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Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Lautsprecher, wie Gideon annahm. Eine Stimme, die ihm gänzlich unbekannt war. „Ist heute etwa mein Geburtstag?“
    In dem Zimmer wurde es unheimlich still, bis Anya sich hastig einen Weg zurück zu Lucien bahnte, wobei ihre Absätze auf dem gefliesten Boden klapperten.
    Licht ging an und vertrieb die Dunkelheit blitzartig. In diesem Augenblick wurde Gideon von einem süßen Frieden erfüllt. Die hellen Scheinwerfer blendeten ihn, und er blinzelte. Dann sah er seine Freunde – zum ersten Mal seit einer Ewigkeit. Lucien lag auf dem Boden. Sein Kopf ruhte im Schoß der Göttin, die ihn beschützend festhielt. Reyes saß gegen die Wand gelehnt da und grinste unheimlich. Strider lag auf der Seite, hielt sich den Bauch und hatte die Knie an die Brust gezogen. Amun war an seiner Seite und streichelte ihm den Kopf, während er selbst wie versteinert wirkte.
    Aber keine Spur von den Jägern. Die Fenster waren immer noch verrammelt, die Tür war verriegelt.
    „Ich habe mich schon gefragt, wer meinen stillen Alarm ausgelöst hat. Aber ich musste mich erst um eure Freunde in Buda kümmern, bevor ich zurückkommen konnte.“ Ein grausames Lachen ertönte. „Seit Veröffentlichung des Artikels haben wir sehnsüchtig auf euren Besuch gewartet. Dass wir die Existenz dieser Einrichtung geleugnet haben, hatte den erwünschten Effekt, wie ich sehe. Ihr habt keinen Moment lang in Erwägung gezogen, dass das hier vielleicht eine Falle ist.“
    Nun, da in seinem Kopf plötzlich Ruhe herrschte, konnte Gideon die Stimme mit seinen Erinnerungen abgleichen, und – Halloo – er kannte sie sehr wohl. Sie gehörte zu Dean Stefano, dem stellvertretenden Kommandeur der Jäger, der sich allein gegenüber dem kranken Wichser Galen verantworten musste. Stefano hasste Sabin, weil er ihm seine Ehefrau Darla gestohlen hatte. Jene Darla wäre noch am Leben, wenn die Herren und das Böse, das in ihnen wohnte, dort wären, wo sie hingehörten: in der Hölle.
    Stefanos Boshaftigkeit kannte keine Grenzen. Er hatte Danika, eine Unschuldige, zu ihnen geschickt, um sie auszuspionieren. Er hatte sie dazu benutzen wollen, die Herren einen nach dem anderen einzufangen – und zu foltern. Dass sein Plan letztlich gescheitert war, änderte nichts daran, dass er sie zu ihnen geschickt und dann versucht hatte, die Burg in die Luft zu sprengen – und zwar mit Danika.
    Als Gideon die Bedeutung von Stefanos Worten begriff, stieg Angst in ihm auf, dann Wut und Sorge. Ich musste mich um eure Freunde kümmern. Allmählich verstand er. Die Jäger waren in Budapest gewesen. Sie hatten gekämpft – und gewonnen. Sonst wären sie jetzt nicht hier. Sabin hätte sie nie und nimmer entkommen lassen.
    Wo war Sabin jetzt? Solange sie die Büchse nicht gefunden hatten, würden die Jäger die Herren nicht töten, weil sie glaubten, ihre Dämonen würden fliehen und ihnen noch mehr Schwierigkeiten bereiten. Hatten sie ihn eingesperrt? Gefoltert? Ihm fiel es schwer aufzustehen, doch Gideon schaffte es. Er wankte zwar, hielt sich jedoch aufrecht. Alle außer Strider taten es ihm gleich, nahmen ihre Waffen und bereiteten sich darauf vor, trotz ihrer Schwäche alles Erforderliche zu tun.
    „Komm rein zu uns.“ Reyes winkte herausfordernd. „Aber das traust du dich ja nicht.“
    Stefano lachte noch einmal, diesmal offensichtlich amüsiert. „Warum sollte ich auch? Ich kann euch hungern lassen und dabei zusehen, wie ihr dahinsiecht. Ich kann die Luft vergiften und euch beim Leiden zusehen. Und all diese Dinge kann ich tun, ohne eure dreckigen Körper berühren zu müssen.“ Bei den letzten Worten wurde seine Stimme hart, die Silben troffen von seiner Ungeduld.
    „Lass die Frau gehen“, rief Lucien. „Sie hat dir nichts getan.“
    „Nein, verdammt.“ Anya schüttelte den Kopf, und ihr helles Haar flog wild durch die Luft. „Ich bleibe hier.“
    „Wie niedlich“, spöttelte Stefano. „Sie will bei ihrem Dämon bleiben. Tja, ich denke, ich werde sie beseitigen. Nur für dich, Tod. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass dir gefällt, was ich mit ihr vorhabe.“
    Knurrend hockte Lucien sich auf den Boden und bereitete sich auf einen Angriff vor. Die halb automatische Waffe hielt er im Anschlag. Er sah brutal und wild aus, jeder Zentimeter seines Körpers war der Tod. „Versuch’s nur.“
    In genau dem Moment kam ein ungefähr elfjähriger Junge durch die Wand gelaufen, als wäre er ein Geist. Gideon riss die Augen auf und konnte einfach nicht glauben, was er

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