Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage
Niemals!“, fauchte Kaia, und in ihrer Stimme schwangen die Schreie eines anderen Wesens, ihre eigene Wut und dunkle Schwaden der Finsternis mit.
„Verdammt, Kaia.“ Strider klopfte ihr auf den Hintern. Sie merkte es nicht. Sie versuchte sich umzudrehen und rammte ihm dabei versehentlich ein Knie in den Magen. Und zwar fest. Er atmete heftig aus und krümmte sich, wobei er sie um ein Haar losgelassen hätte. Er justierte seinen Griff neu – eine Hand auf die Rückseite ihrer Beine, die andere auf dem unteren Rücken. Mein Gott, war sie heiß! Und zwar nicht im übertragenen Sinne. Die Hitze sickerte nur so durch ihre Poren und verbrannte ihn.
Gewinnen?
Sein Dämon meldetet sich schon wieder. Na großartig! Wenigstens war sich der Bastard nicht ganz sicher, wie er sich der Harpyie gegenüber verhalten sollte. Ich habe sie doch, oder etwa nicht? Was willst du denn noch?
„Kaia“, sagte Strider. „Wenn du dich nicht beruhigst, tust du mir noch ernsthaft weh.“
Zu seiner Überraschung durchdrangen seine Worte den Nebel ihrer Wut und zeigten Wirkung. Binnen weniger Sekunden beruhigte sie sich. Sie hing noch immer über seinerSchulter, ihre flachen Hände drückten gegen seinen Rücken, ihr heißer Atem strich über sein Shirt, drang durch den Stoff und streichelte seine Haut.
Na, Stridey-Monster, auch wieder da? Den Göttern war Dank, dass ihre Beine die Beule in seiner Hose verbargen.
Gewonnen, seufzte Niederlage zufrieden, und diese Zufriedenheit durchzuckte ihn wie ein Blitz und steigerte seine Lust noch mehr. Eine Lust, die bei Weitem stärker war als alles, was er mit Haidee erlebt hatte.
In der Bar hielten sich mehrere Männer auf, die ihn und Kaia interessiert beobachteten. Er grinste dümmlich. „Frauen.“
Sie nickten verständnisvoll.
Ein finster dreinblickender Amun eilte an Haidees Seite. Haidee sagte nur: „Es ist nichts, Baby. Ehrlich.“ Dennoch nahm er ihr Gesicht vorsichtig in die Hände und warf dann Strider einen wütenden Blick zu.
Als Hüter von Geheimnisse konnte Amun die Gedanken aller lesen, die sich in seiner Nähe aufhielten. Strider hob seine mentale Sperre auf und gewährte seinem Freund Einlass. Denk nicht einmal daran, dich an ihr zu rächen. Das Ganze hätte viel schlimmer enden können, und das weißt du genau. Kaia hat ihr bloß ein paar Kratzer verpasst, sonst nichts.
Du beschützt, was dir gehört, und ich beschütze, was mir gehört, gebärdete sich Amun wütend.
Kaia. Sein. Er wollte die Freude, die sich zu der Lust gesellte, gar nicht erst analysieren. Und er brauchte es auch nicht. Sie gehörte tatsächlich ihm. Aber nur eine Zeit lang, sagte er sich.
Haidee schlang die Finger um den Unterarm ihres Mannes, was eine Blutspur auf seiner mokkafarbenen Haut hinterließ. „Ist schon gut. Ich bin okay.“
Kaia zeichnete etwas auf Striders Rücken, was ihn ablenkte. Ein Herz, dachte er und verspürte den Drang zu lächeln.
Amun schickte noch einen Schwall Zeichensprache zu ihm hinüber. Findest du das etwa lustig?
„Ja. Allerdings. Wenn du uns jetzt entschuldigen würdest?Wir müssen noch etwas erledigen.“ Strider trug Kaia zur Tanzfläche.
Da Sabin noch nicht eingetroffen war, gab es keinen Grund, der Versuchung zu widerstehen. Sanft ließ er Kaia von seiner Schulter gleiten, wobei sie sich fest an ihn drückte. Anstatt die Füße auf die Holzdielen zu stellen, schlang sie die Beine fest um seine Taille, sodass sie mitten auf seiner Erektion zum Sitzen kam.
Strider unterdrückte ein Stöhnen. Wenigstens war ihre Körpertemperatur gesunken, und er brauchte sich keine Sorgen mehr zu machen, dass sein bestes Stück Feuer finge. Er blickte ihr tief in die Augen, und die Welt um ihn herum verschwand. Es gab nur noch Kaia, sein Verlangen und das Bedürfnis, die Wut zu mildern, die er unabsichtlich in ihr geschürt hatte.
Er verschränkte die Arme unter ihren Oberschenkeln, damit sie nicht herunterrutschte und um das vor den Blicken seiner Freunde abzuschirmen, was sie nicht sehen sollten. Das, was ihm gehörte. Ihr Hintern gehörte auf jeden Fall ihm.
„Lass mich los“, sagte sie ohne großen Nachdruck. Er verzichtete darauf zu betonen, dass sie ihn viel fester hielt, als er sie. „Ich werde diese Schlampe umbringen.“
„Nein, Baby Doll, das wirst du nicht.“
„Oh doch.“ Doch das Schwarz verschwand aus ihren Augen und ließ das Silbergold zurück, das er so liebte.
Brrrr. Moment mal. Liebte? Zum Teufel, nein! Er mochte die Farbe, das war alles.
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