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Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Titel: Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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nahm sie aber sogleich wieder herunter. Selbst so eine symbolische Geste seinerseits würde ihr womöglich Unbehagen bereiten, und außerdem wurde ihm klar, dass er nun wirklich nicht der Richtige war, um ihr Trost zu spenden.
    Bei ihrer hitzigen und turbulenten Geschichte könnte so ein Angebot Amun ziemlich wütend machen. Und das zu Recht. Strider konnte sich gut vorstellen, wie er reagieren würde, wenn einer seiner Freunde eine gemeinsame Vergangenheit mit Kaia hätte – hüstel, Paris, hüstel – und der Mistkerl sie anfasste. Hallo-ho, liebe Wut.
    In diesem Augenblick begriff er, dass er sich niemals gewünscht hatte, für immer und ewig mit Haidee zusammen zusein. Er war scharf auf sie gewesen, ja. Aber seine Gefühle für sie oder irgendeine andere waren nie so stark gewesen, dass er nicht ohne Probleme hatte von dannen ziehen können. Ohne Bedauern. Ohne schlechtes Gewissen. Tja, da bildete Kaia eine unerträgliche Ausnahme. Zumindest bis auf Weiteres. Er brauchte sie. Er wollte sie, und wenn der richtige Zeitpunkt gekommen wäre, würde er sie auch haben. Ende der Geschichte.
    Allein der Gedanke daran fraß ihn vor Lust auf und verdrängte jede andere Emotion in ihm.
    Nicht jetzt, verflucht. Sie muss sich mit den Jungs entspannen und mit ihnen trainieren. „Übrigens“, sagte er zu Haidee, um sich irgendwie abzulenken. „Ich weiß, dass du weißt, warum Amun neulich zu Cronus gerufen worden ist.“
    „Ach ja? Und?“ Ihre Schwermut legte sich ein wenig, und ihr Gesicht hellte sich vor Belustigung auf. „Ich bin zwar nicht mehr von Hass besessen, aber hin und wieder macht es mir trotzdem Spaß, dich zu quälen. Außerdem weiß ich, dass sich einer deiner Kumpels einschalten und dir die Einzelheiten verraten würde.“
    Gewinnen.
    Na toll. Gegen eine Frau. Jetzt musste Strider gegen sie einen Willenskampf gewinnen. Doch er glaubte zu verstehen, warum sich sein Dämon wie ein Wilder auf diese Chance zum Sieg stürzte – so einfach er (hoffentlich) auch zu erringen wäre. Nachdem Kaia auf der Fahrt hierher dermaßen gefällig gewesen war, brauchte der Bastard Nahrung.
    „Was hat er in Erfahrung gebracht? Und, ja: Wir unterhalten uns gerade etwas länger, ob du das willst oder nicht. Ich werde dir die ganze verfluchte Nacht wie ein Welpe an der Leine folgen, wenn es nötig ist.“ Wenn diese Drohung sie nicht zum Einlenken brachte, wusste er auch nicht weiter.
    „Nichts.“ Sie seufzte. „Amun konnte sie nicht finden – die Frau, die jetzt von dem Dämon Misstrauen besessen ist. Cronus will, dass er morgen wiederkommt und es noch einmal versucht. Nun hast du beide Antworten. Zufrieden?“
    „Ein bisschen.“ Er hatte gewonnen, und kleine Glücksfunken füllten seine Brust. „Sag ihm …“ Strider riss die Augen auf, als ihm plötzlich ein Gedanke kam. „Er soll mich anrufen, wenn Cronus mit ihm fertig ist und er sich ein bisschen ausgeruht hat.“ Heute Nacht war Amun zu müde, als dass er ihn in die Pflicht nehmen könnte. Aber wenn ihm jemand helfen konnte, Juliettes Versteck für die Zweiadrige Rute zu finden, war er es. Verdammt, daran hätte Strider schon längst denken sollen. „Er muss mir einen Gefallen tun.“
    Haidee trank einen Schluck Bier. „Dir und allen anderen auf der Welt.“
    „Verdammtes Mädchen. Lern endlich zu teilen.“
    Sie verdrehte die Augen. „Lustig, das ausgerechnet aus deinem Mund zu hören.“
    „Nein, es ist pure Ironie. Das ist ein Unterschied. Aber soll ich dir die Wahrheit sagen? Ich bin ein hoffnungsloser Fall, einfach schon zu festgefahren. Du hingegen hast noch eine Chance zu kämpfen.“
    Sie lachte und erwiderte etwas, doch ein schriller Schrei im Hintergrund ertränkte ihre Worte. So ein Mist. Striders Ohren erkannten den Schrei augenblicklich.
    Er wirbelte im gleichen Augenblick herum, als ein roter, unscharfer Blitz an ihm vorbeiflog und sich auf Haidee stürzte.

16. KAPITEL
    D er Wind zerzauste Striders Haare, als er Kaia bei der Taille packte. Er war schnell, aber nicht schnell genug, und als er sie im Feuerwehrmannstil über die Schulter geworfen hatte, waren Haidees Wangen mit blutigen Kratzern übersät.
    Haidee schien viel zu erschrocken zu sein, um reagieren, geschweige denn, sich verteidigen zu können. Was so gar nicht zu ihr passte. Niemand hatte solch hoch entwickelte Schutzinstinkte wie Haidee. Entweder wurde sie nachlässig, oder die Trennung von Hass hatte sie langsamer gemacht.
    „Du fasst ihn nicht an. Du sprichst nicht mit ihm.

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