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Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Titel: Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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er aufrichtig amüsiert. „Mir hat es gefallen.“
    Das beruhigte sie nicht. Sie hätte ihn töten können. Doch statt länger darüber nachzudenken und am Ende noch in Tränen auszubrechen, fuhr sie mit ihrer Erzählung fort. „Ich habe Feuer gefangen, aber es hat mich nicht verletzt. Ich habe nicht verstanden, was da vor sich ging, sondern einfach nur zugesehen, wie die Männer ebenfalls Feuer fingen. Und als die anderen versucht haben, aus der Höhle zu rennen, habe ich sie angesehen, und das Nächste, woran ich mich erinnere, ist, dass sie gebrannt und sich vor Schmerzen gekrümmt haben. Meine Harpyie hat gelacht.“ Und ehrlich gesagt, hatte auch sie gelacht. „Dann bin ich wohl ohnmächtig geworden.“
    „Ich verstehe das nicht. Wie konntest du Feuer fangen und Minuten später wieder unversehrt sein?“
    Die Antwort war genau der Grund, weshalb sie nicht darüber hatte reden wollen. „Ich hätte schon längst eins und eins zusammenzählen sollen, aber ich habe mich angestellt wie ein Kleinkind. Vielleicht weil ich zu sehr davon abgelenkt war, meinen Gemahl zu umwerben.“
    Er lachte bellend. „ Wobei hast du dich wie ein Kleinkind angestellt? Und du hast gesagt, du hättest mich umworben? Baby Doll, wenn die vergangenen Wochen deiner Vorstellung von einem Balztanz entsprechen, müssen wir ernsthaft an deiner Flirtkompetenz arbeiten.“
    „Ruhe. Ich hab dich doch gekriegt, oder nicht?“
    „Ja“, erwiderte er zärtlich. „Du hast mich gekriegt.“
    Das besänftigte sie (und ließ sie dahinschmelzen). „Wie schon gesagt: Mein Vater ist ein Phönix-Gestaltwandler. Anscheinend habe ich einige seiner Fähigkeiten geerbt.“ Und das gefiel ihr ganz und gar nicht! Natürlich wusste sie ihre neu entdeckte Fähigkeit, ihre Feinde in Kohlebriketts zu verwandeln, zu schätzen. Aber die Phönixe waren eine dünkelhafte, abweisende Rasse, und jeder, der auch nur die kleinsten Anzeichenvon Pyrokinese präsentierte, wurde gefangen genommen und – gewaltsam – in ihrem Gebiet festgehalten.
    Ehrlich. Sie hatte keine Ahnung, wie ihre Mom und ihr Dad überhaupt zusammengekommen waren.
    O-kay. Ekelhaft. Sie scheute sich vor der Vorstellung. Egal. Jedenfalls war das der Grund dafür, dass ihr Dad sie und Bianka vor vielen Jahrhunderten entführt hatte: um sicherzugehen, dass keine von beiden eine Affinität zu Feuer und Flammen besaß. Sie hatten keine solche Affinität gehabt und waren deshalb wieder freigelassen worden. Mehr noch: Man hatte ihnen verboten, jemals zurückzukommen.
    Jetzt sollte sie auch keine solche Affinität zur Schau stellen. Phönixe konnten von Geburt an extreme Hitze aushalten und Flammen kontrollieren. Bisher hatte sie das nicht gekonnt. Wie also war es dazu gekommen? Warum jetzt? Vielleicht war es eine schlummernde Fähigkeit? Aber hätte sie in dem Fall nicht in der Pubertät zum Vorschein kommen müssen? Ansonsten fiel ihr nur eine Sache ein, die dafür verantwortlich sein konnte. Eine Sache, die sich in letzter Zeit in ihrem Leben verändert hatte: ihr Verlangen, ihr brennendes Verlangen nach Strider.
    Wenn – falls – ihr Dad es herausbekommen sollte, würde er sie dann holen kommen? Von ihr verlangen, bei seinem Volk zu leben? Keine Frage. Ja. Das würde er. Und sie würde sich weigern. Wäre sie gezwungen, gegen ihn und seine Brüder Krieg zu führen, nur um weiterhin ein selbstbestimmtes Leben zu führen? Würde er Strider dazu benutzen, sie zum Mitgehen zu zwingen?
    „Ich bin froh, dass du die Fähigkeiten deines Vaters geerbt hast. Du lebst, und das allein zählt“, sagte Strider. „Du hast dich großartig geschlagen.“
    „Wirklich?“ Sie könnte nie genug Lob aus seinem Mund hören.
    „Wenn es dein Ziel war, dass ich mich zu Tode sorge, dann ja.“ Jetzt blickte er finster drein, während sich seine Zuneigung in Wut verwandelte. Vermutlich machte ihn das ganze „was wärewenn“ langsam verrückt. „Du gehst nie wieder alleine fort. Du wirst dich an mich ketten und es gut finden. Verstanden?“
    Sie würde sich nicht dazu herablassen, auf so eine lächerliche Bemerkung einzugehen. „Nur damit du es weißt: Du hast dich auch gut geschlagen.“ Wenn sie ihm Honig ums Maul schmierte, hörte er vielleicht damit auf, sich von seiner Sorge um sie leiten zu lassen, und sich daran erinnern, dass sie gewonnen hatte.
    „Ach, weißt du – eigentlich hast du deine Sache überhaupt nicht gut gemacht, und das ist die unverhohlene Wahrheit der Götter. Du wärst fast draufgegangen! Du

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