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Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Titel: Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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gesperrt werden. Zum Beispiel die Dämonen der Angst, der Einsamkeit und der Habgier.“
    Er sah nur für einen kurzen Moment ungläubig drein und fuhr sich mit zwei Fingern über sein Kinn. „Wurden auch einige in das Innere von Titanen gesperrt?“, fragte er, doch die Frage war gar nicht an sie gerichtet. Er dachte bloß laut. „Sie waren nämlich zu der Zeit dort gefangen. Natürlich gab es in jeder Epoche Hunderte anderer Unsterblicher, die dort weggeschlossen waren …“ Er schüttelte den Kopf. „Nein, nein das ist nicht möglich. Wenn das passiert wäre, hätte ich davon erfahren.“
    „Vielleicht wusste dein Dämon nichts davon. Er war in einer kleinen, dunklen Büchse eingesperrt. Und außerdem bezweifle ich, dass eure Götter euch alles erzählen. Alles, was ich weiß, habe ich dir erzählt. Glaub es oder glaub es nicht. Mir ist das egal.“
    „Aber wie konnte deine Großmutter von diesen Dingen wissen …?“ Er unterbrach sich und holte tief Luft. „Sie war genau wie du, oder nicht? Sie hatte Visionen?“
    Danika nickte traurig. „Wir sind unser ganzes Leben lang von Dämonen heimgesucht worden.“ Sie hat mir geholfen, mit meinen Träumen zurechtzukommen, aber ich habe dabei versagt, ihr zu helfen und sie zu retten. Ich hätte bei ihr bleiben und auf sie aufpassen sollen.
    Reyes’ dunkle Haut, die Danika so gern anfasste, war blass geworden. „Das ist … das ist zu viel, um es zu glauben“, brachte Reyes hervor. „Es gab noch mehr Dämonen? Und noch mehr besessene Krieger?“ Er schüttelte den Kopf und strich sich mit der Hand über das Gesicht. „Weißt du, was das bedeutet?“
    „Dass du mir jetzt die Kehle aufschlitzen musst?“ Danika klang vollkommen emotionslos und unbeteiligt.
    Reyes schüttelte heftig den Kopf. „Ich hab’s dir doch schon gesagt: Ich werde dir nichts antun. Nicht jetzt und nicht später. Danika, das alles bedeutet, dass wir schon von Anfang an miteinander verbunden sind.“
    In seiner Stimme lag Ehrfurcht. Verehrung. Doch sie verstand nicht, was er meinte. „Seit dem Beginn von was?“, fragte sie, plötzlich so müde, dass sie kaum mehr den Kopf hochhalten konnte. Trotz all meiner Kampf-und Selbstverteidigungskurse habe ich es nicht geschafft, die Frau zu retten, bei der ich jeden Sommer verbracht habe, mit der ich im Wald verstecken gespielt habe und die mir das Fahrradfahren beigebracht hat. Ob Mallory nun wohl in Frieden und Einklang mit den Engeln war, die sie beide ständig in ihren Träumen gesehen hatten?
    Reyes räusperte sich: „Ich glaube, dass wir seit dem Zeitpunkt meiner Erschaffung miteinander verbunden sind.“
    Das würde bedeuten, dass das Schicksal in ihr beider Leben hineingespielt hatte. Aber gerade in diesem Augenblick wollte Danika nichts vom Schicksal hören.
    „Deine Großmutter, die dir von Hoffnung erzählt hat, ist diejenige …“
    Er verstummte, als hätte er Angst, das Thema von Neuem anzuschneiden.
    „Ja, sie ist diejenige, die Aeron …“, ihr ging das Wort kaum über die Lippen, „… getötet hat.“ Sie wird nie wieder Geschichten erzählen. Danika kniff die Augen zu, um ihre Tränen zurückzuhalten. Sobald ich wieder bei Kräften bin, rechne ich mit Aeron ab.
    Finger fuhren sanft über ihre Augenbrauen und strichen ihr zärtlich über die Nase.
    Sie erschauerte, überrascht von der Wärme und Entspannung, die sich mit dieser Berührung auf sie übertrugen. Doch wie kam sie überhaupt dazu, hier zu sitzen und sich in dieser Weise von einem Dämon anfassen zu lassen? Sich von einem Dämon – Schmerz – trösten zu lassen? „Erzähl mir von dem Krieger, der den Dämon Hoffnung beherbergt“, bat sie. Sie würde die Information ohne Zögern an Stefano weitergeben. Es wäre kein Verrat an Reyes, die Jäger über einen Mann zu informieren, den er selbst hasste.
    Reyes zog seine Augenbrauen hoch. „Warum?“
    „Um mich abzulenken. Ich möchte nicht an meine … ich möchte einfach überhaupt nicht mehr denken.“
    Wieder streckte Reyes seinen Arm aus und strich ihr behutsam eine Haarsträhne hinters Ohr. „Galen und ich waren früher einmal Freunde. Wir waren Soldaten in Zeus’ Elitearmee. Damals wusste ich noch nicht, dass er ein Typ ist, der dir erst ins Gesicht lächelt und dann, sobald du dich umdrehst, seinen Dolch in den Rücken rammt.“
    „Wo ist er jetzt?“
    „Das weiß ich nicht. Er verschwand, nachdem er von dem Dämon besessen wurde.“ Reyes beugte sich hinunter und gab ihr einen zarten Kuss auf die

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