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Die Herren von Buchhorn

Titel: Die Herren von Buchhorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Erwin / Ulrich Buchhorn
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des Junkers, ein rothaariger Kerl, aber der hat sich mehr für deinen Vater interessiert. War ein guter Kämpfer, dein Vater. Eine Schande, dass ein Kerl wie dieser Bauer …«
    »Schon gut. Und Fridrun?«
    Der Wirt feixte. »Du klingst ja richtig besorgt.«
    »Hat sie die beiden Männer auch gesehen?«
    Der Wirt schüttelte den Kopf.
    Gerald fiel auf, dass seine Hände zitterten. »Dafür, dass du im Krieg warst, machen diese Gestalten dich ganz schön nervös.«
    »Du hast sie nicht gesehen.«
    Eine Weile herrschte Schweigen. Durch das Fenster drang das geschäftige Lärmen der Straße, aber in diesem Augenblick schien es weiter weg als die paar Meter, die Gerald und den Wirt von den Menschen draußen tatsächlich trennten.
    »Was kannst du mir noch sagen?«, fragte der junge Schmied endlich. »Es muss noch etwas geben!«
    »Ich weiß nichts. Und ich will auch nichts wissen.«
    Gerald kaute auf seiner Unterlippe herum. »Ha!«, brüllte er plötzlich. »Der Bote!«
    »Was für ein Bote?«
    »Irgendjemand muss meinen Eltern Adalberts Botschaft überbracht haben.« Er stellte sich dicht vor den Wirt und stieß ihn gegen die Brust. »Wer kann das gewesen sein? Denk nach, Mann!«
    »Lass mich los, bei allen Heiligen! Ja, ich kenne den Boten. Hilbert heißt er! Aber ich hab ihn nicht mehr gesehen, seit er in Buchhorn war.«
    »Gut, den werde ich finden«, murmelte Gerald mit gerunzelter Stirn. »Wer könnte mir noch helfen? Dieser Bauer hatte doch einen Freund dabei an dem Abend. Er könnte dem doch geholfen haben, meine Eltern zu überfallen.«
    »Der versoffene Kerl? Das ist einer von denen, die mit ihrem bisschen Land nicht rumkommen, genau wie der, den sie geschnappt haben.«
    »Hat er auch einen Namen?«
    »Ja.« Das Grinsen des Wirtes war zurückgekehrt, wenn auch einige Schattierungen blasser.
    »Welchen?«
    »Weiß ich nicht. Und bevor du fragst, er ist seit dem Abend nicht mehr ins ›Felchen‹ gekommen.«
    »Na gut. Dann verschwinde! Und such dir eine neue Schankmagd.«
    Der Wirt warf Gerald einen bösen Blick zu. »Wie du meinst. Und du brauchst auch nicht mehr ins ›Felchen‹ zu kommen. Auf Gäste wie dich kann ich verzichten.«
    »Und ich auf dein schlechtes Bier.«
    Der Wirt schien noch etwas sagen zu wollen, doch dann schüttelte er nur den Kopf und verließ grußlos Geralds Kammer.
    Der sah ihm minutenlang nachdenklich nach. Die Informationen, die er bekommen hatte, drehten sich in seinem Kopf.
    »Ich muss diesen Hilbert finden.« Sonnenstrahlen tanzten zu seinen Füßen. Gerald schrak auf. »Ich muss zur Burg des Junkers. Verdammt!«, schrie er auf und stürzte auf die Straße.
     
    Verschwitzt und abgehetzt rannte Gerald in den Hof von Ludowigs Anwesen in der Oberstadt. Auf den ersten Blick sah er den Karren seiner Eltern, auf dem die Särge einträchtig nebeneinanderlagen. Ein Knecht führte eben Wildfang am Zügel herbei, um ihn vor den Wagen zu spannen. Geralds Blick wanderte weiter auf der Suche nach Wendelgard, doch die junge Frau war nirgends zu erblicken. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und ging zu dem Knecht hinüber, als er plötzlich die Stimme des Junkers hörte.
    »He, du!«
    Gerald blieb wie angewurzelt stehen. Alles in ihm verspannte sich, als er Ludowig sah. Der junge Mann thronte mit stolzer Miene auf seinem prächtig aufgezäumten Ross und blickte auf ihn hinunter. »Ich rede mit dir.«
    »Ja, Herr.«
    »Du hast doch ein Schwert für mich angefertigt.«
    »Ja, Herr.«
    »Taugt es etwas?«
    Gerald fühlte, wie ihm das Blut in die Wangen schoss. »Ich denke doch, Herr. Ich habe es genau nach Euren Angaben angefertigt.«
    Ludowig winkte ab. »Wir werden sehen. Ich möchte es haben.«
    »Jetzt?«
    »Ist das ein Problem, Bursche?«
    »Natürlich nicht. Ich dachte nur …« Er verstummte, als er Ludowigs Blick sah. »Natürlich nicht.«
    Ludowig schnalzte mit der Zunge, worauf sein Pferd sich in Bewegung setzte. »Na los, Bursche, führ mich zu deiner Werkstatt.«
     
    Die engen Gassen der Unterstadt waren bereits recht belebt, da es viele Tagelöhner und Kaufleute aus dem Umland hierher zog. Man hörte die verschiedensten Mundarten und Klangfärbungen, nur die Kleidung war zumeist eintönig, die Kleidung armer Leute und Handwerker. Gerald konnte sich kaum noch auf den Füßen halten. Schwer atmend stolperte er neben Ross und Reiter her, während Ludowig mit lässiger Eleganz sein Tier den steilen Weg hinunterlenkte, der Ober- und Unterstadt miteinander verband.
    »Du bist noch

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