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Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Titel: Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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beidem.“
    „Such’s dir aus, oder ich wähle für dich. Vergiss nicht, Danika, du tust das alles für deine Familie.“
    „So viel also zu meinem Selbstverteidigungstraining“, lachte sie bitter. „Geben Sie mir Drogen. Ist ja offensichtlich nicht das erste Mal.“
    „Danika, was haben diese Männer dir angetan?“
    Die Gegenwart schob sich vor die Vergangenheit und riss sie aus ihren surrealen Grübeleien. Dummes Mädchen. Lass dein Schutzschild vor Reyes nicht herunter!
    Sie schlug die Augen wieder auf. Ihre Umgebung war verschwommen und Reyes nichts weiter als ein schwarzer Umriss direkt vor ihr. Seine Hände umklammerten ihre Schulter und drückten sie zurück aufs Bett … langsam … sachte. Als ihr Blick klarer wurde, sah sie, dass auf seinem normalerweise so mürrischen Gesicht ein fast zarter, sorgenvoller Ausdruck lag.
    „Rühr mich nicht an“, sagte sie mit schleppender Stimme. Wieder umgab sie eine wunderbare Wärme. Vielleicht lag das an dem Blut des Dämons, mit dem sie in Berührung gekommen war. „Das war unsere Abmachung.“
    „Schsch.“ Sein Atem streichelte ihre Wange, so warm wie seine Berührung. „Ruh dich aus. Wir reden später.“
    „Fahr zur Hölle.“
    Obwohl ihre Worte nur mehr ein Flüstern waren, hatte er kein Problem, sie zu verstehen. „Hatten wir das Thema nicht schon mal? Ich bin bereits in der Hölle.“
    Kämpf dagegen an. Bekämpf ihn! Sie versuchte es ja, sie versuchte es wirklich, aber ein dunkler Tunnel lockte sie zu sich heran, näher und näher, bis sie auf der Schwelle zur Dunkelheit stand. „Wo ist … meine Mom? Meine Schwester? Grandma?“
    „Ich bin mir sicher, dass es ihnen gut geht.“ Finger strichen über ihre Augenbrauen und glätteten sachte die Haare hinter ihren Ohren.
    „Ich möchte … sie … sehen. Ich werde sonst … nicht schlafen. Kann nicht … Hunger.“
    „Ich füttere dich.“ Eine blütenzarte Berührung. Von was? Lippen? Ja, Lippen. Auf ihren Mundwinkeln.
    Sie atmete tief ein und ließ sich von seinem würzig männlichen Geruch berauschen. „Ich hasse dich“, sagte sie und hoffte, es ehrlich zu meinen.
    „Ich weiß.“ Er flüsterte ihr ins Ohr, sein warmer Atem zirkulierte in ihrer Ohrmuschel. „Schlaf jetzt, mein Engel. Hier bist du sicher. Ich werde nicht zulassen, dass dir irgendetwas zustößt.“
    Sie sackte weg. Ihr Rücken drückte gegen die kühle Matratze. Oben Flammen, unten Eis. Unfähig, länger Widerstand zu leisten, fiel sie in den Tunnel und vergaß alles um sich herum.
    Sie war hier. In seinem Bett. Seinem Bett.
    Zu warten, bis sie aufwachte, war eine harte Übung in Selbstbeherrschung gewesen, doch als sie ihre Lider mit den langen Wimpern endlich aufschlug und er in ihre hellen smaragdfarbenen Augen blickte, wurde es sogar noch schlimmer, da wurde aus der Selbstbeherrschung so etwas wie Selbstgeißelung.
    Schmerz gefiel es ganz und gar nicht, dass Reyes sich auf Zehenspitzen aus dem Raum stehlen wollte. Mehr, ich will mehr Fingernägel und Zähne und Wunden. „Nein.“
    Der Dämon in seinem Innern tobte.
    Reyes tappte weiter in Richtung Tür, warf nur noch einen Blick über die Schulter. Danikas schwarze Locken waren auf dem Kissen ausgebreitet, ihr Gesicht lag an derselben Stelle, auf der er sonst immer ruhte – was ihn mit Stolz erfüllte. Sogar jetzt noch würde sie seinen Duft einatmen, würde sich einen Teil von ihm zu eigen machen.
    Vielleicht aber auch nicht.
    Danika schlief unruhig, ihre Augen zuckten hinter den geschlossenen Lidern, sie warf sich hin und her und stöhnte immer wieder leise. Träumte sie von dem, was die Jäger ihr angetan hatten? Was hatten sie ihr angetan? Hatten sie versucht, Antworten aus ihr herauszufoltern? Hatten sie sie vergewaltigt?
    Sie hatte ihm auf seine Frage nicht geantwortet. Letztlich hatte sie ihm gar nichts erzählt. Und er hatte sie nicht gedrängt, denn ihr Puls hatte angefangen zu rasen, jegliche Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen, und in ihre wunderschönen Augen war ein Ausdruck blanken Entsetzens getreten.
    Mit geballten Fäusten polterte er die Treppe hinunter in die Küche. Gleich. Sobald er wieder oben war bei ihr, würde er mit ihr sprechen und die Wahrheit erfahren. Er musste es einfach wissen. Vielleicht hatte er bis dahin auch das Entsetzen vergessen, das er in ihren Augen gelesen hatte, als sie feststellte, wie viel Lust ihm ihr Biss in den Hals bereitet hatte.
    Bei den Göttern, was für ein Biss! Sein Puls hatte sich noch immer nicht ganz beruhigt

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