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Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Titel: Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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wollte, würde sie den Berg, die Kälte, den Nebel und die Stimmen aushalten müssen. Du kannst es schaffen. Du musst es schaffen.
    Maddox hob eine Augenbraue. „Muss ich dich etwa wieder einsperren, Ashlyn?“ Konnte er vielleicht wirklich ihre Gedanken lesen?
    Die Drohung verängstigte sie und machte sie zugleich wütend, aber sie schüttelte nur den Kopf. Es gab keinen Grund, ihn zu verärgern und zu riskieren, selbst getötet oder wieder in den eisigen, feuchten Kerker geworfen zu werden, in dem die Freiheit unerreichbar war. Hier draußen hatte sie zumindest eine kleine Chance zu entkommen. Eine winzig kleine.
    Die Stille ist nicht so süß wie du gehofft hast, was?
    „Willst du weg, weil du mit jemandem reden musst?“, fragte er bemüht höflich, doch sie nahm die Wut in seiner Stimme wahr und sah es schon wieder unter seiner Haut flackern. „Will jemand wissen, wo du bist?“
    „Mein Chef“, gab sie aufrichtig Auskunft. Falls sie ein Telefon fand, könnte sie ihn vielleicht anrufen. Er könnte die Polizei verständigen – nein. Sie verwarf den Gedanken sogleich und erinnerte sich daran, dass die „Engel“ sie verzaubert haben könnten.
    Aber wenn es ihr gelänge, McIntosh anzurufen, könnte das Institut einen Rettungsplan ausarbeiten. Dann könnte sie in ihr altes Leben zurückkehren und so tun, als hätte es die letzten zwei Tage nie gegeben – auch wenn der Gedanke Maddox zu verlassen einen unerklärlichen Schmerz in ihrer Brust auslöste. Du dummes Mädchen!
    „Wer genau ist dein Chef?“
    Das würde sie ihm gerade auf die Nase binden und am Ende noch einen unschuldigen Mann in Gefahr bringen. Stattdessen nahm sie allen Mut zusammen. „Lass mich gehen, Maddox. Bitte.“
    Wieder diese Stille, diesmal noch schwerer als zuvor. Er kam näher, so nah, dass sie seinen Atem spüren konnte, genau wie im Wald. Seine Augen funkelten jetzt hellviolett. „Letzte Nacht habe ich dir gesagt, du sollst in die Stadt zurückgehen. Da hast du dich geweigert. Du bist mir gefolgt. Du hast nach mir gerufen. Erinnerst du dich?“
    Eine schmerzliche Erinnerung. „Vorübergehende geistige Umnachtung“, flüsterte sie und starrte auf ihre Hände. Sie hatte die Finger so fest ineinander verhakt, dass die Knöchel schon weiß waren.
    „Nun, die geistige Umnachtung hat dein Schicksal besiegelt, Frau. Du bleibst hier.“
    Maddox führte die widerwillige Ashlyn in sein Schlafzimmer. Er hatte den Boden gereinigt und die verschmutzte Matratze gegen eine frische aus dem Lager nebenan ausgetauscht. In Vorfreude auf die Verführung hatte er ihr ein Bad eingelassen, ihr eine Platte mit Fleisch und Käse zubereitet, eine Flasche Wein geöffnet und das frische Bettzeug aufgeschlagen.
    Er hatte sich noch nie so viel Mühe gegeben, eine Frau zu verführen, sondern immer nur Paris darüber sprechen hören, wie die Frauen dahinschmolzen, wenn ein Mann sie derart verwöhnte.
    Maddox war nicht klar gewesen, dass Ashlyn eine ganze Nacht im Kerker verbringen und diese Fürsorge – dank seiner Freunde – tatsächlich brauchen würde. Er ballte die Hände zu Fäusten.
    Es ist egal, ob sie sich wohlfühlt. Er war sich nicht sicher, wer das dachte – sein Dämon oder er selbst. Er wusste nur, dass es eine Lüge war.
    „Nimm ein Bad, zieh dir etwas anderes an und iss“, zwang er sich zu sagen. „Niemand wird dich stören.“ Er machte eine Pause. „Gibt es sonst noch etwas, das du brauchst?“
    Sie ging in einem großen Halbkreis um ihn herum, ohne ihm jedoch den Rücken zuzuwenden. „Freiheit wäre nett.“
    „Davon abgesehen.“
    Sie sah sich in dem Zimmer um. Es gefiel ihm nicht, wie blass sie war, wie schwach auf den Beinen und wie verschlossen. Vergangene Nacht war sie anders gewesen, selbst in der bitteren Kälte des Waldes. „Wie wär’s, wenn du meine Erinnerung an die letzten Tage ausradierst?“
    „Keine Chance“, erwiderte er. Es passte ihm nicht, dass sie ihn vergessen wollte.
    Sie seufzte. „Gut. Dann gibt es nichts weiter.“
    Er wusste, dass er jetzt gehen sollte, um ihr die Möglichkeit zu geben, sich zu entspannen und etwas zu sich zu nehmen, doch zu seiner Verblüffung brachte er es nicht fertig. Er lehnte sich an den Türrahmen. Sie blieb in der Mitte des Zimmers stehe und verschränkte die Arme vor der Brust, wobei ihre rosa Jacke über den Brüsten spannte. Ihm lief das Wasser im Mund zusammen.
    „Hast du das schon mit vielen Frauen gemacht?“, erkundigte sie sich beiläufig.
    Er blickte ihr fest in die

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