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Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Titel: Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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„Irgendein Hinweis auf Harpyien- oder Jägeraktivitäten, seit ich aufgewacht bin?“ Oder während der zwei Tage, in denen sie ohnmächtig gewesen war?
    „Nein. Wir haben dich ziemlich gut versteckt.“
    Dennoch blieb sie wachsam. Sie liefen mehrere Blocks weit, ehe Strider vor einem Pick-up stehen blieb und sie losließ. Er brauchte nur drei Minuten und achtzehn Sekunden, um den Wagen aufzubrechen und den Motor zu starten. Sie verzichtete drauf zu erwähnen, dass sie es in zwei Minuten geschafft hätte. Womöglich hätte sein Dämon das als Herausforderung aufgefasst.
    Deshalb sagte sie nur: „Gut gemacht“, als er den Truck anwarf und die Straße entlangsauste. „Und jetzt sag mir, wohin wir fahren. Ich stehe nämlich nicht auf Überraschungen. Außer, es geht dabei um einen Mann, der mich nackt in meinem Bett erwartet“, fügte sie nach einer kurzen Pause hinzu, um ihn zu ärgern.
    Er umklammerte das Lenkrad fester, sodass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. „Ich habe mit deiner Schwester gesprochen. Mit Taliyah. Wir haben zwei Tage, um dich für den nächsten Wettkampf fit zu machen.“
    Moment mal. „Du hast vor, mit mir zu trainieren ?“ Hielt er sie für eine so schreckliche Kämpferin, dass er meinte, sie bräuchte Nachhilfe? Na ja, warum auch nicht? dachte sie und lachte ein verbittertes, stummes Lachen. Sie hatte ihn mit ihrer Niederlage enttäuscht und konnte dafür nur sich selbst die Schuld geben. Doch diese Erkenntnis half auch nicht. Entsetzen und Kränkung jagten wie vergiftete Pfeile durch ihren Körper. Das war nicht gerade die Art von Erinnerung, die sie horten wollte.
    „Nein, natürlich nicht“, antwortete er, und sie entspanntesich ein wenig. Dann fügte er hinzu: „ Ich werde dich nicht trainieren.“
    Am liebsten hätte sie lauthals drauflosgeschimpft. Hatte sie nicht geschworen, den nächsten Wettkampf zu gewinnen? Oh doch, das hatte sie. Auch wenn ihr Verstand vor lauter Schmerzen noch vernebelt gewesen war, daran erinnerte sie sich genau.
    Doch Kaia biss sich auf die Zunge. Der Sieg war Strider genauso wichtig wie ihr. Er tat das nicht, weil er grausam sein wollte. Aber verdammt noch mal, obwohl sie wusste, warum er das hier in Bewegung setzte, eskalierten die negativen Gefühle in ihr.
    Ich bin gut genug, so wie ich bin. Eine klagende Bitte in ihrem Kopf. „Warum wirst du mich nicht trainieren?“, fragte sie. Götter, gehörte diese weinerliche Stimme wirklich ihr?
    Es folgte eine schwere Pause, bevor er antwortete: „Wegen meines Dämons.“
    Was bedeutete das? Log er? Nein, dachte sie. Er log nicht. Aber sie bezweifelte, dass sein Dämon der einzige Grund war. „Weil du befürchtest, das Training mit mir könnte ihn herausfordern?“
    „Ja. Das wäre nicht das erste Mal.“
    Er hatte ihr einmal gesagt, dass mit ihr alles eine Herausforderung war und das einer der Gründe sei, weshalb sie nicht zusammen sein könnten. Sie hatte gedacht, er würde schon bald die Vorzüge ihrer Herausforderungen erkennen. Immerhin bereitete ihm jeder Sieg Vergnügen, und dank ihr gewann er mehrmals täglich …
    Doch bisher war diese Denkweise immer nach hinten losgegangen. Er verabscheute den Schmerz, der mit einer Niederlage einherging, so abgrundtief, dass er jeden Herausforderer als Bedrohung betrachtete. Je mehr sie ihn bedrängte, desto mehr zog er sich vor ihr zurück.
    Das muss sich ändern. Okay. Dann werde ich ihm eben geben, was er will, beschloss sie. Frieden. Ruhigen Wellengang. Völlige Ruhe. Sie wäre so umgänglich, dass es ihm mehr Spaß machenwürde, dem Gras beim Wachsen zuzusehen. Vielleicht würde er dann mit ihr ins Bett gehen.
    Aber warum konnte er sie nicht als die Frau mögen, die sie war?
    Warum konnte das niemand?
    „Na schön“, erwiderte sie seufzend und hasste sich dafür, dass sie sich im Selbstmitleid suhlte. Er war bei ihr. Er war nicht abgehauen. Hatte nicht nach der Rute gesucht, während sie zu schwach gewesen war, um ihn davon abzuhalten. „Ist schon in Ordnung. Ich werde trainieren, mit wem du willst.“
    Der Pick-up fuhr die gewundenen Straßen der Stadt entlang. Alle paar Sekunden huschten Lichter über die Windschutzscheibe. Kaia stellte die gestiefelten Füße aufs Armaturenbrett und lehnte sich so weit zurück, wie es der Sitz zuließ. Das Kleid rutschte ein Stück hoch und enthüllte den Saum ihres Höschens.
    Strider hielt den Blick stur auf die Straße gerichtet. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass du mit meinem Plan einverstanden

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