Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust
wirken würde!
„Hör auf, bitte hör jetzt auf.“
„Warum? Weil ich menschlicher wirke, wenn du weißt, dass ich gelitten habe? Weil du in mir partout nicht mehr als einen Dämon sehen willst? Weil du hoffst zu vergessen, dass ich überhaupt existiere, wenn wir erst einmal getrennt sind?“ Die letzte Frage klang wie ein wildes Knurren.
„Ja!“, schrie sie und setzte sich mit einem Ruck auf. Ihr Atem ging flach und gepresst. „Ja, okay. Ja, es ist fast wahnwitzig, dass ich dich begehre, aber ich tue es nun mal. Ich krieg dich einfach nicht aus meinem Kopf, obwohl ich eigentlich an tausend andere Dinge denken sollte. Wir haben keine Zukunft. Absolut nicht. Einer deiner Freunde will mich und die Menschen, die ich am meisten liebe, töten. Du lebst ein Kriegerleben, und ich sehne mich einfach nur nach Frieden und Harmonie.“
Das stimmte. Alles, was sie sagte, war richtig. „Und dennoch bist du hier, in meinem Bett.“ Und ich bin auch hier, vollkommen unfähig, dich gehen zu lassen.
„Ja.“ Ihre Stimme und ihr Gesichtsausdruck waren auf einmal weicher. „Ich vertraue dir. Ich vertraue dir meine Familie an. Und meinen Körper. Mach unsere Trennung, die zwangsläufig irgendwann kommen wird, nicht noch schwerer für mich. Bitte.“
Bitte. Das Wort hallte in ihm wider. Ihre erhitzten Blicke trafen sich. Einen kurzen Moment lang glaubte er, im Himmel zu sein. In der Vergangenheit. Vor seinem inneren Auge sah er sich neben Aeron, Torin, Paris und Galen stehen.
Galen. Bevor er Danika traf, hatte Reyes jahrhundertelang nicht an Galen gedacht. Galen hatte vor Energie und Lebenslust nur so gesprüht. Schon seine bloße Gegenwart hatte ihnen Kraft gegeben. Reyes hatte nicht geahnt, dass der Krieger sie, sobald er ihnen den Rücken zudrehte, verriet und gegen sie paktierte.
Als er seine sorglosen Freunde jetzt vor seinem inneren Auge sah, noch so unversehrt vom Leben, von Sünden und Qualen, hätte er am liebsten einen lauten Warnruf ausgestoßen – einen Warnruf, von dem er wusste, dass sie ihn ohnehin nicht hören würden.
Sie hatten an jenem Tag gefeiert, erinnerte er sich. In der Nacht zuvor hatte sich eine Horde von Gorgonen in Zeus’ Gemach geschlichen, in der Absicht, den Gott aus dem Schlaf zu reißen und ihn zu Stein erstarren zu lassen. Ein einziger Blick von ihnen reichte aus, um das zu bewirken – leichtes Spiel bei einem Götterkönig, der zu überrumpelt gewesen wäre, um seinen Blick rechtzeitig abzuwenden.
Paris, schon immer ein Frauenschwarm, hatte gerade mit einer der Gorgoninnen geschlafen, natürlich mit Augenbinde, um der Versteinerung zu entgehen. Die liebestrunkene Frau hatte ihm den Plan ihrer Schwestern verraten, und Paris hatte daraufhin sofort die Wachen alarmiert. Zusammen hatten sie den Gorgonen aufgelauert und sie binnen Minuten, fast ohne Blutvergießen, überwältigt.
„Wir sind unschlagbar“, sagte Galen stolz.
Torin nickte zustimmend.„Ist es falsch, dass ich Lust habe, eine dieser schlangenköpfigen Frauen zu meiner Gefangenen zu machen?“
Reyes rollte die Augen. „Du bist ja genauso schlimm wie Paris. Allein der Gedanke, beim Sex gebissen und zerkratzt zu werden“ … Er erschauerte.
„Du bist nur noch nicht auf die richtige Weise gebissen worden“, sagte Paris grinsend.
„Ich jedenfalls bevorzuge süße, zärtliche Frauen, schönen Dank“, entgegnete Aeron.
„Reyes“, sagte Danika und holte ihn damit in die Gegenwart zurück.
Er schüttelte den Kopf, wie um seine Gedanken zu ordnen. Wenn ich nur gewusst hätte, was mich da erwartete. „Ich möchte dir alles geben, worum du mich bittest, Danika.“
Erleichtert ließ sie sich auf die Matratze sinken. „Danke.“
„Aber dir zu helfen, mich zu vergessen“, fügte er hinzu, „das kann ich nicht. Du wirst mich bis in alle Ewigkeiten in meinen Träumen verfolgen. Ich muss einfach wissen, dass auch ich dir etwas bedeutet habe.“
„Das tust du“, sagte sie gequält. Sie senkte ihren Blick auf ihre Beine und zog die Knie an. „Und genau das ist das Problem.“
„Wehre dich gegen mich, versuche mir zu widerstehen, wenn du meinst, das tun zu müssen, aber tue es später. Danach. Ich werde dir sogar dabei helfen. Aber jetzt und hier gib mir bitte alles.“ Er öffnete den Verschluss seiner Jeans, schob sie hinunter und schleuderte sie beiseite. Er trug nichts als seine Waffen. „Schau mich an.“
Das tat sie. Ihr Blick wanderte direkt zu seiner Erektion, und eine Welle der Erregung überrollte
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