Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht
als Dämonen. Aber sie alle begegnen euch mit großem Respekt.“
„Keine Angriffspläne?“
„Ich hab nichts dergleichen gehört, nein.“
„Gut.“ Er legte ihr die Hände um die Taille und hob sie aus der Badewanne. Dann stellte er sich neben sie und nahm ein Handtuch aus dem Schrank. Nachdem er es ihr um die Schultern gelegt hatte, sodass der Stoff sie warm umhüllte, nahm er sich auch eins.
„ Gut? Das ist alles, was du dazu sagst?“, empörte sie sich.
„Ja.“
Vor Überraschung klappte ihr die Kinnlade herunter. „Okay. Jetzt, da ich es dir gesagt habe, würde ich gern meinen Boss anrufen, um ihm zu sagen, dass es mir gut geht.“
Maddox schüttelte den Kopf. „Ich fürchte, das wird nicht möglich sein. Niemand darf wissen, dass du hier bist. Zu deiner eigenen Sicherheit und zu unserer.“
„Aber …“
„Ich werde darüber nicht diskutieren. Die Antwort ist nein. Punkt.“
Sie öffnete den Mund, als wollte sie sich mit ihm streiten. Aber dann meinte sie nur: „Na schön.“
An ihrem Tonfall erkannte er, dass sie sich mit seiner Antwort ganz und gar nicht zufriedengab. Vermutlich plante sie, zum Telefon zu laufen, wenn er ihr das nächste Mal den Rücken zuwandte. Frauen … Zum ersten Mal verstand er, was Paris meinte, wenn er das Wort wie einen Fluch vor sich hin murmelte. Er seufzte. „Ich schwöre dir, Ashlyn, so ist es für alle Beteiligten am besten.“
Sie drehte sich weg und trocknete sich die Arme ab. Ihre Bewegungen waren ein wenig zu langsam und bedacht, als wäre sie mit den Gedanken meilenweit entfernt.
„Was ist los?“
„Einiges. Ich muss meinen Boss anrufen, und das werde ich auch tun, sobald ich ein Telefon sehe. Daran wirst auch du mich nicht hindern.“
„Das ist …“
Jetzt schnitt sie ihm das Wort ab. „Und nach allem, was ich dir gerade erzählt habe, musst selbst du, ein Unsterblicher, denken, dass ich völlig verrückt bin. Und ich verstehe einfach nicht, warum du es leugnest.“
Er rubbelte sich mit dem Handtuch über die Haare und legte es sich dann um den Nacken. „Du bist nicht verrückt. Ich finde, du bist schön, klug, mutig und vor allem zum Anbeißen.“
Sie wickelte sich in das Handtuch ein und schirmte damit seine Blicke ab. „Wirklich?“
Irgendjemand musste sie zutiefst verunsichert haben. Er schaute finster und schwor sich, die Person zu töten, die ihre verbalen Fäuste gegen seine Frau erhoben hatte. „Wirklich.“ Er legte ihr die Hände auf die Schultern und drehte sie zu sich um. Ihre Blicke trafen sich. „Wenn du nur die Hälfte von dem wüsstest, was hier vor sich geht, würdest du …“ Er presste die Lippen aufeinander. Verdammt. Das hätte er nicht sagen dürfen.
„Du meinst, was sonst noch passiert, außer dass ein Mann erstochen wird, der dann wiederaufersteht?“, fragte sie trocken.
Genau das.
„Und, was machen wir jetzt?“ Sie breitete die Arme aus.
Am liebsten hätte er den Rest des Tages mit ihr verbracht, doch er wusste, dass das nicht ging. Er hatte immer noch seine Pflichten, er war immer noch ein Krieger, der sein Zuhause mehr als zuvor verteidigen musste. Nachdem er sie ins Schlafzimmer dirigiert hatte, zog er sich an, sammelte ein T-Shirt, Boxershorts und eine Jogginghose vom Boden auf und warf sie ihr zu. „Zieh das an.“
Sie fing nicht ein Kleidungsstück und musste sich bücken, um die Teile aufzusammeln. Bei jeder Bewegung rutschte das weiße Handtuch an ihren Schenkeln hoch. Sein Geschlecht wurde hart. Schon wieder. Eigentlich hätte es müde sein müssen, aber nein. Nicht bei Ashlyn. Sie erregte ihn trotz allem.
„Ich muss ein paar Dinge erledigen“, erklärte er, mehr um sich selbst daran zu erinnern, als auf ihre Frage zu antworten.
„Nimmst du mich mit?“, fragte sie, während sie das Kleiderbündel an sich gedrückt hielt.
„Ja und nein.“
„Was soll das heißen?“
Es hatte keinen Sinn zu lügen. Sie würde es sowieso bald erfahren. „Ich werde dich zusammen mit Danika einschließen, während ich ein paar … Routinearbeiten erledige. Dann hast du Gesellschaft, und es ist jemand da, der sich um dich kümmert und mir Bescheid gibt, falls es dir wieder schlechter geht.“
Zuerst legte sich Panik über ihr Gesicht. Dann Wut. Sie zog die Augenbrauen hoch und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. „Erstens: Du brauchst mich nicht einzusperren. Ich habe doch gesagt, dass ich bleibe. Und zweitens: Willst du mir etwa sagen, dass Danika eingesperrt ist? Ist sie eine Gefangene?“
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