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Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Titel: Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Gesichtsausdruck.
    Tod musste nur an einen Ort denken, um sich umgehend dorthin zu beamen.
    „So schnell gebe ich nicht auf“, sagte Lucien. „Und eigentlich müsste dir das gefallen: Denn ich würde auch im umgekehrten Fall, wenn es um dein Leben ginge, nicht aufgeben.“
    Mit finsterem Blick setzte sich Reyes wieder in Bewegung. Er drängte Lucien mit der Schulter zur Seite und stieß die Tür zu seinem Zimmer auf. Dort marschierte er geradewegs zu dem Versteck mit seinen Lieblingswaffen.
    „Die anderen denken genauso wie ich und ärgern sich über deine Weigerung, das Thema Aeron auch nur anzusprechen. Ich hab sie gebeten, mir noch ein paar Tage zu geben, um dich zur Besinnung zu bringen. Danach …“
    Danach würden sie ihm an die Gurgel gehen. Sie glaubten, er hätte Aeron zugunsten von Danika fallen lassen, wo doch das ungeschriebene Gesetz lautete, dass ein Krieger das Wohl einer Frau nicht über das eines anderen Kriegers stellen durfte. Niemals. Reyes verkniff es sich, darauf hinzuweisen, dass auch Maddox sich für Ashlyn und Lucien sich für Anya entschieden hatte. Und er wollte auch nicht noch einmal daran erinnern, dass Aeron den Tod ganz bewusst einem Leben in Unwürde vorziehen würde – einem Leben als Monster, zu dem er mutiert war – und dass er, zurück auf der Burg, nur leiden würde. Reyes schwieg, weil es nichts bringen würde, darauf herumzureiten, aber auch – und das war vielleicht noch schlimmer –, weil ein Teil von ihm genauso fühlte wie Lucien.
    Reyes nahm seine Sig Sauer und überprüfte das chromüberzogene 20-Patronen-Magazin. Voll. Sehr gut.
    „Du willst sie also auf Biegen und Brechen finden?“
    „Ja.“ Reyes steckte drei weitere noch verpackte Magazine und eine Schachtel .45er-Patronen ein. An seinen Fußgelenken waren bereits Dolche und an seinem Gürtel Wurfsterne befestigt.
    „Du weißt nicht, wo du suchen sollst.“
    „Das hält mich nicht auf. Ich werde sie finden.“
    Lucien seufzte vernehmlich. „Ich könnte dich zu ihr bringen. Du könntest innerhalb weniger Sekunden bei ihr sein und sie retten.“
    Sie retten. War das das Eingeständnis, dass sie in Gefahr war, oder bloß ein Trick? Reyes schnallte sich die Pistole auf den Rücken und ließ seine Handflächen über die samtbezogene Tischplatte gleiten. Lange schwieg er, den Kopf gesenkt, und überdachte seine Möglichkeiten. Sollte er seine Zeit mit der Suche nach Danika verschwenden oder Aeron befreien, der vielleicht schon längst ihr Blut auf der Zunge schmeckte?
    Keine der beiden Alternativen kam ihm sonderlich verlockend vor.
    Reyes stöhnte, und es klang wie ein Echo zu Luciens Seufzern. Sein Kingsize-Bett stand auf der linken Seite des Zimmers, riesig groß, mit zerknitterten Laken. Seit er sie zum ersten Mal gesehen hatte, hatte er sich Danika jede Nacht in dieses Bett geträumt, mit ihrem wallenden blonden Haar und einem Körper, der vor Begierde glitzerte. Ihre perlmuttfarbenen Brustwarzen streckten sich sehnsüchtig seiner Zunge entgegen. Zwischen den gespreizten Beinen war sie feucht.
    Manchmal wurden seine Fantasien jedoch von seiner größten Angst überlagert, von blutigen Bildern des Todes. Danika mit durchgeschnittener Kehle, ihr nackter Körper blutverschmiert, regungslos. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Albtraum Wirklichkeit wurde, würde mit Aerons Freilassung wachsen. Du weißt, dass du ihn nicht ewig eingesperrt halten kannst. Lass ihn frei und dann rette und beschütze sie.
    Sie zu beschützen hieße jedoch, in ihrer Nähe zu bleiben, anstatt sich, wie geplant, möglichst weit von ihr zu entfernen. Das wiederum hieße, dass Danika zwangsläufig auch in engen Kontakt zu dem blutrünstigen Aeron geraten würde. Ein gefährlicher, aber auch ein süßer, berauschender Gedanke – zart wie die Berührung eines Lovers, wenn Reyes denn Gefallen an Zartheit hätte finden können.
    Danika hierzuhaben … sie im Arm zu halten … Er sah ihr engelhaftes Gesicht vor sich. Die großen grünen Augen, in denen sich eine ganze Bandbreite von Gefühlen spiegelte, wenn sie ihn ansah: Angst, Hoffnung, Hass … und Begierde? Ihre kleine freche Nase. Die vollen rosigen Lippen, die ihn zu ewigem Schmoren in der Hölle verfluchten, während sie gleichzeitig die süßeste Verzückung versprachen. Der zarte, wohlgeformte Körper, der sich nach der Berührung eines Mannes sehnte.
    Er schloss die Augen und hatte plötzlich ihren Duft in der Nase, diesen Duft nach stürmischen Nächten und Unschuld, versetzt

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