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Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Titel: Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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den Gedanken an die Gefahren ihres Spitzeljobs noch ein wenig von sich zu schieben. „Sie sind keine Frau. Nach Ihrer Logik müssten sie Sie doch sofort umbringen, wenn sie Sie hier finden.“
    „Wenn sie hier aufkreuzen, bin ich längst verschwunden und schaue dem Treiben, wenn möglich, von einem anderen Ort aus zu. Kollegen von mir werden kommen und dich bewachen, um sicherzustellen, dass dir die Herren der Unterwelt keinen Schaden zufügen. Mach dir also keine Sorgen. Meine Leute sind bereit, ihr Leben für die Ausrottung der Dämonen herzugeben. Setz du deinerseits alles daran, damit ihr Opfer nicht umsonst ist.“
    „Was? Um Himmels willen. Ich will doch überhaupt nicht, dass sich irgendjemand opfert – für was auch immer.“
    „Würdest du dich besser fühlen, wenn ich dir sage, dass sie sich alle so schnell wie möglich in Sicherheit bringen, wenn die Herren hier aufkreuzen?“
    „Ja.“
    „Dann werden sie sich in Sicherheit bringen.“
    Hatten sie das wirklich getan?
    Langsam setzte Reyes sich auf – und als ihre Blicke sich trafen, entlud sich pure Energie. Seine Augen waren genauso dunkel wie seine Haare. In ihnen toste ein Sturm. Ihre hingegen waren ein wenig wässrig. Seine Lippen verzogen sich mürrisch zu einem dünnen Strich. Sie senkte den Blick und betrachtete die übrigen Partien seines Körpers. Seine Brustwarzen schienen hart wie Diamant. Sie zählte drei gerade verheilende Wunden, eine verschorfte auf der Schulter, eine auf seinem Brustbein und die dritte auf dem Bauch.
    „Wo bin ich?“, fragte sie mit kaum hörbarer Stimme.
    „Bei mir zu Hause.“
    „In Buda?“
    „Ja.“
    Nachdenklich kniff sie die Augen zusammen, aber ihr Gedächtnis blieb ein einziges schwarzes Loch, ohne die geringste Erinnerung daran, wie sie von einem Ort zum anderen gelangt war. „Wie bin ich hergekommen? Wie hast du mich gefunden?“
    Er wandte den Blick ab. „Du weißt doch, dass ich kein Mensch bin, oder?“
    Sie wünschte, sie würde gar nichts über ihn wissen und dieses Gespräch hier überhaupt nicht führen müssen. Ja, Reyes, ich weiß, dass du ein Dämon bist. Dein größter Feind hat mich ins Bild gesetzt, und jetzt bin ich in seinem Auftrag hier, um dich umzubringen. „Du hast mich zurückgeholt“, sagte sie, um das Thema zu wechseln. Ein Teil von ihr hatte sich genau das sehnlichst gewünscht, ein anderer Teil hatte sich davor gefürchtet.
    „Ja“, wiederholte er.
    „Warum?“ Jetzt, wo sein glühender Blick gerade mal nicht auf ihr ruhte, vermochte sie endlich, ihren eigenen Körper zu betrachten. Zum Glück war sie immer noch bekleidet. Ihr Pullover war zwar ausgezogen, doch ihr fleckiges blutverschmiertes weißes T-Shirt und die Jeans, die im Kampf mit ihrem Angreifer zerrissen war, trug sie noch. Aber sie … roch nicht gut. Wie lange sie wohl schon in diesen Klamotten steckte?
    Plötzlich federte das Bett, und ihr Blick schoss zu Reyes zurück. Er hatte sich mit dem Rücken gegen das Kopfteil gelehnt, um etwas mehr Abstand zwischen sie beide zu bringen. Eigentlich hätte sie das erleichtern müssen. Eigentlich.
    „Ich hab das Gefühl, dass ich dich von überallher zurückholen werde.“ Seine knurrige Stimme zerschnitt die Stille, sein anklagender Blick legte ihr die Schuld für all das vor die Füße.
    Wieder verengten sich ihre Augen zu schmalen Schlitzen. „Lass mich raten. Du wirst mir überall hinterherreisen, weil du Freude daran hast, mir wehzutun. Aber warum hast du mich dann nicht umgebracht, während ich geschlafen habe? Du hättest mir schnell und sauber die Kehle durchschneiden können, ohne dass ich mich hätte wehren können. Denn das ist es doch, was du willst, nicht? Oder hast du deine Meinung geändert?“
    Ein Muskel in seiner Wange zuckte, aber er schwieg.
    „Hast du den Rest meiner Familie gekidnappt?“
    Wieder keine Antwort. Dafür verstärkte sich das Zucken des Muskels.
    „Antworte mir, verdammt noch mal!“ In einem Anflug von Panik und Frust schlug sie mit der Faust auf die Matratze, doch es brachte ihr keine Erleichterung, das Entsetzen in ihrem Herzen blieb. „Weißt du, wo sie jetzt sind? Ob sie noch leben?“
    Endlich bequemte er sich zu antworten. „Ich gebe dir mein Wort: Ich hab ihnen nichts angetan.“
    „Lügner!“ Noch bevor sie selbst wusste, was sie tat, war sie quer übers Bett gesprungen, hatte ihm ins Gesicht geschlagen und ihre Fäuste in seine Wunden gebohrt, um ihm maximal wehzutun. „Du weißt irgendwas. Irgendwas musst du doch

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