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Die Heiratsschwindlerin

Die Heiratsschwindlerin

Titel: Die Heiratsschwindlerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Milly sie öffnete und zwei glitzernde Diamantohrstecker zum Vorschein kamen.
    »Oh, Simon«, sagte Milly. Sie sah ihn an, die Augen plötzlich glitzernd vor ungeweinten Tränen. »Die sind aber schön!«
    »Hübsch!«, meinte Olivia wegwerfend. »Oh, Milly! Parham Place!«
    »Ich steck sie mir gleich an!«, sagte Milly.
    »Musst du nicht«, erwiderte Simon, der um Beherrschung rang; es kam ihm vor, als ob sich alle über ihn lustig machten. Sogar Milly. »Sie sind ja nichts Besonderes.«
    »Natürlich sind sie das«, versetzte Harry ernst.
    »Nein, sind sie nicht!«, brüllte Simon. »Nicht im Vergleich zu einer verdammten Immobilie!«
    »Simon«, sagte Harry ruhig. »Diesen Vergleich zieht doch keiner.«
    »Simon, sie sind wunderschön!«, sagte Milly. »Schau doch.« Sie strich ihr Haar zurück, und die kleinen Diamanten funkelten im Kerzenlicht.
    »Großartig«, sagte Simon, ohne aufzusehen. Er machte alles noch schlimmer, das wusste er, aber er konnte nicht anders. Er fühlte sich wie ein kleiner, gedemütigter Schuljunge.
    Harry fing James’ Blick auf, dann erhob er sich.
    »Lasst uns den Kaffee trinken«, sagte er. »Nicki wird ihn im Salon vorbereitet haben.«
    »Genau«, sagte James, das Stichwort ergreifend. »Komm, Olivia.«
    Die drei verließen das Esszimmer und ließen Milly und Simon schweigend zurück. Nach einer Weile sah Simon auf und bemerkte, dass Milly ihn anstarrte. In ihrem Gesicht waren weder Spott noch Mitleid zu lesen.
    »Es tut mir leid«, murmelte er beschämt. »Ich benehme mich wie ein absolutes Arschloch.«
    »Ich habe mich noch gar nicht für das Geschenk bedankt«, sagte Milly.
    Sie beugte sich zu ihm und küsste ihn mit warmen, weichen Lippen. Simon, gefangen von ihrer Süße, schloss die Augen und nahm ihr Gesicht in beide Hände. Allmählich verschwand sein Vater aus seinen Gedanken, seine Verärgerung ließ nach. Milly war ganz sein – und allein das zählte.
    »Lass uns abhauen«, meinte er unvermittelt. »Die Hochzeit kann uns mal. Lass uns einfach ganz für uns im Standesamt heiraten.« Milly machte sich von ihm los.
    »Möchtest du das wirklich?«, fragte sie. Simon erwiderte ihren Blick. Er hatte es nur halb im Ernst gesagt, aber sie sah ihn durchdringend an. »Sollen wir, Simon?« In ihrer Stimme schwang leichte Nervosität mit. »Morgen?«
    »Nun«, sagte er ein bisschen überrascht. »Das könnten wir. Aber wären dann nicht alle stocksauer? Deine Mutter würde uns das nie verzeihen.« Milly sah ihn einen Augenblick an und biss sich dann auf die Lippen.
    »Hast recht«, sagte sie. »Es ist eine dumme Idee.« Sie schob ihren Stuhl zurück und stand auf. »Komm. Bist du bereit, dich deinem Vater gegenüber dankbar zu zeigen? Er ist sehr freundlich, weißt du.«
    »Warte«, sagte Simon. Er nahm ihre Hand und umklammerte sie. »Würdest du wirklich mit mir ausreißen?«
    »Ja«, sagte Milly schlicht. »Würde ich.«
    »Ich dachte, du freust dich auf die Hochzeit. Das Kleid, die Feier und all deine Freundinnen und Freunde …«
    »Hab ich mich auch«, sagte Milly. »Aber …«
    Sie sah fort und zuckte die Achseln.
    »Aber du würdest das alles aufgeben und ausreißen«, meinte Simon mit bebender Stimme. »Du würdest das alles aufgeben.« Er sah Milly an und dachte bei sich, dass er noch nie eine solche Liebe, einen solchen Edelmut erlebt hatte.
    »Keine andere Frau würde das tun«, sagte er mit bewegter Stimme. »Herrgott, ich liebe dich. Ich weiß nicht, was ich getan habe, um dich zu verdienen. Komm her.«
    Er zog sie auf seine Knie und fing an, ihren Hals zu küssen, tastete nach ihrem BH -Träger, zog eilig am Reißverschluss ihres Rockes.
    »Simon …«, begann Milly.
    »Wir machen die Tür zu«, flüsterte er. »Schieben einen Stuhl unter den Türgriff.«
    »Aber dein Vater …«
    »Er hat uns warten lassen«, sagte Simon gegen Millys warme, parfümierte Haut. »Und nun lassen wir ihn warten.«

4. Kapitel
    Am Morgen darauf erwachte Milly erfrischt. Das reichhaltige Essen, der Wein und die Unterhaltung vom Vorabend schienen spurlos an ihr vorübergegangen zu sein: Sie fühlte sich beschwingt und voller Energie.
    Als sie zum Frühstücken in die Küche ging, saßen zwei Gäste bei ihrem Kaffee und nickten freundlich.
    »Morgen, Milly!« Ihre Mutter sah vom Telefon auf. »Schau, eine weitere Sonderzustellung für dich!« Sie deutete auf eine große Pappschachtel auf dem Boden. »Außerdem hat jemand eine Flasche Champagner geschickt. Ich habe sie in den Kühlschrank

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