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Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Titel: Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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hat?“
    „Nein, auch damals nicht.“
    Sie versuchte sich vorzustellen, wie er wohl vor Hunderten und Tausenden von Jahren gewesen war, aber es gelang ihr nicht. „Wie warst du damals?“
    „Wie jetzt. Nur etwas … entspannter, nehme ich an.“ Jetzt kicherte er richtig, wahrscheinlich, weil eine Erinnerung in ihm hochkam. Und dieses Kichern empfand sie fast wie ein Streicheln auf der Haut. „Ich hab damals gerne herumgeblödelt und gefoppt und Aeron regelmäßig auf die Palme gebracht, indem ich zum Beispiel seine Waffen versteckt oder ihm, während er schlief, die Haare geschnitten habe. Am Ende hat er sich seinen Kopf sogar freiwillig kahl rasiert.“
    „Wie gerne hätte ich dich damals schon gekannt.“
    „Vielleicht ist es besser, dass du mich nicht kanntest. Wir waren damals wie kleine Kinder. Wir sind mit voll ausgebildeten, reifen Körpern geboren worden, aber unser Verstand und unsere Psyche waren jung, und die Welt um uns herum hat uns permanent in Staunen versetzt. Wir wurden zu Kriegern ausgebildet, hatten aber nur die Götter und deren Zerstreuungen und Vergnügungen zur Anschauung und als Vorbilder.“
    Selbst nach seiner plastischen Beschreibung konnte sie ihn sich nicht als Kind vorstellen, das herumtollte, lachte und scherzte. „Wie ist es möglich, dass du mit dem Körper eines erwachsenen Mannes geboren wurdest?“
    „Man mixe das Blut eines Gottes mit Erde, Feuer, Wasser …“ Er verstummte. „Zumindest hat man uns das so erzählt. Und du? Wie warst du so als Kind?“
    „Typisch, glaube ich. Mit vielen Wutanfällen und Heulerei, wenn ich nicht das kriegte, was ich wollte. Meine Mutter hat mich immer ihren kleinen Tasmanischen Teufel genannt.“
    „Obwohl du wahrscheinlich damals schon wie ein Engel aussahst.“
    Engel. Ihr Herz schlug einen Takt schneller. „Reyes“, sagte sie atemlos.
    „Ja“, antwortete er resigniert.
    „Ich möchte mit dir schlafen.“
    Wieder schwieg er, und dieses Schweigen schnürte ihr die Kehle zu, wie dem Beutetier, das von einer Schlange gewürgt wird. Hatte sich sein Begehren tatsächlich verflüchtigt? Trotz allem, was er ihr gerade gesagt hatte? Er hatte von ihr gekostet – und das reichte ihm? Weil ihm das, was er gekostet hatte, vielleicht nicht gefallen hatte?
    „Danika …“
    Sie knurrte enttäuscht. Schon wieder Danika. „Schon gut. Halt … halt jetzt einfach den Mund und schlaf.“ Sie drehte sich verärgert auf den Bauch und hämmerte mit ihren Fäusten das Kopfkissen flach.
    Sie hörte ihn nicht kommen, aber plötzlich war er da, plötzlich lag sein schwerer Körper auf ihrem, drückte ihren Körper und ihr Gesicht in die Matratze. Sie schnappte nach Luft.
    Seine Finger packten ihren Hals und drehten ihr Gesicht herum, sodass sie wieder atmen konnte. Doch weiter bewegte er sich nicht, er rollte nicht von ihr herunter, ließ sie nicht frei, sondern hielt sie unter seinem Gewicht gefangen. Trotzdem hatte sie den Eindruck, als würde er über ihr schweben. Sein warmer Atem peitschte ihr über den Körper. Aus dem Augenwinkel sah sie sein Gesicht im Profil. Seine Augen glühten, und seine Lippen gaben seine Zähne frei.
    Jetzt traf das Mondlicht auch ihn, fiel wie ein goldener Lichtkegel über seine dunkle honigfarbene Haut. Er keuchte und war schweißbedeckt. Seine prächtige Erektion drückte gegen ihren Rücken. Sie bebte am ganzen Körper.
    „Ich werde dich nicht besudeln und verderben“, stieß er hervor. „Verstehst du? Und wenn das bedeutet, dass ich nicht mehr mit dir schlafen kann, dann werde ich das nie mehr tun.“
    „Dann bist du dumm! Du hast das schon so oft gesagt. Ich kann’s einfach nicht mehr hören.“
    „Du hast ja keine Ahnung, was mit dir passieren kann. Nicht die leiseste Ahnung …“
    „Hast du Angst, dass ich genauso verrückt nach Schmerzen werde wie deine früheren Frauen? Aber weißt du was? Das liegt nicht in meiner Natur. So bin ich nicht. Ich hab einen Mann getötet, Reyes. Einen Menschen. Einen Jäger. Ich hab ihn erst verletzt und dann getötet. Und habe ich seitdem vielleicht irgendjemanden sonst, der mir über den Weg gelaufen ist, angefallen? Habe ich etwa dir oder deinen Freunden etwas angetan – obwohl ich allen Grund dazu gehabt hätte?“
    „Nein.“ Reyes bog sich ihr entgegen. „Nein.“
    Sie stöhnte, konnte gar nicht aufhören zu stöhnen. „Ich hab mit dir geschlafen, und trotzdem hatte ich danach nicht das Verlangen, deinen Freunden wehzutun oder sie umzubringen. Im Gegenteil: Sofort

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