Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht
Fernseher aufs Sofa fallen und machte sein Lieblings-Xbox-Spiel an. Schlammcatchen – die Nacktversion. Er hatte einen rosigen Teint, und die Anspannung war aus seinem Gesicht gewichen. „Worum geht es denn diesmal? Und nur schon mal zur Info: Nein, ich habe keine Jäger gesehen.“
„Das liegt daran, dass du nur potenzielle Betthäschen siehst“, erwiderte Aeron.
„Und? Muss ich mich deshalb etwa schämen?“, konterte Paris unbeeindruckt.
„Hört auf zu streiten“, befahl Lucien. „Wir müssen uns um eine Angelegenheit kümmern, von der wohl niemand begeistert sein dürfte.
Maddox lehnte sich auf dem Sofa zurück und rieb sich mit der Hand übers Gesicht. Gewalt rumorte heiß und düster in ihm. Heißer als gewöhnlich. Düsterer als gewöhnlich. Er war kaum im Zaum zu halten. Es gefiel ihm nicht, dass er nicht bei Ashlyn war. Bei der Frau, die versucht hatte, ihn ins Bett zu locken. Bei der Frau, die er zurückgewiesen hatte. Welcher Vollidiot wies eine Frau wie sie zurück?
Sie hatte ihn gewollt, verdammt noch mal.
Und er hatte sie genauso gewollt. Und wollte sie immer noch. Er wollte ihren weichen Körper auf seinem spüren, ihre Lippen auf seinen. Oder an seinem Schwanz. Da war er nicht wählerisch. Er wollte ihre hemmungslosen Lustschreie hören und ihre Süße schmecken.
Er hätte sie nehmen sollen, als sich die Gelegenheit dazu bot. Stattdessen hatte er sie in Luciens Zimmer abgestellt, nachdem er die Holzbarrikade vor der Tür entfernt hatte – zu viel der Sicherheitsvorkehrungen, wenn man ihn fragte. Schließlich gab es ein stabiles Schloss. Danach hatte er ein wenig aufgeräumt und gelüftet. Im Anschluss hatte man ihn in den Unterhaltungsraum gerufen, wo vermutlich noch mehr schlechte Neuigkeiten auf ihn warteten.
„Sag es ihnen, Aeron“, verlangte Lucien.
Pause. Dann: „Ich habe die ersten Anzeichen von Zorn gespürt. Nichts Schlimmes. Bis jetzt.“ Er warf sich gegen die Wand und schlug mit der Faust gegen den harten Stein, als wollte er seine Aussage unterstreichen. „Ich kann ihn kontrollieren, aber ich weiß nicht, wie lange noch.“
„Er kann die Menschen jetzt riechen, und der Geruch bleibt in seiner Nase hängen“, fügte Reyes hinzu.
Überrascht nahm Maddox die Wut in seiner Stimme wahr.
Paris wurde blass. „Fuck. Das ging schnell.“
„Was du nicht sagst“, gab Aeron zurück.
Maddox unterdrückte ein Knurren. Wie viel würden er und die anderen noch ertragen müssen? Erst vor kurzer Zeit hatte er erfahren, dass sich noch mehr Jäger in der Stadt versteckten. Aeron zufolge wirkten sie stärker und fähiger als ihre Vorgänger.
Nach allem, was Ashlyn ihm über ihr Talent erzählt hatte, fragte er sich, ob sie vielleicht auch hinter ihr her waren. Eine Frau, deren Job darin bestand, sich nach übernatürlichen Wesen umzuhören, war für sie ein kostbares Werkzeug. Der Gedanke machte seinen Dämon zornig. Sie beide wollten quälen, verletzen und töten.
„Ich weiß nicht, wie lange ich es noch schaffe, ihnen nichts anzutun.“ Aeron rieb sich den Nacken. „Vor meinem geistigen Auge sehe ich schon ihre geschundenen Körper, und es gefällt mir.“ Bei den letzten Worten brach seine Stimme – nur ein wenig, aber hörbar.
„Hat denn niemand eine Idee?“ Reyes warf sein Messer in die Luft, fing es auf und warf es wieder hoch. „Fällt niemandem irgendetwas ein, wie wir sie retten können?“
Stille.
„Es hat keinen Sinn, darüber zu reden“, brach Torin das Schweigen schließlich. „Wir quälen uns doch nur selbst, wenn wir versuchen, eine Lösung zu finden, die es nicht gibt. Mit den Titanen brauchen wir gar nicht erst zu verhandeln; die würden uns mit noch einem Fluch belegen. Aber wir können auch nicht einfach die Frauen freilassen, damit sie sich irgendwo verstecken. Dann wäre Aeron nur gezwungen, ihnen zu folgen. Deshalb schlage ich vor, dass er es tut.“
Reyes starrte ihn an. „Das ist ziemlich gefühllos, selbst für Dich, Krankheit.“
Maddox fragte sich, was er täte, wenn die Titanen Aeron befehlen würden, Ashlyn zu töten. So grausam wie die neuen Götter allem Anschein nach waren, würden sie einen solchen Befehl wahrscheinlich ohne zu zögern erteilen. Mit einem lauten Brüllen sprang er auf und rammte die Faust in die Mauer.
Das Gespräch brach ab.
Der Schmerz fühlte sich so gut an, dass er es gleich noch einmal machte. Und noch mal. Seine Hände hatten sich noch nicht vollständig von dem Kampf mit Aeron erholt, und trotzdem half
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