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Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Titel: Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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der anderen Krieger herum. Sie waren zu sehr damit beschäftigt, ihre Sachen zu packen und sich für die anstehende Reise nach Rom zu bevorraten. Eine Reise, von der Reyes noch nicht wusste, ob er daran teilnehmen würde. Natürlich wollte er die Büchse der Pandora finden und die Jäger ein für alle Mal unschädlich machen, aber er wollte Danika nicht um den halben Globus mitschleppen.
    Vielleicht würde sie dann wieder abhauen. Vielleicht würde er sie nicht wiederfinden. Vielleicht würden die Jäger auch auf die Idee kommen, dass sie Danika lieber tot als lebendig sähen, und sich ihr an die Fersen heften.
    Je mehr Reyes darüber nachdachte, desto bewusster wurde ihm, dass sein Leben von Danika abhing. Er verstand das nicht, und es gefiel ihm auch nicht, aber es war so. Es verblüffte ihn einfach immer wieder, wie sehr er und sein Dämon in Danikas Nähe zur Ruhe kamen.
    Danika hustete.
    Er bog um eine Ecke und warf einen Blick zurück über die Schulter. Danika wedelte sich mit der Hand vor dem Gesicht herum. Eine Staubwolke schwebte wie ein Heiligenschein um ihren Kopf. Aus einigen Haarsträhnen hatte sich die dunkle Farbe herausgewaschen, zum Vorschein kam ein betörendes Blond. Das erste Mal, als er sie gesehen hatte, war ihm ihr Haar so strahlend und leuchtend wie die Sonne vorgekommen. „Möchtest du zurück in mein Zimmer?“, fragte er. „Ich will nicht, dass du krank wirst.“
    Sie warf ihm einen gespielt finsteren Blick zu, ihre Art des trockenen Humors. „Ich hab nur gehustet, ich wird’s überleben. Geh weiter!“
    Das gereizte Grummeln einer Männerstimme hallte von den Wänden wider. „Ich will nicht länger ‚Blutige Handgelenke‘ spielen. Ich hab dir gesagt, dass du aufhören sollst.“
    Zumindest schrie und brüllte Aeron nicht.
    Reyes bog um eine weitere Ecke, hinter der vergitterte Verliese zum Vorschein kamen. Er hielt abrupt an und streckte seinen Arm aus, damit auch Danika stehen blieb. Für den Bruchteil einer Sekunde spürte er ihre Brüste, die weich und schwer gegen seinen Unterarm prallten, und ihr Haar, das seine Haut streifte. Ihr Duft nach Gewitter und Unschuld stieg ihm in die Nase. Und obwohl sie sofort zurückwich, stand sein Körper im Nu in Flammen.
    „Bleib hier stehen.“ Es war ihm peinlich, dass seine Stimme so rau und kratzig klang. Dabei war es ihm egal, ob die anderen – und sogar Danika – merkten, dass er sie begehrte. Das konnte er ohnehin nicht verbergen. Aber die Intensität seiner Lust, die wollte er nicht preisgeben, denn dieses Wissen konnte gegen ihn verwendet werden.
    „Warum darf ich nicht weiter gehen?“, fragte sie.
    Er freute sich, dass auch ihre Stimme zitterte.
    „Ich möchte zuerst allein zu ihm und schauen, ob sich seine Stimmung etwas gebessert hat.“ Und überprüfen, ob seine Handgelenke inzwischen verheilt sind, sodass er sie nicht mehr so leicht durchbeißen kann, fügte er im Geiste hinzu. „Wenn er relativ ruhig ist, kannst du dich den Gitterstäben nähern. Aber das Verlies wirst du auf keinen Fall betreten, hörst du?“
    „Ja.“
    „Du kannst ihm Fragen stellen, aber beleidige ihn nicht. Und errege vor allem nicht seinen … Zorn.“
    „Okay, kapiert. Halte Abstand und sei höflich. Nun geh schon.“
    Aber er blieb stehen. „Hab keine Angst bei seinem Anblick. Ich passe auf, dass dir nichts passiert.“
    „Yeah. Und morgen zähle ich bis unendlich. Zweimal. Wenn du dich jetzt nicht schleunigst bewegst, dann vergesse ich mich.“
    Reyes blickte zu Lucien, der ihn mit unerbittlicher Miene ansah. „Bleib bitte hier bei ihr.“
    Bei diesen Worten stöhnte Danika entnervt auf. Nicht deswegen, glaubte er, weil sie ihm seine Fürsorge verübelte oder diese übertrieben fand, sondern weil sie bis zum Zerreißen gespannt war: Sie brauchte Antworten.
    Lucien nickte.
    Reyes drehte sich auf dem Absatz um und ging. Mehr als sein nächster Atemzug lag ihm Danika am Herzen, lag ihm daran, sie zu beruhigen und zu trösten, für sie zu sorgen und sie zu stützen. Und er wusste: Wenn er sich noch ein einziges Mal zu ihr umdrehte, würde er sich nicht mehr davon abbringen können, all dies für sie zu tun. Er würde sich keinen Schritt mehr von ihr entfernen.
    Mit der einen Hand umschloss er sein Messer, mit der anderen steckte er den Schlüssel ins Schloss. Die Gittertür quietschte in den Angeln, als er sie öffnete und hinter sich wieder schloss. In Schatten getaucht, kauerte Aeron an der hinteren Wand. Als er Reyes erblickte, hörte er

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