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Die Herrin der Flammen

Titel: Die Herrin der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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hierhergekommen war.
    Diese Burschen sollten jedoch genug Verstand haben, ihn zu fürchten.
    Daß dies offenbar nicht der Fall war, daß einer vortrat und mit dicker Stimme und Gossenakzent sagte: »Suchst du mich, Großer? Deine Jungs sind jedenfalls hinter mir her«, gab dem Geheimnisvollen genug Zeit, zu begreifen, daß, während er nach dem Rebellen namens Zip gesucht hatte, Zip auch ihn gesucht hatte.
    Ein Geräusch hinter ihm verriet Reiter und Pferd ziemlich gut, wie die Chancen standen, ohne daß sie sich umdrehen mußten, um das Dutzend Rebellen zu sehen, die von Dächern herunterkletterten und aus Kellerfenstern stiegen.
    Tempus’ Haut prickelte. Schmerz war wahrhaftig nicht, was er suchte, und ohne den Tod als Erlöser konnte er viel mehr leiden als normale Sterbliche. Doch es war sein Stolz, der ihm bei seiner Überlegung half. Eines wollte er bestimmt nicht, von den Vobfs als Geisel genommen zu werden. Das würde Crit ihn nie vergessen lassen.
    Und die Folge für die VFBF wäre dann die totale Auslöschung, nicht die kleineren Scharmützel, für die Crit sich noch Zeit nehmen konnte, während er mit hunderterlei anderen Dingen beschäftigt war, um zwei Kampfeinheiten auf den Abzug aus einer Stadt vorzubereiten.
    So sagte Tempus zu dem vordersten: »Wenn du Zip bist, dann suche ich dich.« Er glitt von seinem Pferd und schlang den Zügel um den Sattelknauf. Was immer auch Tempus wert war, das Trospferd jedenfalls war unersetzbar, und es würde auf einen bestimmten Pfiff hin zur Stiefsohnkaserne laufen.
    Doch sobald das Tros mit Zähnen und Hufen niedergemacht hatte, was sich ihm in den Weg stellte, war das Schicksal jedes einzelnen dieser Rebellenkinder besiegelt.
    Und Kinder waren es, das wurde dem Geheimnisvollen klar, als er näher herankam. Der Bursche an der Spitze seiner Schar war weit unter dreißig.
    Er wich keinen Schritt zurück, und ein Zeichen seiner Hand brachte seine Truppen näher, und Tempus mußte seine Meinung über die Zucht und Ausbildung dieser Rebellen ändern.
    Dann erinnerte sich der Geheimnisvolle, daß dieser Junge eine Liebschaft mit Kama gehabt hatte, seiner Tochter, die als Agent ebensogut war wie Critias und als Soldat ebensogut wie Sync.
    Der Bursche nickte bestätigend und fügte hinzu: »Ja, ich bin Zip, Alter. Worum geht’s? Du hast doch unsere Linien nicht ›versehentlich‹ überquert! Wir werden weder mit Jubals Blaumasken Waffenstillstand schließen noch mit diesem Kadakithis, der die Ilsiger doppelt verraten und verkauft hat!«
    In aller Seelenruhe entgegnete Tempus: »Nein, nicht versehentlich. Ich will mit dir reden – allein.«
    »Hier ist so ›allein‹, wie wir zwei je sein werden – du bist nicht halb so hübsch wie deine Tochter.«
    Tempus klammerte die Finger fest um den Schwertgürtel. Er sagte: »Zip – wie in Zero, nichts, null –, richtig? Aber trotzdem gebe ich dir eine Weisheit auf den Weg und eine Chance – weil meine Tochter glaubt, daß du das wert bist.« Das stimmte nicht; er hatte mit Kama nie über Zip gesprochen. Sie hatte sich längst das Recht verdient, ihre Bettgefährten auszusuchen.
    Der Bursche mit dem ausdruckslosen Gesicht lachte schallend. »Deine Tochter liegt mit Nisibisihexern im Bett – oder zumindest mit Molin Fackelhalter, der Nisiblut in den Adern hat. Ihre Vorstellung von Wert ist nicht meine!«
    Das Trospferd an Tempus’ Seite scharrte mit den Hufen. Tempus streckte die Hand aus, um es zu beruhigen, sofort klirrte ein Dutzend Klingen.
    »Die Weisheit ist folgende: Freistatt ist für Liebende, nicht mehr für Kämpfer. Schließt Frieden untereinander, sonst wird euch das Reich zermalmen und eure Leichen als Dünger auf die Felder streuen, damit das Getreide üppig wächst.«
    »Blödsinn, Alter. Ich hab’ gehört, daß du ein harter Bursche bist – nicht wie die übrigen.« Zip spuckte verächtlich auf den Boden. »Aber du redest den gleichen Mist, den ich von den andern höre. Sag deinen Leuten, daß sie schuld an allem sind.«
    Tempus war mit seiner Geduld beinahe am Ende. »Junge, hör zu! Ich halte sie dir eine Woche vom Hals – sieben Tage lang! Das genügt, daß du dich mit den anderen Faktionen triffst, um zu einer Einigung zu kommen. Wenn nicht, wird die VFBF am Neujahrstag längst vergessen sein. Und du wirst nicht lange genug leben, dich daran zu erinnern!«
    Stille setzte ein, dann murmelte jemand: »Bringen wir den Hundesohn doch um!« Und ein anderer flüsterte zurück: »Das geht nicht – weißt du

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