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Die Herren von Buchhorn

Titel: Die Herren von Buchhorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Erwin / Ulrich Buchhorn
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aber ich bin das nicht.« Er hob die Hände und drehte die Handflächen nach außen. »Ich trage keine Schuld an den Morden. Ich hab nur ausgeführt, was er mir befohlen hat.«
    »Ich bring dich um, du!«, kreischte Ludowig. Wieder wollte er sich auf den Mann stürzten, doch plötzlich sprang Gerald vor und umklammerte seine Arme mit einem eisenharten Griff. »Lass ihn sprechen!«
    Wulfhard warf dem Schmied einen verunsicherten Blick zu. »Der Junker hat sich mit den Welfen zusammengetan, weil er die Macht wollte. Erst hat er die Botschaft von Eurem Knappen abfangen sollen, Herr, aber der war zu schlau. Dann hat er Mörder gedungen, die den alten Schmied getötet haben.«
    »Du hast sie gedungen, du!«, brüllte Ludowig. »Und das Weib des Schmieds hat Agnes mit ihren Kräutern auf dem Gewissen. Ich hab nichts davon gewusst!«
    Wulfhard versuchte, seine Stimme zu übertönen. »Wahrscheinlich hat er auch die Hure in Bregenz töten lassen!«
    »Nein! Das wollte ich nicht. Die drei haben auf eigene Faust gehandelt!«
    »Da! Er weiß, von wem ich rede!«, höhnte Wulfhard. »Und dann hat er nicht einmal vor einer Nonne haltgemacht!«
    »Sie war eine Mörderin!« Seine Stimme ging unter in dem Aufheulen der Menge.
    Udalrich riss die Hand hoch. »Gerald!«
    »Ja, Herr?«
    »Lass ihn los!«
    »Herr?«
    »Ich werde mich nicht wiederholen. Lass ihn los!« Udalrich schob seine rechte Fußspitze unter Ludowigs Schwert und kickte es zu ihm hin. »Versuch es einmal in deinem Leben mit einem ebenbürtigen Gegner!«
    »Udalrich! Nein!«, kreischte Wendelgard.
    Ludowig warf ihr einen Blick zu, sein Gesicht verzerrte sich. Er packte sein Schwert mit beiden Händen und stürmte auf Udalrich zu. Dieses Mal stolperte er nicht.
    »Hört auf!« Wendelgard versuchte, sich zwischen die beiden Männer zu werfen, doch Salomo hielt sie am Arm zurück.
    »Lass ihn. Er muss es zu Ende bringen. Gott wird über ihn wachen, Wendelgard. Hab Vertrauen.«
    Weinend wandte sie sich ab, während die beiden Männer sich umkreisten.
    »Du bist tot!«, keuchte Ludowig Udalrich entgegen. »Mir gehört alles, mir, dem Junker von Bregenz! Und deine Frau wird mir auch gehören, alter Mann!«
    Die Schwerter trafen klingend aufeinander. Udalrich blockte Ludowigs wütenden Hieb ab, taumelte jedoch. Ludowig nutzte die Schwäche und zielte mit einem Ellenbogen nach dem Magen seines Gegners. Die Menge brüllte auf, als der Graf stürzte. Ludowig holte zum tödlichen Streich aus, doch sein Schwert zersplitterte mit einem singenden Laut an Udalrichs Klinge. Der Graf hatte sich im letzten Moment zur Seite gerollt und den Hieb abgefangen. Jetzt stieß er sein Schwert nach oben.
    Ludowig brüllte auf. Dann brach er in die Knie. Seine Hände tasteten nach dem Schwertgriff, doch sie bekamen ihn nicht mehr zu fassen. Langsam drehte er den Kopf. »Wendelgard«, flüsterte er. Dann schob sich Udalrichs Gesicht zwischen ihn und sie. Wortlos riss der Graf das Schwert aus der Wunde. Sekundenlang schwebte es blitzend in der Luft, ehe es niedersauste und Ludowigs Kopf vom Rumpf trennte.
    Diesmal dauerte es länger, ehe sich die Erstarrung löste. Nur langsam klangen die ersten Jubelschreie auf.
    Salomo breitete seine Arme aus. »Ruhe!«, donnerte er. »Ihr habt soeben ein wahres Gottesurteil miterlebt. Wiederauferstanden aus dem Grab ist unser Heiland Jesus Christus. Und von den Totgesagten zurückgekehrt ist mit Jesu Gnade euer Graf! Gott der Herr hat seine Hand geführt, um den Mörder zu richten. Einen Schwesternmörder. Den Mann, der für den Mord an Gerald dem Schmied und seiner Frau Mechthild verantwortlich ist. Jubelt nicht! Betet!«
    Es schien fast, als seien die Menschen ringsum dankbar für den Befehl. Sie sanken in die Knie und beugten die Häupter. Auch Gerald folgte der allgemeinen Bewegung. Sein Blick haftete an dem zerbrochenen Schwert. »Die Blutrinne war zu tief. Du hattest doch recht, Vater!«, flüsterte er mit Tränen in den Augen. Erst als jemand seine Hand ergriff, wandte er den Kopf.
    »Fridrun.« Mehr brachte er nicht hervor.
    Das Mädchen lächelte und verschränkte ihre Finger mit den seinen. »Du hast es gehört«, flüsterte sie. »Lass uns beten.«
    Wendelgard gehörte zu den wenigen, die noch aufrecht standen. Sie schüttelte den Kopf, als wolle sie einen Bann brechen. »Und was wird nun aus uns?«
    »Was kann aus uns werden?« Udalrichs Gesicht wirkte plötzlich mutlos. »Ich bin dein Mann. Aber ich bin der Mann einer Klausnerin.« Er sah zu Salomo

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