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Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Titel: Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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vielmehr, um ihm alles zu geben, was er wollte und brauchte. Inklusive Schmerzen. Sie hatte ihm genauso intensiv in Erinnerung bleiben wollen, wie sie ihn in Erinnerung behalten würde.
    Er hatte behauptet, sie nicht mit der Gewalt in Berührung bringen zu wollen, die sein Leben beherrschte. Und sie hatte ihrerseits geglaubt, nichts mit dieser Gewalt zu tun haben zu wollen. Aber als er sie gestreichelt, als sein Mund sie liebkost hatte, da hatte es sie aus tiefstem Herzen gedrängt, ihm jeden einzelnen seiner Wünsche zu erfüllen.
    Andere Frauen hatten ihm auf Wunsch doch auch wehgetan. Warum hatte sie das nicht gekonnt?
    Danika wandte den Kopf und betrachtete den schlafenden Reyes. Weich und entspannt lag er da, die harten Linien seiner inneren Anspannung waren nicht mehr zu sehen. Seine vollen Lippen schimmerten rosig, etwas, was sie nie bemerkte, wenn seine intensiven Augen sie ansahen.
    Vorsichtig strich sie ihm eine Haarsträhne aus der Stirn. Er atmete einmal tief ein, zeigte aber ansonsten keine Reaktion. Ihr Herz fühlte sich an, als würde es wachsen, als würde es sich ausdehnen und ihren Brustkorb sprengen.
    Ich hab mich in ihn verliebt. Sie konnte es nicht mehr leugnen, egal wie sehr sie sich bislang dagegen gewehrt hatte.
    Er hatte sich um sie gekümmert, hatte sie mit Essen und Kleidung versorgt und ihr Unterschlupf gewährt. Nicht ein einziges Mal hatte er ihr wehgetan, selbst dann nicht, als es ihm befohlen worden war. Er hatte Malutensilien für sie gekauft und ihr für ihren Zeitvertreib ein Atelier eingerichtet. Und er hatte in einer Weise mit ihr geschlafen, als wäre sie ihm wichtiger als sein nächster Atemzug.
    Seine Stärke und sein Mut überraschten sie immer wieder aufs Neue, und seine Vergangenheit faszinierte sie. Allein schon, dass er sich freiwillig hatte einsperren lassen, weil er anderen Menschen nicht länger wehtun wollte. Er hatte Selbstbeherrschung gelernt. Mitgefühl. Und Entschlossenheit. Er war von einem Dämon besessen und hatte trotzdem das Herz eines Engels. Dieser Widerspruch entzückte sie. Wahrscheinlich könnte sie ihr ganzes restliches Leben an seiner Seite verbringen und würde trotzdem nie aufhören, neue Facetten an ihm zu entdecken und zu bestaunen.
    Oh ja, sie war verliebt! Aber was zum Teufel war das für ein summendes Geräusch?
    Sie ließ ihren Blick durch den Raum schweifen und berührte dabei mit ihrer Wange Reyes’ glühende Haut. Sofort beschleunigte sich sein Puls. Es dauerte eine Weile, bis sie die Geräuschquelle des merkwürdigen Summens, das in Intervallen ertönte, ausmachen konnte: ihre Hose. Das bedeutete …
    Entsetzen machte sich in ihr breit. Sie bekam gerade einen Anruf auf ihrem Handy. Und nur eine Person hatte die Nummer: Stefano. Sie schluckte. Einen Moment wünschte sie, er wäre tatsächlich vorhin im Nachtclub gewesen – als einer von denen, mit denen Reyes gekämpft hatte. Dann wäre ihr innerer Konflikt jetzt vorbei, und sie müsste sich nicht mehr fragen, zu wem sie halten und was sie tun sollte. Doch sie hatte den Gedanken kaum zu Ende gedacht, als sie schon Schuldgefühle überfielen.
    Danika rutschte vorsichtig vom Bett herunter und schaute dabei ängstlich, ob Reyes sich regte. Aber er lag immer noch entspannt und ruhig da. Ein Teil von ihr hoffte fast, dass er die Augen aufschlagen, das Telefon entdecken und sie vor sich selbst beschützen würde. Der andere Teil hoffte, dass er einfach genau so liegen blieb wie die letzten Stunden. Sie war nackt. Ihre Brustwarzen waren wieder hart, diesmal von der kühlen Luft. Ein intensiver Blick aus seinen dunklen Augen, und sie würde sofort dahinschmelzen, ohne auch noch eine Sekunde an die Jäger zu denken. Sie würde Reyes anflehen, sie wieder mit seinem Mund zu berühren und mit seiner Hitze ihre Kälte zu vertreiben.
    Auf zittrigen Beinen stolperte sie zu ihrer Jeans und wäre fast umgekippt, als sie sich bückte, um das Telefon aus der Tasche zu ziehen.
    Das Summen ging weiter.
    Noch ein Blick auf Reyes – er schlief immer noch tief und fest. Was machst du da? Bitte nicht!
    Ich muss, es ist die einzige Möglichkeit, um Reyes zu retten.
    Sie tappte ins Badezimmer und schloss leise die Tür hinter sich. Erst dann nahm sie ab. Mit trockenem Mund flüsterte sie: „Hallo.“
    Wie schon beim letzten Mal hielt sich Stefano nicht lange mit Höflichkeiten auf. „Du hast die Burg verlassen.“ Das war eine Feststellung, keine Frage.
    Gestern war sie froh gewesen, ihn irgendwo dort draußen zu

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