Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Heiratsschwindlerin

Die Heiratsschwindlerin

Titel: Die Heiratsschwindlerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
Vom Netzwerk:
eingegangen!«, rief Milly. »Risiken, von denen ihr keine Ahnung habt!« Sie brach ab und starrte ihren Vater schwer atmend an.
    »Nur die Ruhe, Milly«, sagte James. »Ich sage doch nur, dass ihr verschieden seid, du und Isobel.«
    »Und ich ziehe dich vor«, flüsterte Simon Milly zu. Sie lächelte ihn dankbar an.
    »Überhaupt, James, was hast du gegen Geschäftsmänner?«, fragte Olivia. »Du bist doch auch einer, oder? Und ich habe dich geheiratet.«
    »Ich weiß, Liebes«, erwiderte James tonlos. »Aber ich hoffe, dass Isobel ein bisschen was Besseres abbekommt als einen wie mich.«
    Später, als die Dessertteller abgeräumt waren, sammelte Harry mit einem Räuspern die Aufmerksamkeit der anderen.
    »Ich möchte keinen großen Wirbel darum machen«, verkündete er. »Aber ich habe ein kleines Geschenk für das glückliche Paar.«
    Simon sah trotzig auf. Er hatte selbst ein Geschenk gekauft, das er Milly an diesem Abend geben wollte, und er hatte vorgehabt, sie damit zu überraschen, wenn sie alle ihren Kaffee tranken. Doch was immer Harry gekauft hatte, es wäre zweifelsohne teurer als die Ohrringe, die er ausgesucht hatte. Verstohlen fühlte er nach der kleinen Lederschachtel in seiner Tasche und fragte sich, ob er sich die Geschenkübergabe für einen anderen Tag aufheben sollte – einen Tag ohne väterliche Konkurrenz. Aber andererseits, warum sollte er sich schämen? Sein Vater konnte es sich eben leisten, etwas mehr auszugeben als er – aber das war ja wohl auch jedem klar, oder?
    »Ich habe auch ein Geschenk«, sagte er möglichst beiläufig. »Für Milly.«
    »Für mich?«, fragte Milly verwirrt. »Aber ich habe gar nichts für dich. Zumindest nichts, was ich dir heute Abend geben könnte.«
    »Es ist etwas außer der Reihe«, erwiderte Simon. Er beugte sich vor und schob vorsichtig Millys blondes Haar zurück, sodass ihre Ohren sichtbar wurden. Während er das tat, wirkte die Geste mit einem Mal erotisch; und als er ihre makellose Haut betrachtete, ihren Duft einatmete, erfasste ihn ein stolzes Verlangen.
    Die anderen konnten ihn mal – Olivia mit ihrer unsäglichen Selbstgefälligkeit, Harry mit seinem ganzen Geld. Er hatte Milly ganz für sich, und alles andere zählte nicht.
    »Was ist es?«, fragte Milly.
    »Dad zuerst«, sagte Simon mit einem Gefühl des Großmuts. »Was hast du für uns, Dad?«
    Harry griff in die Tasche, und einen verrückten Augenblick lang fürchtete Simon, er könnte ein Paar identischer Ohrringe hervorholen. Doch Harry ließ einen Schlüssel auf den Tisch fallen.
    »Ein Schlüssel?«, sagte Milly. »Wofür ist der?«
    »Für ein Auto?«, fragte Olivia ungläubig.
    »Nein«, sagte Harry. »Für eine Wohnung.«
    Alle schnappten nach Luft. Olivia öffnete den Mund, um etwas zu sagen, und klappte ihn dann wieder zu.
    »Du machst Witze«, sagte Simon. »Du hast uns eine Wohnung gekauft?«
    »Sie gehört ganz euch.« Harry schob den Schlüssel über den Tisch.
    Simon starrte seinen Vater an und versuchte, ein Gefühl der Dankbarkeit zu empfinden – doch vergebens, alles, was er fühlte, war Bestürzung und der Anfang einer maßlosen, kalten Wut. Er warf Milly einen Blick zu. Sie schaute Harry mit glänzenden Augen an. Unvermittelt beschlich Simon Verzweiflung.
    »Woher …«, begann er, bemüht, den korrekten dankbaren Ton anzuschlagen, doch es reichte nur zu einer mürrischen Frage. »Woher weißt du, dass sie uns gefallen wird?«
    »Weil es die ist, die du mieten wolltest.«
    »Die in den Marlborough Mansions?«
    Harry schüttelte den Kopf.
    »Die, die du mieten wolltest . Die, die du dir nicht leisten konntest.«
    »Die Wohnung am Parham Place?«, flüsterte Milly. »Du hast sie uns gekauft ?«
    Simon starrte seinen Vater an und hätte ihn am liebsten geschlagen. Zum Teufel mit seiner Aufmerksamkeit.
    »Das ist sehr lieb von dir, Harry«, sagte James. »Unglaublich großzügig.«
    Harry zuckte mit den Achseln. »Schon mal etwas, worum die beiden sich keine Sorgen mehr zu machen brauchen.«
    »Oh, Schatz!«, sagte Olivia und ergriff Millys Hand. »Wird das nicht herrlich sein? Und du wirst ganz in unserer Nähe wohnen!«
    »Na, immerhin etwas!«, rutschte es Simon unversehens heraus. James sah zu ihm hin und räusperte sich taktvoll.
    »Und was hat Simon für ein Geschenk?«, fragte er.
    »Ja.« Milly drehte sich zu Simon und berührte sanft seine Hand. »Was ist es?«
    Simon griff in seine Tasche und überreichte ihr schweigend die kleine Schachtel. Alle sahen zu, wie

Weitere Kostenlose Bücher