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Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Titel: Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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völlig fremd. Vorher hingegen, bevor die Götter ihn mit der Ermordung der Frauen beauftragt hatten, hätten sie ihm schwer zu schaffen gemacht.
    Plötzlich bröckelten Felsbrocken aus der gegenüberliegenden Höhlenwand und rissen ihn aus seinen Grübeleien. Er ging in Habtachtstellung und kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können. In der Mitte der Wand sah er ein schmales Loch, in dem zwei rote Glühpunkte pulsierten – Augen eines Dämons. Augen wie die von Zorn.
    Aeron gab einen warnenden Knurrlaut von sich. Er war zwar angekettet und unbewaffnet, aber nicht hilflos. Er hatte Zähne. Er würde seinen Feind zur Not bei lebendigem Leib auffressen.
    Noch mehr Steine polterten herunter, und das Loch wurde größer. Dann schob sich ein kahler, geschuppter Kopf durch die Öffnung. Die hellroten Augen blickten nach rechts und nach links, bevor sie Aeron fokussierten. Scharfe, blitzende Eckzähne kamen zum Vorschein, als sich der Mund zu einem urtümlichen, wilden Lächeln verzog.
    „Ich dich gerochen, Bruder.“ Die Kreatur klang eher fröhlich als bedrohlich.
    „Ich bin nicht dein Bruder.“
    Die dünnen Lippen verzogen sich zu einem Schmollmund.
    „Aber du bissst Zzzorn.“ Die umherflatternde, gespaltene Zunge lispelte ganz außerordentlich.
    Aerons Klauen waren inzwischen zu Klingen geworden. „Ja, das bin ich.“ Kennst du ihn?, fragte er seinen Dämon.
    Nein.
    Die nackten Schultern und der kleine nackte Körper der Kreatur lösten einen dritten Steinschlag aus, als sie sich durch die Öffnung zwängten.
    „Wenn du noch einen Schritt näher kommst, bist du tot.“
    „Garantiert nicht tot. Ich nie sssterben.“ Die Kreatur setzte ihre behuften Füßchen auf den Boden und richtete sich auf. Sie war so klein, dass sie Aeron allenfalls bis zum Nabel reichte. Ein Zittern durchlief den kleinen Körper und wirbelte Staub von den mattgrünen Schuppen auf.
    „Wie kannst du dir da so sicher sein?“
    „Wir Freunde.“
    „Ich hab keine Freunde. Wer bist du? Was machst du hier?“
    „Meissster nannte mich erssst Legion, ssspäter Idiot.“ Unbekümmert vor sich hin summend näherte sich das Wesen noch einen Schritt. Es grinste wieder, und erneut kamen seine Eckzähne zum Vorschein. „Willssst du ssspielen?“
    Legion. Interessant. „Einer von wie viel Tausend … was … wovon?“
    „Lakaien.“ Das Wesen kam noch einen Schritt näher.
    Die Diener der Hölle, raunte ihm Zorn angeekelt zu. Nutzlos, wertlos, Müll. Friss ihn.
    Aeron zog seine Knie an die Brust und machte sich bereit zum Angriff. „Stopp.“ Warum hatte er denn das jetzt gesagt? Er wollte doch, dass sich die Kreatur näherte. Er wollte sie doch verschmausen.
    Das Wesen gehorchte, allerdings wieder mit Schmollmund. „Aber wir doch jetzzzt Freunde. Freunde ssstehen ganzzz dicht beieinander. Ich dasss schon gesssehen.“
    Er hörte nicht auf zu betonen, dass sie Freunde wären. „Warum bist du hier, Legion?“ Erst wurden hier die Fragen beantwortet, dann konnte man weitersehen.
    Die glühenden Augen leuchteten vor Vorfreude noch heller. „Ich will ssspielen. Ssspielssst du mit mir? Bitte, bitte, bitte.“
    „Was willst du spielen?“ Aeron leckte den Speichel weg, der ihm aus dem Mundwinkel tropfte. Je länger er darüber nachdachte, seinen Feind zu essen, desto mehr freute er sich auf diesen kleinen unverhofften Snack. Seine Ketten waren extra so lang, dass er sich seine Mahlzeiten, hauptsächlich Ratten, selbst fangen konnte. Dieser kleine Dämon hier würde etwas Abwechslung in den Einheitsfraß bringen. Etwas Senf dazu wäre allerdings nicht schlecht. Reyes, dieser Mistkerl! „Was für ein Spiel?“
    „Fang den Dämon! Mein Meissster nicht mehr mit mir ssspielen. Er mich zu Haussse rausssgeschmisssen.“ Die Kreatur blickte auf ihren Huf, mit dem sie einen kleinen Kieselstein umherkickte. „Ich wasss ganzzz, ganzzz Schlimmesss gemacht. Darf jetzzzt nie mehr mit ihm ssspielen.“
    „Was denn Schlimmes?“, fragte Aeron, gegen seinen Willen neugierig geworden.
    Wieder erschienen die Hauer des Kleinen und kauten auf der schmalen Unterlippe herum. „Hab Hand von Meissster gegesssen. Willssst du jetzt ssspielen?“
    Und dabei vielleicht auch eine Hand verlieren?, dachte Aeron. Doch dann zuckte er die Achseln. „Okay.“ Ein bisschen Bewegung konnte sicherlich nicht schaden.
    „Sssuper!“ Das Wesen klatschte aufgeregt in seine Klauen, obwohl der Feind noch ein gutes Stück entfernt war. „Können wir Regeln ändern?“
    Es gab

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