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Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Titel: Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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nicht einmal ihre gehässige Seite ihr einen Strich durch die Rechnung machen wollte.
    „Wir möchten uns einfach ein paar Sachen vor dir ausleihen“, bat Lucien.
    „Und das wäre?“
    „Eigentlich“, fügte Anya hinzu, „möchten wir, dass du uns durch die Arktis führst.“
    „Anya“, warnte Lucien.
    „Jedenfalls wünsche ich mir das. Er lebt so nah dran und verbringt so viel Zeit dort oben. Er kennt die Umgebung. Und außerdem habe ich doch gar nicht unser Geheimnis verraten, oder?“
    „Was wollt ihr am Polarkreis?“ William erschauderte. „Da ist es kälter als am A…, ihr wisst schon. Und ich sollte das wohl wissen!“
    „Ich habe frei und wollte mir gern ein paar Gletscher anschauen“, erklärte sie leichthin.
    „Du hasst Eis und Kälte. Die meiste Zeit bist du doch auf Hawaii.“
    „Wir kommen auch gut ohne Fremdenführer aus“, unterbrach Lucien ihn. „Wir brauchen nur entsprechende Kleidung, Decken und Schneeschuhe.“
    „Ich komme nicht mit in die Arktis.“ William schüttelte den Kopf. „Ich bin gerade von da wieder zurück und muss mich dringend ausruhen.“
    Lucien zuckte die Schultern, als sei ihm alles recht. „Dann ist ja alles klar, dann gehen Anya und ich allein.“
    „Das werden wir auf keinen Fall tun.“ Anya schlug mit der flachen Hand auf die Tischplatte, dass die Gläser und das Geschirr klirrten. „Willie wird uns dorthin führen, wo wir ihm sagen, und er wird es mit einem Lächeln tun. Das spart uns Zeit. Außerdem wird er ein guter Soldat sein und uns helfen, falls wir einen Kampf gegen Du-weißt-schon-wen austragen müssen … Hydra“, fügte sie dramatisch hinzu.
    „Ihr wollt wirklich gegen Hydra kämpfen?“ William wurde blass. „Ich gehe nicht in die Nähe dieser Zicke. Ich habe sie seit einigen Jahren aus den Augen verloren, und so soll es auch bleiben.“
    „Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich mal eine Frau kennenlerne, die du nicht flachlegen willst.“ Anya schnitt sich ein Stück Pfannkuchen ab und spießte es auf. Bevor sie es zum Mund führte, sprach sie weiter: „Was das angeht, hätte ich mir nicht träumen lassen, dass du jemals eine Frau kennenlernst, die du nicht flachlegen willst. Und da wir schon mal über Hydra sprechen: Wo hast du sie getroffen? Und wie bist du ihr lebendig entkommen?“
    „Ich bin ihr zwei Mal begegnet, an zwei verschiedenen Orten draußen im Eis. Und ich bin ihr entkommen, weil sie es nicht ertragen konnte, meine wunderschöne Visage verunstalten zu lassen. Aber es war knapp.“
    „Gut.“ Lucien nickte.
    Anya wusste, dass sich das darauf bezog, dass William Hydra entdeckt hatte, aber wahrscheinlich wäre es Lucien ebenso recht gewesen, wäre er ihr nicht entkommen. Nur schwer konnte sie ihre eigene Aufregung verbergen. Aber sie war noch nicht fertig mit ihren Fragen. „Was hast du da oben eigentlich gesucht? Du hast mir nie davon erzählt.“
    „Es ist nahe an meinem Wohnort. Sterbliche könnten sich dort verstecken, um einen Überraschungsangriff zu starten. Zuerst war ich mir nicht sicher, ob sie meinetwegen oder wegen Hydra dort waren – wir haben beide genug Feinde, die es auf uns abgesehen haben. Irgendwann war es mir dann egal. Jeder, der sich da oben herumtreibt, muss sich vor mir in Acht nehmen.“
    „Wer sind deine Feinde?“, wollte Anya wissen.
    „Ich … äh … habe ein kleines Problem mit gewissen Damen, die allerdings gebunden sind“, erklärte William, „und deren Gatten wünschen mir nicht unbedingt das Beste.“
    „Du wirst dich von Anya fernhalten“, stellte Lucien düster fest.
    Was für ein süßer, toller Mann, dachte sie und tätschelte seine Hand. Lucien griff unter dem Tisch nach ihrem Knie und zwickte sie fest, um sie ruhig zu stellen. Aber sie reagierte gar nicht darauf. „Das ist das letzte Mal, dass ich dich höflich bitte, uns herumzuführen“, wandte sie sich an William.
    Er verdrehte die Augen, schob seinen leeren Teller von sich, lehnte zurück und verschränkte die Arme vor seiner Brust. Er trug sein dichtes Haar in Zöpfen. An seinen Schläfen hatte er die Dreadlocks hinter seine Ohren geklemmt, wo die eingeflochtenen Perlen jedes Mal, wenn er den Kopf bewegte, ein Geräusch machten. „Tut mir leid, meine Antwort bleibt nein.“
    „Na, gut.“ Anya lehnte sich ebenfalls in ihrem Stuhl zurück. Sie sah sich um. Diesen Raum hatte sie schon immer besonders gemocht. Die Decken waren gewölbt, in der Mitte stand der Herd, und die Arbeitsflächen bestanden aus Granit.

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