatten Helena zutiefst schockiert - und Danny ebenso, wie sein Gesichtsausdruck verriet.
    „Was soll das heißen?“ rief er nun. „Wovon sprichst du, zum Teufel?“
    Erschrocken zuckte Jack zusammen. „Ich habe Roger geschworen, dir niemals davon zu erzählen. Aber ich ertrage es nicht, dass du so schlecht von ihm denkst, nach allem, was er für dich getan hat.“
    „Bitte? Er hat versucht, mich dazu zu benutzen, Griffith zu erpressen und ...“
    „Aus dem Arbeitshaus hat er dich geholt, obwohl das für ihn sehr gefährlich war“, unterbrach ihn der Alte. Regungslos saß Daniel da. „Wieso?“
    „Er ist dein Onkel, Junge. Der Bruder deiner Mutter.“ Helena klopfte das Herz, als sie Daniel anguckte. Auf seinem Gesicht spiegelten sich in schneller Folge Schock, Wut und dann eine gefährliche Ruhe wider, die jedem klugen Mann einen Schauer des Grauens über den Rücken laufen lassen musste. „Mein Onkel ist tot“, erklärte er endlich.
    „Nein“, widersprach Jack mit zitternder Stimme. „Komm, Danny, denk doch mal nach“, fuhr er dann gefasster fort. „Er ist deinetwegen damals nach Essex gereist, nicht, um einen verdammten Kutter zu kaufen. Ansonsten hat Crouch nie einen Fuß in die Gegend gesetzt, aus Angst, man könnte ihn dort als Tom Blake wiedererkennen - einen der Männer aus Wild Brennans Bande. Man hätte ihn sofort gehängt!“
    „Mein Onkel gehörte nie zu den Männern meines Vaters“, entgegnete Daniel aufgebracht. „Ich weiß nicht, wie du auf dieses Ammenmärchen kommst. Verdammt, mein Onkel hat sich ertränkt und ...“
    „Nein, Roger hat dieses Gerücht nur streuen lassen, um selbst dem Galgen zu entgehen. Deine Eltern hatte man geschnappt und aufgeknüpft, aber er war davongekommen. Er hat mir das alles erst vor einigen Monaten gestanden, als er einmal schrecklich betrunken war. Ein paar Tage, nachdem Knighton ihn rausgeworfen hatte. Plapperte wirr vor sich hin: wie Leid es ihm täte, dass er den eigenen Neffen dazu missbrauchte, an Geld zu kommen. Er sagte, er würde dich nie wieder in eine solche Sache hineinziehen. Deshalb wollte er dich aus dieser Entführung heraushalten. Umso wütender wird er sein, dich jetzt wiederzusehen.“ Jack senkte die Stimme. „Knighton ist ihm ein Dorn im Auge, aber er würde sich eher selbst die Kehle durchschneiden, als dir etwas antun.“
    „So, so.“ Daniels Augen glitzerten kalt wie Eis. „Hat der liebe Roger dir denn auch zufällig mitgeteilt, weshalb er mir nie unsere Verwandtschaft gebeichtet hat?“
    Seward zuckte die Schultern. „Weil man nach ihm suchte. Erst warst du noch klein, und er fürchtete, du könntest dich verplappern. Später ... es schien einfach nie der rechte Augenblick für dieses Geständnis. Und als du dann für Knighton gearbeitet hast, stand Roger verständlicherweise nicht der Sinn danach, sich dem Kerl auszuliefern, indem er dir verrät, wer er wirklich ist.“
    „Vielleicht solltest du besser einmal scharf nachdenken“, fuhr Daniel ihn an. „Hast dir einen hübschen Bären aufbinden lassen, mein Bester. In Wahrheit verhält es sich nämlich ganz anders. Crouch hatte Angst, ich könnte eines Tages herausfinden, weshalb meine Eltern gefangen wurden. Und selbstverständlich ahnte er, dass sein Leben dann keinen Pfifferling mehr wert sein würde.“
    „Aber wovon sprichst du nur, Junge?“ fragte Jack kopfschüttelnd.
    „Er hat meine Eltern an die Soldaten verraten.“

Weitere Kostenlose Bücher