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Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Titel: Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Einverstanden?“
    Sie küsste seinen Hals und fuhr ihm mit der Zunge über die Halsschlagader. „Einverstanden. Aber ich werde auch alles in meiner Macht stehende tun, um es zu verhindern.“
    Er hasste es, ihr einen Wunsch abzuschlagen. Also griff er nur nach ihrem Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. „Es tut mir leid, dass du ihre Gespräche hören musstest. Ich werde dich nie wieder in ein Zimmer sperren, in dem vorher Menschen waren.“
    „Diesmal war es gar nicht so schlimm.“ Zärtlich umfasste sie seine Handgelenke. „Und wenn du bei mir bist, höre ich sowieso nichts, egal wer etwas gesagt hat.“
    „Ich frage mich, warum. Nicht dass du denkst, ich beschwere mich. Ganz im Gegenteil. Aber ich bin neugierig.“
    „Vielleicht fürchten sich die Stimmen vor dir.“
    Fast hätte er gelächelt.
    „Nur eins begreife ich nicht: Warum kann ich die Unterhaltungen deiner Freunde nicht hören? Ich meine, bisher konnte ich jedes übernatürliche Wesen belauschen.“
    „Vielleicht operieren wir ja bereits auf einer höheren Daseinsebene.“
    Sie lächelte.
    „Aber trotzdem – ich werde darauf achten, immer in deiner Nähe zu sein.“ Es wäre sogar ein Vergnügen für ihn. „Dann werden dich die Stimmen nie mehr belästigen.“ Und was ist, wenn du tot bist? Der Gedanke ließ ihn erstarren. Dann gäbe es niemanden, der auf sie aufpasste. Niemanden, der sie beschützte.
    Sie spürte seine Beunruhigung und zog fragend die Augenbrauen hoch. „Was ist?“
    „Nichts.“ Er würde jetzt nicht an den bevorstehenden Tod denken. Er hielt Ashlyn in den Armen und würde ihre Nähe genießen und die kurze Zeit auskosten, die ihnen miteinander blieb. „Lass uns nicht mehr von den Frauen oder den Flüchen reden.“
    „Tja, damit wären fast alle Gesprächsthemen tabu.“ Ihr Blick wanderte zu seinen Lippen. Sie zitterte. „Ich bin mit dem Institut schon durch die ganze Welt gereist, aber ich hätte mir niemals träumen lassen, jemandem wie dir zu begegnen.“
    „Jemandem, der so stark ist?“
    Sie kicherte. „Ja.“
    „Und gut aussehend?“
    „Natürlich.“
    „Und der einen scharfen Verstand hat und mit dem Schwert umzugehen weiß?“
    „Genau.“ Noch ein Kichern. „Aber eigentlich meinte ich einen Mann … Freund … Vertrauten. Ach, ich weiß nicht, wie ich dich nennen soll!“
    Er sog ihre Heiterkeit mit jeder Pore auf – genauso wie ihre ernsten Worte. „Nenn mich einfach dein. Das ist alles, was ich sein will.“
    Sie schmolz förmlich dahin. „Erzähl mir von dir.“ Sie entzog sich seinem Griff und kuschelte sich wieder an seine Seite. Mit den Händen fuhr sie an seinen Armen hoch bis zu seinem Hals und hielt ihn umschlungen, als hätte sie Angst davor, ihn auch nur eine einzige Sekunde loszulassen. Er hatte die gleiche Angst. Er wollte sie so sehr. Und er schwor sich, sie sich zu nehmen, sobald sie geduscht und sämtliche Blutspuren entfernt hätten, die sie an den Tod erinnerten. „Irgendwas, was du noch nie jemandem erzählt hast.“
    Er hätte ihr erzählen können, dass er lieber klassische Musik hörte statt Hardrock – wie seine Freunde –, aber er hatte das Gefühl, dass sie etwas Persönlicheres hören wollte. Außerdem fand er, sie sollte ihn besser kennenlernen als jeder sonst.
    Das Gefühl tiefen Friedens wurde intensiver. Und alles nur, weil sie bei ihm war. Weil sie um ihn geweint und sich um ihn gesorgt hatte. Weil sie weder seine Sünden verurteilte noch ihn beschimpfte. Weil sie mehr über ihn erfahren wollte. Weil nur er ihre Qualen linderte.
    Weil sie nicht den Gewaltdämon zu sehen schien, wenn sie ihn anschaute, sondern einen Mann. Ihren Mann. Ein aufregender Gedanke. Süchtig machend. Erschreckend. Grund genug, dass er sich ihr für alle Ewigkeit hingab.
    „In all den Jahren habe ich mir manches Mal gewünscht, ein Mensch zu sein. Eine Frau zu haben und …“, er schluckte, „Kinder.“ Das hatte er seinen Freunden noch nie erzählt. Sie hätten nur gelacht. Und er selbst hätte auch lachen sollen, so albern wie es sich anhörte.
    Der Gewaltdämon in der Nähe von Kindern?
    Ashlyn lachte nicht. „Was für ein wunderschöner Traum“, erwiderte sie mit einem wehmütigen Klang in der Stimme. „Du wärst bestimmt ein wundervoller Vater. Kämpferisch und beschützend.“
    Ihre Worte waren Balsam für seine Seele, obwohl er wusste, dass er nie die Chance bekäme, sich zu beweisen. Er zeichnete kleine Kreise um jeden einzelnen ihrer Wirbel. „Jetzt bist du dran. Verrate mir

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