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Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Titel: Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Schutzwall gegen die furchtbare Nachricht – waren mit einem Schlag verflogen. Die Jäger hassten ihn. Vielleicht hatten sie Danika hier, in der Burg, gesehen, waren ihr gefolgt und hatten sie gefoltert, um so an Informationen über ihn zu gelangen.
    Er knirschte mit den Zähnen vor Zorn. Diese Arschlöcher! Sie waren so vernagelt zu glauben, alles Böse der Welt sei einzig und allein auf die Dämonen zurückzuführen. Und da sie die Dämonen nicht ohne die Krieger auslöschen konnten, die sie beherbergten, waren sie so fanatisch hinter ihnen her. Entsprechend würden sie sicher auch nicht lange fackeln, all diejenigen umzulegen, die sie als Freunde der Krieger ansahen.
    Dass Danika gar nicht seine Freundin war, wussten die Jäger ja nicht. Vielleicht hatten sie sogar vor, sie als Köder zu benutzen, in der Hoffnung, er käme aus der Deckung, wenn sie ihn mit Danika aus der Reserve lockten.
    Von daher änderte diese neue Information über Danika alles.
    „Ist sie verletzt? Haben sie sie angefasst?“ Er tastete nach seinem zweiten Messer, bevor er realisierte, was er da überhaupt gerade tat: Er bereitete sich auf den Kampf, auf einen Krieg vor.
    Lucien fuhr mit seiner Geschichte fort, als hätte Reyes überhaupt nichts gesagt: „Als ich die Seele des Jägers zur Hölle geleitet habe, konnte ich seine letzten Taten vor meinem inneren Auge sehen.“
    „Ist … sie … verletzt?“ Reyes musste die Wörter geradezu durch seine zusammengebissenen Zähne pressen.
    „Ja.“
    Ein jäher Schmerz bohrte sich mit spitzen Krallen in die Innenseite seines Schädels. „Ist sie …?“ Reyes presste die Lippen aufeinander. Er brachte das Wort nicht heraus. Er konnte nicht einmal den Gedanken zu Ende denken.
    „Nein“, antwortete Lucien. „Sie ist nicht tot.“
    Den Göttern sei Dank. Reyes’ Wut wich einer unsagbaren Erleichterung, und er ließ seine angespannten Schultern sinken. „Waren noch andere Jäger beteiligt?“
    „Ja.“
    Wieder antwortete Lucien nicht ausführlicher.
    „Wie viele?“
    „Einer. Sie hat ihm die Nase gebrochen.“
    „Vorsätzlich?“, fragte er schockiert.
    „Ja.“
    Die Danika, an die sich Reyes erinnerte, war sanft und weich gewesen. Was er von der Tigerfrau denken sollte, von der er jetzt hörte, wusste er noch nicht, aber er war sich sicher, dass sie furchtbar unter ihren Taten litt.
    „Wo ist sie jetzt?“ Er würde sie aufsuchen, schauen, wie es ihr ging, eine Möglichkeit finden, sie vor weiteren Attacken der Jäger zu schützen, und dann würde er wieder verschwinden und sie in Ruhe lassen. Er würde es sich verbieten, bei ihr zu bleiben, ja, er würde noch nicht einmal mit ihr sprechen. Aber sehen musste er sie, er musste sich einfach davon überzeugen, dass sie lebte und dass es ihr gut ging.
    Danach würde er den anderen Jäger, der für ihre Qualen verantwortlich war, aufspüren und töten. Eine gebrochene Nase reichte als Vergeltung nicht aus.
    Lucien gab keine Antwort. „In weniger als einer Woche reisen wir nach Rom, um den Tempel noch einmal zu durchsuchen. Wir brauchen diese Artefakte.“
    So stellten sie sich das also vor. „Ich weiß.“
    „Und ich will, dass Aeron hierher gebracht wird, bevor wir aufbrechen.“
    „Dann willst du also unser gesamtes Leben hier in Gefahr bringen. Du willst Aerons Wünsche ignorieren, damit sich deine eigenen Vorstellungen erfüllen.“
    „Er ist einer von uns. Er braucht uns jetzt mehr denn je.“
    Reyes ging an Lucien vorbei aus dem Raum. Seit Anya und Ashlyn bei ihnen eingezogen waren, war aus der alten bröckelnden Festung ein Zuhause geworden. Aus bunten Blumenvasen quollen üppige Sträuße, und die Wände waren mit Gemälden und Drucken (hauptsächlich von nackten Männern) bestückt, die Anya – mit ihrem Sinn für schwarzen Humor –gestohlen hatte. Auch die Möbel waren neu: Willkürlich zusammengewürfelte Sofas waren durch vornehme Ledergarnituren ausgetauscht worden. Aufwendig geschnitzte und polierte Truhen, metalleingefasste Sitzbänke und jede Menge Clubsessel mit weichen Kissen füllten die Räume und zierten die Gänge. Anfangs hatte er die beiden Frauen argwöhnisch beäugt, doch jetzt konnte er sich ein Leben ohne sie kaum noch vorstellen. Sie kamen ihm wie Anker in einem schrecklichen Sturm vor.
    Die Schritte seiner schweren Stiefel hämmerten durch das Treppenhaus. Er stürmte um die Ecke im dritten Stock – und blieb abrupt stehen. Lucien wartete an der Tür zu seinem Zimmer – mit entschlossenem

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