Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Titel: Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
Vom Netzwerk:
die Jäger ihn oder die anderen Krieger längst kontaktiert, um ihre Forderungen zu stellen oder einen Deal vorzuschlagen. Wie dumm!
    „Danika“, sagte er und blickte sich angespannt um. Er musste sie verstecken, musste sie in Sicherheit bringen.
    Zu spät.
    Die Tür wurde aufgerissen, und drei Männer traten hervor. Sie waren allesamt bewaffnet und richteten ihre Waffen auf Danika, so als wüssten sie genau, dass es reine Munitionsverschwendung wäre, auf Reyes zu feuern.
    Eine unbändige Wut kochte in ihm hoch, die noch stärker wurde, als er Danikas entsetztes Keuchen hörte. „Oh mein Gott.“
    „Hände hoch, Dämon“, rief ihm einer der Männer zu, „und Marsch nach drinnen. Eine falsche Bewegung und das Mädchen ist fällig.“
    Sie würden Danika wehtun? Reyes biss sich in die Innenseite seiner Wange, zerfetzte sich vorsätzlich das Fleisch. Augenblicklich kam sein Dämon zum Vorschein und strich böse knurrend herum. Fertig, Schmerz?
    Oh ja, lachte das Böse.
    „Danika“, sagte Reyes. „Schließ deine Augen.“
    Er vergewisserte sich nicht mehr, ob sie ihm gehorchte. Er ließ nur noch seinen Dämon heraus.
    All das Blut, die Schreie, das Gemetzel.
    Irgendwann hatte sich Danika die Hände auf die Ohren gepresst, um nichts mehr zu hören. Sie zitterte am ganzen Körper, vollkommen haltlos. Dumm, wie sie war, hatte sie Reyes’ Rat ignoriert und die Augen nicht geschlossen. Sie hatte helfen wollen. Schließlich war Kämpfen etwas, auf das sie vorbereitet war – hatte sie zumindest geglaubt.
    Doch dann hatte sich Reyes plötzlich von einem Krieger in eine Art wild gewordenes Gerippe verwandelt. Die Haut, die sie so liebte, war verschwunden, und stattdessen sah man die Knochen und Zähne, so lang, kräftig und scharf wie die eines Haies.
    Die Jäger hatten auf Reyes geschossen, was der aber nicht einmal zu bemerken schien. Er hatte weder in seinem Tun innegehalten, noch war er langsamer geworden. Er hatte die Jäger einfach weiter verschlungen. Sogar jetzt noch sprang er von einem zum nächsten und hieb seine Klauen in ihr Fleisch. Man hörte grausige Geräusche wie aus einem Horrorfilm: Knurren, Schnappen, Reißen, Ächzen.
    Mit weit aufgerissenen Augen schaute Danika zu, ängstlich bemüht, ihm bloß nicht in die Quere zu kommen, sich unsichtbar zu machen, damit er am Ende nicht womöglich auch über sie herfiel. Wie gern wäre sie geflohen und hätte sich versteckt. Reyes war bereits von Kopf bis Fuß blutbespritzt, alles an ihm war glitschig, seine Haare, seine Kleidung, seine Stiefel. Wie gern wäre sie einfach losgerannt – aber sie tat es nicht. Ihre Angehörigen waren irgendwo in diesem Haus – und sie hatte keine Ahnung, wie es ihnen ging.
    Ich hätte eher kommen und nach ihnen sehen sollen.
    Inmitten des furchtbaren Durcheinanders griff sie sich eine herumliegende Pistole vom Boden und huschte hinter Reyes in das Gebäude. Wo waren sie? Sie schaute in den nächstgelegenen Raum – leer. Im Nachbarzimmer befanden sich vier Jäger, die fluchend neue Munition in ihre Pistolen luden.
    Einer von ihnen sah sie, richtete seine Waffe auf sie und schrie: „Du dreckige Dämonen-Nutte! Mir ist es scheißegal, für was sie dich alle halten.“ Sie hob ebenfalls ihre Waffe und feuerte zur selben Zeit wie der Jäger. Das Nächste, was sie mitbekam, war, wie sie zu Boden geworfen wurde und Dreck schluckte. Dann nahm sie schemenhaft wahr, wie Reyes zu ihr eilte, und hörte nur noch Schreie.
    Oh Gott. Danika richtete sich schwankend auf, ihre Beine trugen sie kaum. Sie taumelte vorwärts, wild entschlossen, ihre Suche fortzusetzen. Reyes hatte ihr nichts angetan, er war immer noch in der Lage, sie zu beschützen. Sie bogen um eine Ecke und sahen ein Treppenhaus. Mit gezückter Waffe in der zitternden Hand hetzte sie die Treppe hinauf, zwei Stufen auf einmal nehmend. Noch eine Ecke.
    Drei Jäger lauerten zitternd und blass am Ende des Flures. Als sie sie sahen, schossen sie. Doch auch diesmal war Reyes zur Stelle, warf sie zu Boden und stellte sich selbst den Kugeln. War er verletzt? Oh Gott, oh Gott.
    Du weißt doch: Er mag Schmerzen. Ihm geht’s gut. In ihren Ohren dröhnte es, und ihr Herz raste.
    Als sie wieder aufblickte, lagen die drei Männer bereits reglos am Boden, und Reyes war verschwunden. Wieder rappelte Danika sich auf und stürmte vorwärts, wobei sie gleich zweimal stolperte. Sie wusste, dass sie sich die Knie aufgeschlagen haben musste, aber ihr Adrenalinspiegel war so hoch, dass sie nicht

Weitere Kostenlose Bücher