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Die Heiratsschwindlerin

Die Heiratsschwindlerin

Titel: Die Heiratsschwindlerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Immerhin hatten sie sich ein stabiles, funktionierendes Zusammenleben erarbeitet. Wenn sie schon keine tiefe seelische Verbindung hatten, so bestand doch zumindest eine Art Symbiose zwischen ihnen. Sie hatte ihr Leben, und er seines – und wo sie sich überschnitten, gingen sie immer vollkommen freundschaftlich miteinander um. James hatte sich vor langer Zeit mit diesem Arrangement abgefunden, hatte gedacht, mehr brauche er nicht. Aber das war nicht wahr. Er brauchte mehr, er wollte mehr. Er wollte ein anderes Leben, ehe es zu spät war.
    »Ich würde gern einen Toast ausbringen.«
    Harrys Stimme riss James aus seinen Gedanken, und er sah mit einem leichten Stirnrunzeln hoch. Da war er. Harry Pinnacle, einer der erfolgreichsten Männer des Landes und der zukünftige Schwiegervater seiner Tochter. James war sich bewusst, dass seinesgleichen ihn um diese Verbindung beneidete und dass er sich über Millys künftige finanzielle Sicherheit hätte freuen sollen. Aber er weigerte sich, sich darüber zu freuen, dass seine Tochter eine Pinnacle würde, lehnte es ab, sich wie seine Frau in der faszinierten Neugierde ihrer Freunde zu aalen. Er hatte Olivia am Telefon gehört, wie sie Harrys Namen fallen ließ und dabei eine Vertrautheit mit dem großen Mann anklingen ließ, die es, wie er wusste, nicht gab. Sie holte aus der Situation raus, was ging – und ihr Benehmen beschämte ihn zutiefst. Es gab Tage, da wünschte er, Milly hätte Harry Pinnacles Sohn nie kennen gelernt.
    »Auf Milly und Simon!«, rief Harry mit der rauen Stimme, die seine Äußerungen bedeutender klingen ließ als die aller anderen.
    »Auf Milly und Simon«, echote James und ergriff das schwere venezianische Glas vor ihm.
    »Der Wein ist einfach vorzüglich«, meinte Olivia. »Bist du zu allem Überfluss etwa auch noch ein Weinkenner, Harry?«
    » O Gott, nein«, erwiderte Harry. »Ich verlasse mich da auf Leute mit Geschmack, die mir sagen, was ich kaufen soll. Für mich ist ein Wein wie der andere.«
    »Na, also das nehme ich dir nicht ab! Du bist zu bescheiden!«, rief Olivia aus. Ungläubig beobachtete James, wie sie Harry vertraut die Hand tätschelte. Für wen hielt sie sich bloß? Leicht angewidert wandte er sich ab und fing Simons Blick auf.
    »Prost, James!«, sagte Simon und erhob sein Glas. »Auf die Hochzeit!«
    »Ja«, sagte James und trank einen riesigen Schluck Wein. »Auf die Hochzeit!«
    Während er beobachtete, wie alle den Wein seines Vaters tranken, spürte Simon, dass es ihm plötzlich die Kehle zuschnürte. Er hustete und sah auf.
    »Eine Person fehlt heute Abend«, sagte er. »Und ich würde gern einen Toast auf sie aussprechen.« Er erhob sein Glas. »Auf meine Mutter.« Es entstand eine kleine Pause, und er war sich der Blicke bewusst, die zum Kopfende des Tisches schnellten. Dann erhob Harry sein Glas.
    »Auf Anne«, sagte er feierlich.
    »Auf Anne«, echoten James und Milly.
    »Hieß sie so?«, erkundigte sich Olivia und blickte mit geröteten Wangen auf. »Ich dachte immer, sie hätte Louise geheißen.«
    »Nein«, sagte Simon. »Anne.«
    »Na ja«, meinte Olivia. »Wenn du das sagst.« Sie erhob ihr Glas. »Anne. Anne Pinnacle.« Sie trank aus ihrem Glas, dann sah sie zu Milly, als sei ihr plötzlich etwas eingefallen. »Du hast doch nicht vor, deinen Mädchennamen zu behalten, oder, Schatz?«
    »Ich glaube nicht«, sagte Milly. »Obwohl, für die Arbeit könnte ich den Namen vielleicht beibehalten.«
    » O nein!«, rief Olivia. »Zu verwirrend. Sei einfach durch und durch eine Pinnacle!«
    »Also, ich finde die Idee nicht schlecht«, sagte James. »Behalte deine Unabhängigkeit. Was meinst du dazu, Simon? Würde es dich stören, wenn Milly weiterhin Havill hieße?«
    »Ehrlich gesagt«, sagte Simon, »würde ich es vorziehen, wenn wir einen Namen teilen. Alles andere teilen wir ja auch.« Er wandte sich lächelnd Milly zu. »Aber natürlich finde ich es auch schade, Milly Havill zu verlieren. Schließlich war sie es, in die ich mich verliebt habe.«
    »Wie rührend«, bemerkte James.
    »Würdest du in Erwägung ziehen, den Namen Havill anzunehmen?«, fragte Harry vom Tischende aus.
    Simon sah ihn ruhig an. »Ja, würde ich«, sagte er. »Wenn Milly das wirklich wollte.«
    »Nein!«, rief Olivia. »Das würdest du doch nicht, oder, Schatz?«
    »Ich nehme an, du hättest Mums Namen angenommen, oder, Dad?«, wollte Simon wissen.
    »Nein«, erwiderte Harry. »Das hätte ich nicht.«
    »Tja«, meinte Simon angespannt. »Ich

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