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Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Titel: Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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und ewig verschwunden ist.“
    All die Jahre hatte Aeron nur selten an die Büchse gedacht. Sein Dämon war einst darin gefangen gewesen. Aber nun war er es nicht mehr, und er hatte die Konsequenzen seines Handelns akzeptiert. Ende der Geschichte.
    Jetzt dachte er an die schicksalhafte Nacht zurück, in der sein Dämon freigelassen worden war, und versuchte, sich daran zu erinnern, was geschehen war. Er hatte geholfen, Pandoras Leibwächter niederzustrecken, während Lucien die Büchse öffnete. Die Dämonen sprangen heraus, stürzten sich auf die Wächter und verschlangen ihr Fleisch.
    Der Geruch von Blut und Tod erfüllte die Luft und vermischte sich mit ihren Schreien. Irgendetwas legte sich um Aerons Hals – ein Dämon, wie er inzwischen wusste – und nahm ihm die Luft. Er konnte sein Gewicht nicht mehr halten, fiel auf die Knie und kroch auf der verzweifelten Suche nach der Schatulle durch die Kammer. Doch er hatte sie nicht gefunden. Sie war verschwunden, als hätte es sie nie gegeben.
    Lucien fuhr sich durch die Haare. „Wir wissen nicht, wo sie ist. Okay?“
    Auf einmal warf sich eine Frau an Paris Hals und bedeckte ihn mit Küssen. Paris schloss die Augen, und Reyes schüttelte den Kopf. „Wir setzen unser Gespräch wohl besser woanders fort.“
    „Wie wäre es mit eurer Burg?“, schlug Sabin vor. „Vielleicht fällt uns ja zusammen irgendein Detail ein, wie sie damals verschwunden ist.“
    „Nein“, widersprachen Aeron und Reyes unisono.
    „Also ich könnte ohne Probleme die ganze Nacht hier bleiben“, meinte ein sichtlich irritierter Gideon.
    Aeron hatte vergessen, wie schnell Gideons Lügen seine Nerven strapazieren konnten.
    „Vielleicht doch eure Burg?“, wiederholte Sabin. „Meinetwegen können wir sofort gehen.“
    „Nein“, insistierte Aeron.
    „Na schön. Dann bleiben wir eben hier. Gebt mir nur einen Augenblick, um die anderen nach Hause zu schicken.“ Sabin schloss die Augen. Sein Gesicht wirkte plötzlich angestrengt.
    Aeron ließ ihn nicht aus den Augen und griff zur Sicherheit nach seinem Dolch. Abrupt hörte die Musik auf zu spielen, und die Tänzer hielten in ihren Bewegungen inne. Die Besucher wirkten verängstigt, während sie sich leise redend auf die Tür zu bewegten. Innerhalb weniger Minuten war der gesamte Club leer.
    Sabin ließ die Schultern sinken und stieß einen langen, erschöpften Seufzer aus. Dann öffnete er die Augen. „Das wäre erledigt. Wir sind alleine.“
    Amun, der die ganze Zeit noch nicht ein Wort gesagt hatte, neigte den Kopf zur Seite und starrte Aeron intensiv an. Seine Miene war unleserlich, was Aeron Unbehagen bereitete. Erriet der Träger des Dämons der Geheimnisse womöglich, was Aeron in den Tiefen seiner Seele verbarg?
    Dann sah Amun ihm direkt in die Augen. In seinem Blick lagen Wissen und Bedauern. Aeron erstarrte. Oh ja. Er hatte es erraten.
    Sabin atmete tief ein. Man sah ihm an, dass er sich um Geduld bemühte. „Was haltet ihr davon, wenn wir eine Abmachung treffen? Wir kümmern uns um die Jäger, die in eure Stadt eingefallen sind, und ihr helft uns, die Büchse zu finden. Das ist ein fairer Deal. Wir kämpfen seit Ewigkeiten gegen die Jäger und wissen, wie man sie besiegen kann.“
    „Ich habe vorhin einen gefunden und ausgefragt“, erklärte Strider. „Deshalb sind wir in den Club gekommen, aber bislang gibt es keine Spur von dem Rest.“
    Aeron erhaschte eine Bewegung in einer schattigen Ecke. Er zog die Augenbrauen hoch. „Irgendjemand ist geblieben“, murmelte er. Alle erstarrten.
    In dem Moment sah Aeron die Silhouette von vier weiteren Menschen, alle männlich und muskulös. Sein Stirnrunzeln vertiefte sich, als er den Geruch von Schießpulver wahrnahm. „Jäger“, knurrte er. „Reicht das als Spur?“
    Obwohl sie Baden getötet hatten, war Aeron bereit gewesen, sie in Ruhe zu lassen. Schließlich hatte er ihnen vor vielen Jahrhunderten eine Menge Schmerz zugefügt. Aber nun waren sie hergekommen. Sie würden einen neuen Krieg anzetteln, wenn sie die Chance dazu bekämen.
    Als sie merkten, dass man sie entdeckt hatte, traten die Jäger vor.
    Die Diskokugel drehte sich noch immer, und bunte Lichtstrahlen zuckten durch den Raum und über das junge, entschlossene Gesicht eines der Sterblichen. Er lächelte und rieb sich mit dem linken Daumen über das rechte Handgelenk. In dem flackernden Licht konnte Aeron das Unendlichkeitszeichen nur vage erkennen.
    „Wer hätte gedacht, dass wir das Böse der gesamten Welt zur

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