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Die Herrin der Kathedrale

Die Herrin der Kathedrale

Titel: Die Herrin der Kathedrale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Beinert , Nadja
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Küche. Zu edlen Gewürzen und riesigen Fleischportionen. Dabei stelle ich mir vor, wie ich ein großes Mahl zubereite, das allen hervorragend schmeckt.«
    »Du bist einfach die Beste!« Uta beugte sich über den Tisch und umarmte die Freundin fest. Dann ging sie zur Esse, legte gleich mehrere Holzscheite nach und drückte den Blasebalg nieder.
    »Aber vergiss nicht, zuerst zu einer Heilkundigen zu gehen. Versprochen, Frau Gräfin?«
    »Versprochen, Frau Köchin«, entgegnete Uta und lächelte. Als sie kurz darauf gemeinsam die Treppe zur Schlafkammer hinaufstiegen, fanden sie Katrina noch immer malend vor der Wiege vor. Das Mädchen hatte sich für Mohnblumen, vermischt mit bunten Gräsern, entschieden.
    »Die Blumen sehen wunderschön aus«, lobte Uta und beugte sich zu der Wiege hinab. »Man möchte sie am liebsten sofort pflücken.«
    Katrinas Augen leuchteten auf. Sie lächelte verlegen.
    Zu dritt nahmen sie wieder am Esstisch Platz und vertilgten den restlichen Brotlaib. Uta und Erna tauschten Erinnerungen an die Romreise aus, sprachen über das neue Zuhause und dass sie ihrer einstigen Heimat Ballenstedt nun wieder näher waren. Erst als der Morgen dämmerte, verabschiedete sich Uta von der Freundin.
    Mit Katrina an der Hand und in Begleitung der zwei Bewaffneten schritt Uta über den Platz der Vorburg zum Wohngebäude. Ob Arnold der Richtige für Erna war? Sie fühlte sich immer noch unbehaglich, sobald sie ihn sah. Konnte jemand, der Volkard aus dem Hardagau so ähnlich sah, gut für ihre Freundin sein? Ihr selbst hatte glutrotes Haar bisher nur Unglück gebracht.
    »Guten Abend«, hörte sie eine tiefe Stimme sagen, schritt aber gedankenverloren weiter geradeaus.
    Die Bewaffneten blieben hingegen stehen und verbeugten sich tief. Erst als Hermann von Naumburg sich räusperte und: »Guten Abend, Uta von Ballenstedt«, sagte, stockte Uta und drehte sich in Richtung der tiefen Stimme, die sie so nur von einer einzigen Person kannte. »Ihr, hier?«, brachte sie überrascht hervor und ließ Katrinas Hand los.
    »Die Burg ist auch mein Zuhause.« Hermann lächelte verlegen und verlor sich in ihrem Anblick. Mit dem festen dunklen Haar, das ihr unter dem Schleier bis auf die Hüften fiel, war sie noch anziehender, als er sie in den vergangenen Mondumläufen in Erinnerung gehabt und vergeblich versucht hatte, ihr Bild aus seinem Kopf zu vertreiben. Das letzte Mal hatte er sie in Rom bewusstlos im päpstlichen Hospital gesehen. Doch jetzt, wo sie so nahe vor ihm stand, war er sich sicher, dass sie mit jedem Tag noch schöner geworden war.
    »Natürlich, die Burg ist auch Euer Wohnsitz«, gab Uta verlegen zurück und schalt sich zugleich wegen ihrer unpassenden Begrüßungsworte. Sie hatte gewusst, dass sie ihn hier eines Tages wiedersehen würde, denn Ekkehard hatte sie knapp davon unterrichtet, dass Hermann die Burg mitbewohnte. Utas Blick fiel auf die Bündel, die das markgräfliche Ross trug.
    »Euer Bruder ist gestern zum Kaiser gereist«, erklärte sie schließlich.
    `Hermann von Naumburg nickte. »Ekkehard wird die kaiserlichen Beratungen zunehmend ohne mich begleiten. Ich möchte mich endlich intensiver mit den Bauvorbereitungen für das neue Gotteshaus befassen.«
    Bei diesen Worten dachte Uta augenblicklich wieder an seine Begeisterung in Vercelli und die Handbreit Abstand, die sie damals nur noch voneinander getrennt hatte. Nach einem Seitenblick zu den Wachen trat sie vor Hermanns Ross. »Vielen Dank für Euer Pergament«, sagte sie leiser. Sie hatte es vom Kaiserhof mit nach Naumburg gebracht und hütete es nun zusammen mit Hazechas Briefen in einem unauffälligen leinenen Einband.
    Zuerst lächelte Hermann, dann fiel sein Blick auf ihren Ehe-Schleier, und seine Gedanken sprangen zu dem Gespräch zurück, in dem er Ekkehard im Angesicht der Kaiserin den Vortritt gelassen hatte. Weil er Uta von Ballenstedt nicht auch noch hatte strafen wollen mit seinem … Hermanns Gesichtszüge verfinsterten sich. Ruckartig saß er ab und fuhr in sachlichem Ton fort: »Ich muss die nächsten Tage dringend Steinbrüche sichten.« Mit diesen Worten wandte er sich zum Gehen.
    Uta nickte und flüsterte nach einem Moment: » Dies diem docet, Hermann von Naumburg.«
    Hermann zögerte. Anstatt sich jedoch noch einmal zu ihr umzudrehen, griff er nach den Zügeln seines Pferdes und zog es über den Platz der Vorburg zur Hauptburg. Seine Miene war ein einziges Wechselspiel aus Schmerz und Sehnsucht.
    Margit beobachtete, wie der

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