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Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Titel: Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Hysterisches Gelächter.
    Wenn wir aus dem Fenster springen müssen, dann springen wir. Sie wollen uns mit irgendeiner Krankheit infizieren.
    Wenn wir springen, sterben wir.
    Wenn wir bleiben, sterben wir auch.
    Ashlyn stellte fest, dass sie die Stimmen der vier Frauen hörte. Jedes Wort, das in diesem Zimmer gefallen war, hallte in ihrem Kopf wider. Verdammt, sie hatte sich schon so an die Stille gewöhnt. Sie dachte, sie hätte ihre Ruhe, solange sie sich nicht in dem Kerker aufhielt. Hoffentlich waren sie noch nicht so lange hier. Dann konnten sie auch noch nicht viel geredet haben.
    Ich vermisse Grandpa. Er hätte gewusst, was zu tun ist.
    Aber er ist nicht da. Wir müssen es also selbst herausfinden.
    Jemand hielt ihr ein Butterbrötchen und ein Glas Apfelsaft unter die Nase. „Hier“, sagte Danika sanft. „Das wird dir guttun.“
    Wer spricht da? Wer hat das gesagt?
    Mit wem redest du, Dani?
    Äh, mit niemandem.
    Ashlyn nahm beides mit zitternden Händen an. Immer mehr Worte purzelten durch ihren Kopf. Manchmal waren die Gespräche einseitig, genauso wie im Kerker. Dann konnte sie nicht hören, mit wem die Frauen sprachen, sondern nur, dass sie mit einem Dritten redeten.
    Sie hörte Danika sagen: Wenn … wenn ich wirklich eine Heilerin bin, verschonst du dann meine Mutter, meine Schwester und meine Großmutter? Sie haben nichts falsch gemacht. Die Reise nach Budapest war eine Art Flucht. Wir wollten uns von meinem Grandpa verabschieden. Wir …
    Aber sie hörte nicht, was davor gesagt worden war. Oder danach. Wieso nicht?
    Gut, die Männer waren unsterblich, aber sie hatte durchaus auch schon Unsterbliche Wesen reden gehört. Vampire, Kobolde, sogar Gestaltenwandler. Warum nicht auch die Dämonen auf dieser Burg? Danika hatte doch bestimmt mit ihnen gesprochen.
    Ashlyn nagte an dem Brötchen, schlürfte den Saft und versuchte, jedes neue Gespräch auszublenden. Sie summte. Sie meditierte. Die Frauen versuchten, sich mit ihr zu unterhalten, aber sie konnte einfach nicht antworten. Zu viele Stimmen buhlten um ihre Aufmerksamkeit.
    Dann gaben die Frauen eine nach der anderen auf. Sie wusste nicht, wie viele Minuten oder Stunden vergingen. Mehrmals hätte sie fast nach Maddox gerufen, doch sie biss sich auf die Zunge, bis sie Blut schmeckte, um ihr Flehen zurückzuhalten. Er hatte Routinearbeiten zu erledigen. Außerdem wollte sie ihm nicht zur Last fallen.
    Deshalb bist du doch hergekommen, rief sie sich in Erinnerung. Um von den Männern zu lernen, wie du deine Kräfte kontrollieren kannst, selbst wenn das bedeutet, ihnen zur Last zu fallen.
    Aber das war, bevor Maddox in ihr Leben gerauscht war. Jetzt wollte sie ihn als Geliebten (wenn dieser Narr sich darauf einließ) und nicht als Kindermädchen.
    Du hörst eine … eine … Stimme? In deinem Kopf?
    Ja.
    Und es ist nicht deine eigene?
    Nein. Vielleicht. Wahrscheinlich nicht. Ich weiß nicht.
    Zum Glück war das Gemurmel in dem Moment verstummt, als Ashlyn den Raum betreten hatte. Sie war erleichtert und musste zugeben, dass sie viele neue Informationen erhalten hatte. Die wichtigste von allen war, dass Danika doch schon von den Jägern gehört hatte – sie hatte ihrer Familie von ihnen erzählt.
    „Jäger“, murmelte Ashlyn und hob den Blick. Danika schaute aus dem einzigen Fenster im Zimmer, einem Fenster, das keine der Frauen hatte öffnen können. Ashlyn hatte gehört, wie sie es vergeblich versucht hatten. „Was sind das für Leute? Und lüg mich diesmal bitte nicht an.“
    Danika zuckte vor Schreck zusammen und wirbelte herum. Sie hatte die Hand auf ihr Herz gelegt. „Ach, dir geht’s wohl wieder besser, was? Warum sollten wir dir vertrauen? Du könntest ja für diese Männer arbeiten. Vielleicht haben sie dich zu uns geschickt, um uns auszuhorchen, und sobald du weißt, was du wissen musst, stürmen sie herein und töten uns.“
    „Ich verstehe, dass du misstrauisch bist.“ Alles, was die Frauen von ihr wussten, war schließlich, dass sie krank gewesen war und sich an den Feind gekuschelt hatte. „Aber du hast mir das Leben gerettet. Warum sollte ich dir wehtun wollen?“
    Danika schielte schweigend zu ihr hinüber.
    „Du musst mir einfach glauben, dass ich nicht hier bin, um euch etwas anzutun. Wir fünf sitzen im selben Boot.“
    „Und was ist mit dem Aggressiven? Maddox? Mit dem gehst du doch aus.“
    Ausgehen war nicht gerade der Begriff, den sie benutzen würde. Ashlyn versuchte, sich vorzustellen, wie Maddox ihr bei einem

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