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Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Titel: Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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willst und dich verhalten wie du willst, sie werden dich immer gnadenlos verurteilen“, hatte ihr die Göttin gesagt. „Aber wir müssen uns selbst immer treu bleiben. Wenn du dich so verhältst wie die anderen und nicht wie du selbst, bringt dir das nur Unglück, und du wirkst, als würdest du dich dafür schämen, wer und was du bist. Andere werden sich an deiner Scham ergötzen und dich auslachen. Du bist ein wunderbares Geschöpf, Anya. Sei stolz darauf, wer du bist. Ich bin stolz auf dich.“
    Von diesem Moment an zog Anya sich so sexy an, wie sie wollte, sprach, wann immer und wie sie wollte und blickte nur dann zu Boden, wenn sie sich an ihren Riemchenstilettos nicht sattsehen konnte. Auch ihren Drang, Unordnung zu stiften, unterdrückte sie nicht länger. Es war ein Weg, allen, die sie nicht mochten, deutlich zu machen, dass sie bleiben konnten, wo der Pfeffer wuchs. Vor allem aber war es ihr wichtig, dass sie sich selbst mochte.
    Nie wieder wollte sie sich schämen.
    „Es ist … interessant, dich einmal persönlich zu sehen, nachdem ich mich in der letzten Zeit so intensiv mit dir beschäftigt habe. Du bist die Tochter von Dysnomia“, fuhr Reyes fort. „Du bist die nicht so bedeutende Göttin der Anarchie.“
    „Nicht so bedeutend bin ich keineswegs.“ Nicht so bedeutend hieße nichts anderes als unwichtig, und sie war genauso wichtig wie die anderen „höheren“ Wesen, verdammt noch mal! Nur weil niemand wusste, wer ihr Vater war – nun, mittlerweile wusste sie selbst es zumindest – war sie als weniger bedeutend eingestuft worden. „Aber, das stimmt. Ich bin eine Göttin.“ Sie hob das Kinn und sah ihn kalt an.
    „In der Nacht, als du dich uns gezeigt und Ashlyn das Leben gerettet hast, hast du uns erzählt, du seiest keine Göttin“, bemerkte Lucien. „Du hast behauptet, du seiest lediglich eine Unsterbliche.“
    Sie zuckte die Schultern. Sie hasste die Götter so sehr, dass sie diesen Titel kaum benutzte. „Ich habe gelogen. Ich lüge häufig. Es ist Teil meines Charmes, findet ihr nicht auch?“
    Niemand antwortete ihr. Das sagte alles.
    „Früher waren wir einmal die Krieger der Götter und lebten im Himmelreich, wie du wahrscheinlich weißt“, fuhr Reyes fort, als sei sie Luft. „Ich kann mich nicht an dich erinnern.“
    „Vielleicht war ich da noch nicht auf der Welt, Klugscheißer.“
    Sein Blick wirkte irritiert, aber er sagte ruhig: „Wie ich dir schon gesagt habe, seitdem du vor einigen Wochen aufgetaucht bist, habe ich Nachforschungen angestellt und so viel wie möglich über dich herausgefunden. Vor langer Zeit hast du für den Mord an einem unschuldigen Mann im Gefängnis gesessen. Nachdem du ungefähr hundert Jahre im Verlies gesessen hast, waren die Götter zu einer Entscheidung gelangt, welche Strafe sie über dich verhängen wollten. Aber bevor sie das Urteil vollstrecken konnten, hast du etwas geschafft, was zuvor keinem Unsterblichen gelungen war. Du bist entkommen.“
    Anya versuchte gar nicht, es zu leugnen. „Das stimmt.“ 7,um größten Teil zumindest.
    Der Sage nach hast du den Hüter des Tartarus mit einer Krankheit infiziert, denn kurz nachdem du entkommen warst, ist er krank geworden und hat sein Gedächtnis verloren. An jeder Ecke wurden Extrawachen postiert, um dafür zu sorgen, dass niemand hinein-oder hinauskam, denn die Götter waren überzeugt, dass die Sicherheit in einem Gefängnis von der Zuverlässigkeit seines Hüters abhing. Mit der Zeit haben tatsächlich die Mauern nachgegeben. Sie sind gerissen und eingestürzt, was am Ende dazu führte, dass die Titanen entkommen konnten.“
    Er gab ihr dafür natürlich auch die Schuld. Oder etwa nicht? Anya kniff die Augen zusammen. „Das Problem an den Überlieferungen ist“, gab sie knapp zurück, „dass die Wahrheit verzerrt wird, um Dinge zu erklären, die Sterbliche sonst nicht begreifen können. Komisch, dass du, ein Held so vieler Sagen, so etwas nicht weißt.“
    „Du hast dich zwischen den menschlichen Wesen versteckt.“ Reyes ignorierte ihre Worte schon wieder. „Aber du bist auch dann nicht zufrieden gewesen, obwohl du in Frieden gelebt hast. Du hast Kriege angezettelt, hast Waffen gestohlen und sogar Schiffe verschwinden lassen. Du hast gewaltige Brände entfacht und andere Katastrophen heraufbeschworen, die wiederum zu Massenpanik und Aufständen unter den Menschen führten. Hunderte von ihnen sind aufgrund deiner Taten eingekerkert worden.“
    Anya spürte, wie ihr Gesicht heiß

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