Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
Kommen ist alle r dings ein wenig kompliziert“, fuhr der König der Aonarier fort. „Wir haben uns dazu entschlossen, das Tal von der Herrschaft des Lords zu befreien. Dazu benötigen wir natürlich die Hilfe der anderen Völker di e ses Tals.“
Ralindora schien zu wissen, worauf er hinauswollte: „Ihr wollt, dass ich euch meine Unterstützung zusage.“ Sie überlegte kurz: „Wart ihr schon bei den anderen Völkern oder ist das Reich der Bäume das erste, welches ihr aufsucht?“
„Nein. Wir baten schon Hexate und auch Croton um ihre Mi t hilfe.“ Tado meinte, einen leicht stolzen Unterton aus Etos’ Worten he r auszuhören, und das nicht ganz unbegründet, wie er fand. Zu Recht, denn auch die Baumkönigin schien überrascht. „Ihr wart in Hexates Palast und seid dort lebend wieder herau s gekommen?“, fragte sie amüsiert. Offenbar wusste sie, dass die Sonnenkönigin sehr schnell gereizt sein konnte, und auch, dass Etos sehr gerne provozierte. „Habt ihr denn wenigstens Zusagen erhalten oder musstet ihr den weiten Weg umsonst m a chen?“
Der König der Aonarier berichtete, unterstützt von Tado, Spiffi und Regan, in aller Kürze von den Gesprächen mit beiden Völkern. R a lindora schien zufrieden.
„Wenn das so ist, so werde ich euch meine Unterstützung zusichern. Zwar wird es nicht einfach sein, mein Volk davon zu überzeugen, da wir bisher von jeglichen Angriffen verschont blieben, aber ich de n ke, dass ich es schon irgendwie schaffen werde. Außerdem würde ich zu gerne das Gesicht von Hexate s e hen, wenn sie erfährt, dass ihr es tatsächlich geschafft habt, alle Völker zu überze u gen.“
Die Königin lächelte für einen Moment und griff dann zu einem Glas, das sich in einer kle i nen Vertiefung der linken Armlehne des Throns befand. Es war mit einer orangefarbenen Flüssigkeit gefüllt. „Aber wie wollt ihr es schaffen, alle Armeen sozusagen zur rechten Zeit am rechten Ort versammeln?“, fragte sie, während sie einen großen Schluck des farbigen Gebräus zu sich nahm. Etos wartete eine S e kunde, bevor er antwortete: „Indem wir das Leuchtfeuer der alten Stadtfestung en t zünden.“
Ralindora pustete das soeben Getrunkene vor Schreck in einem Sprühnebel wieder heraus, sodass die Gefährten erschrocken einen Schritt zurückwichen. Die Königin suchte dann einen Moment lang nach so etwas wie einem Tuch, um sich den Mund abzutrocknen. Als sie nichts dergleichen fand, wischte ihn sie kurz mit dem Han d rücken ab. Allerdings tat sie es nur mit deu t lichem Widerwillen, denn das Getränk schien ziemlich klebrig zu sein. Tado konnte sich nur mit Mühe ein Grinsen verkneifen. Irgendwie erinnerte ihn Ralindora ein wenig an Hexate, auch wenn er bis auf den übergroßen Thron eigentlich keine Gemei n samkeiten entdecken konnte.
„Tut mir Leid“, sagte sie dann etwas zerknirscht. „Erzählt es bi t te nicht weiter. Aber das mit dem Leuchtfeuer war ein sehr guter Witz, auch wenn ich es gemein finde, so etwas gerade dann zu sagen, wenn ich trinke.“ Sie lächelte leicht. Allerdings hielt die Heiterkeit nur für kurze Zeit, bis sie nämlich in die Gesichter der Sieben sah, und merkte, dass es kein Scherz gewesen war. Ein verwelktes Blatt fiel von der Krone eines Baumes. Ralindora streckte ihren Arm aus und es landete auf ihrer Handfläche. Sie nahm den Stiel des Blattes zwischen Zeigefinger und Daumen und hielt es ungefähr einen Vie r telmeter vor ihre A u gen. Tado riss erstaunt die Augen auf, als er sah, wie es seine grüne Farbe zurückerhielt. Die Baumkönigin pust e te es aus ihren Fingern und ließ es langsam zu Boden segeln.
„Ihr meint es wirklich ernst?“, fragte sie an die Gefährten gewandt. Diese nic k ten. „Na gut, meinetwegen“, sagte sie schließlich. „Ihr werdet schon wissen, was ihr tut.“
Das überraschte nicht nur Tado, Spiffi, und Regan, auch Etos und die drei Aonarier sahen ziemlich verwu n dert aus.
„Es freut mich, das zu hören“, meinte der König schließlich. Rali n dora stand auf.
„Ich möchte euch noch etwas zeigen. Doch wie mir scheint“, b e gann sie, „seid ihr ziemlich hungrig und erschöpft. Es würde mich sehr freuen, wenn ich euch einladen dür f te, mit mir zu essen.“
Tado riss abermals erstaunt die Augen auf. Er erinnerte sich noch gut daran, wie er sich vor wenigen Stunden noch g e wünscht hatte, einmal mit einer Königin zu essen. Dass sich di e ser Wunsch nun erfüllte, ließ ihn gar nicht mitbekommen, wie die anderen
Weitere Kostenlose Bücher