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Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Schwestern einladen.“ Vielleicht nicht sofort. Ihre momentane Verfassung war ihr peinlich. Gwen wollte natürlich nicht, dass ihre Schwestern sie so sahen oder erfuhren, was ihr zugestoßen war. Aber sie vermisste sie so schrecklich und wusste genau, dass ihr Heimweh ihre Verlegenheit schon bald überwiegen würde.
    „Deine Schwestern einladen? Willst du sagen, ich soll mit noch mehr von deiner Sorte klarkommen?“
    „In deiner Stimme sollte lieber Freude mitschwingen als Ekel“, erwiderte sie verletzt. „Meine Schwestern haben Männer schon aus nichtigeren Gründen kastriert.“
    Sabin drückte sich auf die Nasenwurzel. „Sicher. Lad sie ein. Die Götter mögen uns alle retten.“

7. KAPITEL
    P aris saß in gebeugter Haltung auf dem Rücksitz eines Cadillac Escalade, und Strider steuerte den Wagen, ohne auf irgendwelche Geschwindigkeitsbeschränkungen zu achten. Obwohl die Sonne auf die Innenstadt von Budapest schien, konnte Paris es nicht sehen. Die Fenster waren so stark verdunkelt, dass man in der Fahrgastzelle nur düstere Schemen wahrnahm. Kurz vor ihrer Abreise aus Ägypten hatte Anya, Luciens Frau und die weniger bedeutsame Göttin der Anarchie, das Auto die Götter wissen wem gestohlen – zusammen mit einem passenden Zweitwagen und einem Bentley für sich selbst.
    „Ihr braucht mir nicht zu danken“, hatte sie gesagt und ironisch gegrinst. „Eure entsetzten Gesichter sind Geschenk genug. Aber wenn ich mich mal selbst loben darf: Sind das nicht coole Flitzer? Und diese Ausstattung … Sehen wir der Wahrheit doch mal ins Gesicht: Ihr brauchtet dringend eine Veränderung, und diese Reifen sind dafür bestens geeignet.“
    Leider war Paris im gleichen Wagen gelandet wie Amun, der sich den Kopf hielt, als würde er gleich explodieren. Und dann waren da noch Aeron, der seinen grimmigen Blick nicht abstellen konnte – der Kerl brauchte sofort seine kleine Dämonenfreundin Legion –, und Sabin und seine Harpyie.
    Sabin konnte den Blick nicht von der gefährlichen Kehlen fressenden Frau abwenden und war ihr ganz offensichtlich verfallen, seit sie ihn im Flugzeug geküsst hatte. Verständlich, sicher. Sie war unvergleichlich reizvoll, mit diesen goldenen Augen, die fast so rein waren wie Diamanten, mit diesen Lippen, die so rot waren, wie Evas Apfel gewesen sein musste, und mit einem Körper, der das Wort „Versuchung“ neu definierte. Und dieses rotblonde Haar war ein Wunder für sich. Aber weil sie eine Harpyie war, die sie zudem im feindlichen Lager gefunden hatten, durfte man ihr auf gar keinen Fall trauen.
    Vielleicht war sie wie die anderen Gefangenen missbraucht worden. Vielleicht verachtete sie die Jäger so sehr wie er. Vielleicht …
    Vielleicht reichte das nicht, um ihr zu vertrauen. Nicht mehr. Immerhin war es möglich, dass sie ein Köder war, eine hübsche Falle, die die Jäger aufgestellt und die die Herren mit offenen Armen empfangen hatten.
    Paris wollte nicht, dass Sabin wie er endete und sich mit jeder Faser seines Körpers nach einer Feindin sehnte, sie aber nicht haben konnte.
    Vor einer Minute, einer Stunde, einem Monat, einem Jahr – er wusste es nicht, die Zeit spielte für ihn keine Rolle mehr – hatten die Jäger ihn aus dem Hinterhalt angegriffen und eingesperrt. Da er den Dämon der Promiskuität beherbergte, brauchte Paris Sex, um zu überleben. Sex jeden Tag, mindestens einmal, jedoch niemals mit derselben Frau. In seiner Zelle war er – an eine fahrbare Krankentrage gefesselt – so schwach geworden, dass ihn allein das Augenöffnen schrecklich gequält hatte. Weil sie ihn aber nicht töten wollten, bevor sie die Büchse der Pandora gefunden hatten – denn ohne sie hätte der Tod seines Körper den Dämon befreit, der dann ungehindert durch die weite Welt gestreift wäre –, hatten sie sie zu ihm hineingeschickt. Sienna. Die einfache Sienna mit den Sommersprossen auf der Nase, den schmalen Händen und der natürlichen Sinnlichkeit.
    Sie hatte ihn verführt und ihm in rasender Geschwindigkeit seine Kraft zurückgegeben. Und zum ersten Mal, seit er sich seinen Körper mit dem Dämon teilte, hatte Paris bei ein und derselben Frau zum zweiten Mal eine Erektion bekommen. In diesem Moment hatte er gewusst, dass sie zu ihm gehörte. Er hatte gewusst, dass sie Sein war – sein Grund zu atmen und der Grund, weshalb ihm in all den Jahrtausenden der Tod erspart geblieben war. Doch ihre Leute hatten sie erschossen, nachdem Paris mit ihr geflohen war.
    Sie war in seinen Armen

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