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Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Titel: Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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gesagt, dass du zeichnest, um dich von den Visionen deiner Albträume zu befreien. Warum zeichnest du heute Abend nicht? Das könnte dich erleichtern.“
    Werde nicht weich. Du stehst schon viel zu dicht am Abgrund. „Du erhoffst dir damit doch nur Einblicke in meinen Kopf.“
    „Kann ich nicht beides wollen? Trost und Entspannung für dich und das Wissen, das du von den Göttern hast?“
    Sie wusste nicht mehr, was sie sagen sollte, ließ ihn los und zuckte die Achseln. „Dann bräuchte ich aber die entsprechenden Materialien.“ Sie spürte, wie der Gedanke, wieder einen Pinsel in Händen zu halten, sie erregte. Sie hätte nicht geglaubt, je wieder zu malen.
    Reyes’ Wangen färbten sich plötzlich rosig, und er musste sich räuspern. Dann richtete er sich auf und wandte den Blick ab. „Ich hab …ich hab bereits alles hier, was du brauchst.“
    Danika musterte sein Profil. Seine Nase war etwas länger als die der anderen Krieger, sah fast ein bisschen aristokratisch aus. Seine Wimpern waren dicht und geschwungen. Sein Kinn sprang störrisch vor. „Was meinst du damit?“
    „Ich war bei dir zu Hause. Ich hatte doch dein Portemonnaie und deine Adresse. Nachdem du weg warst, hat es mich einfach dorthin gezogen. Ich bin zu deinem Haus gereist, habe deine Malutensilien gesehen und genau die gleichen Dinge für die Burg gekauft. Nur für den Fall.“ Seine Stimme klang heiser. „Wirst du sie benutzen?“
    Nur für den Fall … was? „Ich … vielleicht.“ Er war bei ihr zu Hause gewesen? Was hatte er von ihrem kleinen vollgestopften Häuschen gehalten? Hatte er es gemocht? Oder nicht? Und warum fühlte sich die Vorstellung, dass er sich inmitten ihrer Habseligkeiten bewegt hatte, so … so richtig an?
    Reyes versuchte nicht, sie zu überreden. Er nickte einfach nur, so als verstünde er ihre Zurückhaltung. „Ich muss kurz weg, mit Torin sprechen. Kommst du solange alleine klar?“
    Sie war sich nicht sicher, ob sie je wieder alleine klarkommen würde, aber sie sagte: „Ja, natürlich.“
    Endlich blickte Reyes sie wieder an, beugte sich zu ihr hinunter und drückte ihr sanft einen Kuss auf den Mund. Bereitwillig öffnete sie die Lippen. Seine heiße Zunge arbeitete sich voran, langsam, zärtlich, eher Trost spendend als leidenschaftlich. Und sie ließ ihn gewähren, zu aufgewühlt, um ihm Einhalt zu gebieten.
    „Mein Engel“, keuchte er.
    Automatisch schlang sie ihre Arme um seinen Hals und zog ihn dichter zu sich heran. Könnte sie ihn doch nur für den Rest ihres Lebens so festhalten! In diesem Augenblick gab es keinen Schmerz und keinen Verlust mehr, und alle Vielleichts und Eventuells hatten sich in Luft aufgelöst. Es gab nur noch diesen starken Mann hier, der all ihre Dämonen verscheuchte.
    Seine Finger ruhten auf ihrer Taille, und er zog sie so dicht an sich heran wie nur möglich. Sie öffnete ihre Beine, erlaubte ihm die entscheidende Berührung, lud ihn ein, seinen harten Schwanz gegen ihren weichen Schoß zu drücken. Sie keuchte, als eine Welle heißer Lust sie durchströmte und alle Erschöpfung mit einem Schlag vertrieb.
    Doch dann erinnerte sie sich daran, wie er sie heute Morgen geküsst und keinerlei Lust dabei empfunden hatte. Bis sie ihm wehgetan hatte. Er hatte ihr sogar gestanden, überhaupt nichts fühlen zu können, wenn er nicht gebissen, geschlagen oder geschnitten wurde.
    Und obwohl er sie in diesem Moment nur küsste, um ihr etwas von seiner Kraft und Ruhe abzugeben, wollte sie, dass er Lust dabei empfand. Gleichzeitig redete sie sich ein, sich nur deshalb um seine Sinnesfreuden und seinen Genuss zu sorgen, damit er sie auch weiterhin beschützte. Damit sie ihm zu gegebener Zeit mehr am Herzen lag als Aeron. Damit er Aeron endlich tötete. Sie redete sich ein, dass Reyes, wenn er sie begehrte, sein Wort halten und sie am nächsten Morgen zu ihrer Familie bringen würde.
    Doch tief in ihrem Innern wusste sie, dass sie sich selbst belog.
    Tief in ihrem Innern wollte sie ihn, begehrte sie ihn, hatte sie ihn von Anfang an begehrt. Damals, als Geisel in der Burg, hatte sie ihm ganz unerwartet gegenübergestanden, als er in ihr Zimmer gestürmt kam, weil er Hilfe für Ashlyn brauchte. Für sie hatte sich diese erste Begegnung angefühlt, als hätte jemand ein Streichholz in ihrer Brust angezündet, um ein großes, loderndes Feuer zu entfachen. Jeder Mann, den sie bis dahin geküsst hatte, und auch die zwei Männer, mit denen sie geschlafen hatte, waren mit einem Schlag verblasst, so

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