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Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Titel: Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Lucien den Schlüssel von seiner Halskette zu reißen, trug Tod ihn nicht mehr mit sich herum. „Warum haben sie dich nicht mitgenommen?“
    „Torin hat mich versteckt.“ Sie langte flink zwischen die Bettfedern, griff sich den Schlüssel und befreite Maddox. Dann ließ sie sich wieder neben ihn fallen. Ihr Duft lenkte ihn von der Frage ab, warum Torin das getan hatte. „Ich bin so glücklich, dass du zu mir zurückgekommen bist.“
    Er schlang die Arme um ihre Taille und streichelte ihr beruhigend über den Rücken. Seine geschundenen Gelenke protestierten, aber er hörte nicht auf. „Ich bin diesmal zurückgekommen, und ich werde immer zurückkommen.“
    „Ich verstehe das nicht.“ Sie nahm einen zittrigen Atemzug. Ihr ganzer Körper bebte. „Warum tun sie dir das immer wieder an?“
    „Noch ein Fluch.“ Seine Stimme brach. „Ich habe eine Frau getötet, und jetzt muss ich ihren Tod sterben.“ Eigentlich wollte er nicht, dass Ashlyn erfuhr, was er getan hatte, aber es war nicht fair, sie im Dunkeln zu lassen, wenn sie doch all ihre Geheimnisse preisgegeben hatte.
    Ashlyn hielt ihn fester. „Wer war sie? Und warum hast du sie getötet?“
    „Die Frau, von der ich dir erzählt habe. Die Kriegerin, der die Götter die Aufgabe zuteilten, die ich selbst gern übernommen hätte. Pandora.“
    Sie riss die Augen auf. „ Die Pandora?“
    „Ja.“
    „ Das ist also die Büchse, die ihr geöffnet habt? Oh mein Gott, darauf hätte ich auch wirklich früher kommen können. Wieso haben die Götter die Dämonen nicht einfach wieder in das Kästchen verbannt?“
    „Um uns zu bestrafen. Außerdem war die Schatulle verschwunden. Und eine Nachbildung konnte man nicht anfertigen.“
    „Wie hast du sie denn getötet?“
    „Mein Dämon hatte die Kontrolle übernommen und …“ Wieder hörte er die Qual in seiner Stimme und fragte sich, was Ashlyn wohl dachte. „Ich verlor die Kontrolle, wurde selbst zum Dämon der Gewalt und habe Pandora mit meinem Schwert erstochen. Seitdem vergeht kein Tag, an dem ich meine Tat nicht bereue, glaub mir.“
    „Aber einen Unsterblichen kann man doch gar nicht richtig umbringen, oder? Ich meine, du bist das beste Beispiel dafür.“
    „Doch, die meisten kann man töten. Es ist nicht gerade einfach, aber möglich.“
    „Jeder macht Fehler, und du hast für deinen bezahlt.“ Ihr Verständnis überraschte ihn, und ihm wurde warm ums Herz. „Ich wünschte, du hättest die Götter, die dich verflucht haben, gleich mit umgebracht. Sie sind abscheuliche, widerwärtige …“
    Er zuckte zusammen und schnitt ihr das Wort ab, indem er ihr den Mund zuhielt. „Sie hat es nicht so gemeint“, entschuldigte er sich, den Blick gen Decke gewandt. „Ich bin bereit, jede Strafe, die für sie bestimmt ist, als meine anzunehmen.“
    Sie wurden weder vom Blitz getroffen noch bebte die Erde.
    „Gibt es eine Möglichkeit, deinen Fluch zu brechen?“, wollte Ashlyn wissen.
    „Nein.“ Er schüttelte vehement den Kopf. „Die gibt es nicht.“
    „Aber …“
    „Nein.“ Er würde nicht zulassen, dass sie mit den Göttern verhandelte, in der Hoffnung, ihn irgendwie zu retten. Er war nicht zu retten. Punkt. Und außerdem war er die Mühe nicht wert. Er war mehr Ungeheuer als Mensch, auch wenn er manchmal versuchte, sich vom Gegenteil zu überzeugen. „Über dieses Thema sprechen wir am besten auch nicht mehr.“
    Sie fuhr ihm mit den Fingerspitzen über das Brustbein, und er spürte ihren herrlich warmen Atem. „Und über welches Thema können wir dann noch sprechen?“
    Er spreizte die Hand, die auf ihrem Po lag, und drückte sanft zu. „Hast du in den letzten Stunden wieder Stimmen gehört?“
    „Leider ja.“ Sie bog ihren Körper kaum merklich durch, um sich noch enger an ihn zu schmiegen. „Ich habe jedes Wort gehört, das die vier Frauen miteinander gewechselt haben – die ihr übrigens sofort freilassen solltet.“
    „Sie bleiben.“
    „Warum?“
    „Das kann ich dir nicht verraten.“
    Sie trommelte mit den Fingern auf seiner Brust. „Dann verrate mir wenigstens, was ihr mit ihnen vorhabt. Sie sind nett und unschuldig. Und sie haben Angst.“
    „Ich weiß, meine Schöne. Ich weiß.“
    „Also wirst du ihnen nicht wehtun?“
    „Nein. Ich nicht.“
    Jetzt legte sie beide Hände flach auf sein Herz. „Heißt das, jemand anderes schon?“
    Sein Blut begann vor Erregung zu brodeln und seine Venen zu versengen. „Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um das zu verhindern.

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