Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
aufzuklettern, und dies in beachtlichem Tempo. Tado schrie den anderen zu, sie mögen sich beeilen, weil es ein Troll auf sie abges e hen hatte. Das schien sie zu ve r wirren, allerdings wagte keiner von ihnen einen Blick in die Tiefe.
Schließlich war es Grook, der trotz seiner Verletzungen von dem Schneesturm als erster den Ast erreichte und daran hochklette r te. Tado half ein wenig, indem er das Seil hinaufzog. Schließlich b e kam der Aonarier die Baumwurzel zu fassen und schaffte es vollends an die rettende Oberfläche. Auch Etos, Baako und Tengal wurden g e rettet. Währenddessen hatte das Ungeheuer den Fel s sims erreicht. Die beiden verbliebenen Gefährten griffen gleichzeitig nach dem Ast, und konnten so von den anderen hochgezogen werden. Der Troll verfehlte sie nur knapp, nahm aber sofort die Verfolgung auf.
Spiffi und Regan überwanden derweil die oberste Kante der Schlucht, und Er s terer legte sogleich einen Pfeil auf die Sehne und schoss ihrem Verfolger zwischen die Augen. Leider erzielte dies nicht den gewünschten Erfolg. Er kletterte unbeirrt weiter nach oben. Tado meinte zu Regan, er solle doch einfach seinen Morgen s tern fallen lassen, er könne ihn doch jederzeit e r scheinen lassen. Der Goblin erwiderte nur, dass dies noch weniger Erfolg haben würde; und Spiffi schoss einen weiteren Pfeil auf den Wassertroll, wich dann aber sofort von der Felskante. Das Ungeheuer erklomm s o eben die Oberfläche. Es nahm die Schwerthiebe der Aonarier unb e eindruckt hin und entwaffnete sie kurzerhand. Auch Regans Mo r genstern ric h tete kaum Schaden an.
Spiffi verschoss einen weiteren Pfeil, diesmal aus kürzester Entfe r nung. Das Geschoss traf den Troll im Hals, und tatsächlich zeigte der Angriff Wirkung: Das Wesen taumelte ein paar Schritte zurück, fas s te sich an die verwundete Stelle und kippte dann rücklings die Schlucht hinunter, allerdings nicht, ohne gleichzeitig nach dem Seil zu greifen, doch es hielt sein Gewicht nicht, ebenso wenig wie der zersplitternde dünne Baum, an dem es befestigt war und stürzte mi t samt dem Troll in die Tiefe.
Insgesamt hatten die Sieben der Zwischenfall und das Klettern über zwei Stunden gekostet. Nach einer kleinen Pause ma r schierte die kleine Gruppe in Richtung Wald. Sie verließen die Ebene und fa n den sich schon bald zwischen einigen merkwürdigen Bäumen wi e der.
Schließlich passierte es, dass die Erde u n ter ihnen nachgab, und sie in einem unterirdischen Gang landeten. Da er anscheinend in ein i gen hundert Metern wieder nach oben zu führen schien, b e schlossen die Sieben, seinem Verlauf zu folgen. Die Erbauer dieses Tunnels hatten die Decke a n scheinend ein wenig zu dünn gefertigt, da sie an zahlreichen anderen Stellen ebenfalls eingebrochen war. I m merhin konnten die Gefährten dadurch etwas sehen. Der Gang schien zu einem regelrechten System von Stollen zu gehören, die vermu t lich den ganzen Wald unterwanderten.
Es roch leicht modrig, und die Erdwände boten ein Zuhause für unzählige Käfer- und Spinnenarten, die sowohl die Aon a rier als auch Regan sehr gut zu kennen schienen, da sie Tado und Spiffi meh r mals vor einigen giftigen Exemplaren warnten.
Nach einer guten Stunde begann der Boden leicht anzusteigen, und wenige Minuten später gelangte die kleine Gruppe wieder ans Tage s licht. Sie hatten den Wald vollständig durchquert und befanden sich nun erneut in der riesigen Eiswüste dieses Tals. Diese Erkenntnis wu r de jedoch von einem erfreulichen Anblick verdrängt: Nur noch einen Kilometer entfernt erhob sich die gigantische Wurzel der Baumk ö nigin, wie Etos sie genannt hatte. Ihr höchster Punkt stieß an die Wolken, Tado schätzte ihre H ö he auf tausend Fuß.
„Endlich“, sagte Etos erleichtert. „es ist nicht mehr weit.“
Sie machten sich ohne die kleinste Pause auf den Weg. Der Schnee besaß so etwas wie eine harte Außenschale, vermutlich, weil es g e regnet hatte, und das Wasser gefroren war.
Endlich, nach einer weiteren halben Stunde, kamen sie ins Reich der Bäume, eine Stadt, die ihrem Namen alle Ehre machte, da es hier mehr von den großen Pflanzen gab als Häuser oder Menschen. Di e ser Zustand änderte sich jedoch, umso weiter sie auf die riesige Wurzel zuschritten. Es war ein gutes Gefühl, nicht von allen ang e starrt zu werden, die Bewohner der Stadt schienen sie jedenfalls gar nicht zu beachten.
Am späten Vormittag standen sie endlich vor der Behausung der Königin. Tado erinnerte sie eher an einen
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