Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust
wissen.“
Er schloss die Augen, und sein Mund verzog sich zu einem seligen Lächeln.
Das fachte ihre Wut nur noch mehr an. „Du findest das komisch? Na schön, und wie findest du das hier?“ Schäumend vor Wut und völlig ahnungslos, was seine Art des Lustgewinns betraf, beugte sie sich vor und biss ihn in den Hals, und zwar so tief, dass sie augenblicklich Blut schmeckte.
Er stöhnte auf. Seine Hände griffen nach ihren Haaren, nicht um sie wegzustoßen, sondern um sie näher an sich zu ziehen. Und sie bot keinen Widerstand. Sie konnte nicht. Ihr Entsetzen und ihr Ärger über ihre Hilflosigkeit begannen zu bröckeln, verwandelten sich in etwas unendlich viel Süßeres. Seine Wärme war … so gut, so verdammt gut. Er brannte sich ihr bis tief in die Seele ein, Flammen leckten an ihr, verbrannten sie. Und es gefiel ihr, ihm wehzutun, ebenso wie es ihr gefiel, ihren Mund auf seinen Mund zu pressen. Und diese Erkenntnis beschämte sie.
Zwischen ihren Beinen wurde sein Schwanz größer und härter. Als er erneut laut aufstöhnte, fiel sie mit ein. Er legte sich auf sie – ja, genau so –, und sie grub ihre Fingernägel in seine Brust, kniff ihn in die Brustwarzen.
Ein rauer, fast animalischer Laut drang an ihre Ohren, als er seine Hände auf ihre Hüfte legte und sie an sich presste. Sein Unterleib wand sich auf ihr. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte er immer so weitermachen können, aber im nächsten Moment hörte er auf.
„Stopp, Danika, du musst aufhören.“
Nein, sie wollte nicht aufhören. Sie wollte … Was zum Teufel trieb sie hier? Vernaschte sie den Feind?
Ihre Gesichtszüge entspannten sich. Heftig atmend rückte sie von ihm ab. Seine Arme baumelten an der Seite herunter, sein Gesicht war hart und angespannt. Mit zitternder Hand wischte sie sich über den Mund. Ihr ganzer Körper bebte. Um ihre harten Brustwarzen hatten sich kleine Schweißperlen gebildet, ihr Magen hatte sich zusammengekrampft, und auf ihrer Zunge lag ein metallischer Geschmack.
Reyes setzte sich auf und zog das Bettlaken zu sich heran, um seinen harten, steifen Schwanz zu bedecken, der sich beachtlich in seiner Jeans wölbte. Seine Wangen schimmerten rosig. Vor Scham? Blut tropfte von seinem Hals auf die Brust und lief in einem schmalen Rinnsal weiter nach unten. Noch während sie den Verlauf des Blutes verfolgte, trocknete es, und gleichzeitig bildete sich Schorf auf der Wunde am Hals.
Ein Monster, rief sie sich in Erinnerung, er ist ein Monster.
Beim Gedanken an ihre Gefühle, an ihr Verhalten eben und an seine Reaktion überkam sie der blanke Horror, was sich offenbar auf ihrem Gesicht widerspiegelte, denn Reyes sagte: „Fass mich nie wieder an, dann werde ich dich auch nicht berühren.“
„Keine Sorge.“ Sie wurde von einem heftigen Schütteln erfasst und verschränkte schnell die Arme vor der Brust. Sie hatte ihm wehtun wollen und sogar Gefallen daran gefunden. Im Ernst, was zum Teufel läuft da schief mit mir? „Ich werde nicht mehr in deine Nähe kommen.“
„Gut.“ Er machte eine kurze Pause, die er nutzte, um sie von Kopf bis Fuß zu mustern. Suchte er sie nach Verletzungen ab, oder hatte er erotische Hintergedanken? „Was haben die Männer dir angetan?“ Er klang jetzt vollkommen emotionslos, so als wäre ihre Antwort ihm fast gleichgültig.
Diese Lässigkeit irritierte sie. Sie hasste ihn – warum also wollte sie, dass er sich um sie sorgte? „Sie …“ Ihr wurde plötzlich schwindelig. Ein Stöhnen war zu hören. Ihr Stöhnen. Ihre Augenlider wurden so schwer, dass sie sie nicht länger offen halten konnte. Ihr Adrenalinpegel war vermutlich rapide abgefallen und hatte all ihre Energie mit sich genommen.
Wann hatte sie zum letzten Mal etwas gegessen? Von Stefano hatte sie nichts bekommen, er hatte ihr nur alle paar Stunden ein paar Schlucke Wasser gegeben. Und irgendetwas gespritzt. Irgendetwas, das ihren Geist benebelt, durcheinandergewirbelt und schließlich in tausend Stücke hatte zerbersten lassen.
„Wir dürfen es ihnen nicht zu leicht machen“, hatte Stefano gesagt. „Wir wussten von Anfang an, dass der Dämon des Todes der Spur folgen würde, die wir ihm gelegt haben, und dass er keine Ahnung haben würde, dass wir ihn erwarteten. Wir haben einiges dafür getan, damit diese Entführung echt aussieht, und ich möchte die Sache jetzt nicht kaputt machen. Kein Essen und keine frischen Klamotten. Wir können dir Drogen geben oder dich schlagen. Was ziehst du vor?“
„Nichts von
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