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Die Herrin der Kelten

Die Herrin der Kelten

Titel: Die Herrin der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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Togodubnos, zum Beispiel, handhabt seine Spielfiguren wie Waffen und lässt sie wie Pferde, die besiegte Krieger hetzen, auf dem Brett aufmarschieren. Amminios wiederum kann den ganzen Tag mit Spielen verbringen, als ob er die Figuren lediglich wegen des angenehmen Gefühls in der Hand bewegen würde oder wegen der Schönheit der Muster, die sie auf den Feldern bilden. Man könnte dabei fast vergessen, dass er spielt, um zu gewinnen.«
    »Aber er gewinnt trotzdem?«
    »Natürlich. Jedes Mal. Er ist einfach nicht aufzuhalten, wie ein Schlachter, der in den Schlachtviehgehegen ein wildes, blutiges Gemetzel anrichtet. Es ist peinlich, seine Besessenheit zu beobachten. Wenn er tatsächlich einmal verliert, dann nur aus taktischen Gründen, um seinen Gegner einzulullen und zu einem noch höheren Wetteinsatz zu verleiten.«
    »Gewinnt er sogar gegen dich?«
    Sie bogen um eine Kurve, und der kalte, böige Wind wehte ihnen direkt von vorn entgegen. Caradoc verengte die Augen zu Schlitzen, während er an den Werkstätten vorbei auf das gekräuselte Band des nördlichen Flusses blickte. »Die Ordovizer haben ein Sprichwort: ›Ein Mann, der auf Gedeih oder Verderb spielt, erringt keine Ehre.‹« Er sagte dies ohne Boshaftigkeit. »Ich habe mit meinem Bruder nicht mehr Kriegertanz gespielt, seit ich meinen ersten Speer errang. Davor, ja, da hat er ständig gegen mich gewonnen - von dem Tag an, als ich alt genug war, um das Spiel zu spielen, bis zu dem Tag, als ich alt genug war, um den Tricks ein Ende zu setzen.« Er lächelte Breaca fröhlich an. »Wettbewerb wird am Hofe des Sonnenhunds sehr gefördert«, sagte er. »Verlieren nicht. Mein Bruder kann es gar nicht leiden, wenn er als Verlierer dasteht.« Er hatte erneut die Sprache gewechselt und war mühelos zur Mundart der Eceni übergegangen, und zwar zu dem Dialekt des Nordens mit den gedehntesten Vokalen und dem schönsten Klang; jener Sprache, bei der die Wahrscheinlichkeit, dass sein Vater sie verstand, am geringsten war. »Mein Erzeuger ist derjenige, den man beobachten sollte. Er ist der Meister, aber er spielt nicht mit einem Brett. Schau ihm zu und achte genau auf ihn. Es ist wie Unterricht im Tanz des Lebens.«
    »Das werde ich.«
    Sie ritten schweigend weiter. Der stürmische Wind traf sie jetzt von der Seite und vertrieb die schläfrig machende Wirkung des Ales, so dass Breaca wieder einen klaren Kopf bekam. Sie zählte vier einzelne Schmiedewerkstätten, gekennzeichnet durch die enorme Hitze ihrer Feuer und die blassere Farbe ihres Rauchs. Dazwischen hatten Lohgerber, Töpfer, Weber, Brauer und Salzhändler ihre Marktstände aufgebaut, und, ja, auch Händler, die genau die Gewürze, Soßen, Oliven und Weine feilboten, vor denen Breaca gewarnt worden war. Nichts von alledem wurde ihr aufgedrängt, und somit blieb ihr die Peinlichkeit des Ablehnens erspart.
    Sie hielten im Vorbeireiten bei den Schmiedewerkstätten an. In der ersten offerierte der Schmied ihr einen Dolch mit einem Stein in Eceni-Blau auf dem Querstück und einem springenden Delfin auf dem Knauf, und Breaca nahm das Angebot an. Der zweite Schmied machte eine anerkennende Bemerkung über die Schlangenspeer-Brosche an ihrer Schulter, die sie selbst angefertigt hatte. Sie wollte sie nicht hergeben, bot ihm jedoch an, später noch einmal in seine Werktstatt zurückzukommen und eine ähnliche für ihn zu schmieden. Der dritte bewunderte Breacas Torques, und als er erfuhr, dass Eburovic den Halsreif gemacht hatte, bestand er darauf, dass ihr Vater bei ihm in der Schmiede blieb, damit sie über Methoden der Goldverarbeitung sprechen und vielleicht noch ein kleines Experiment anstellen könnten. Cunobelin, der dies erst genehmigen musste, erteilte anstandslos seine Einwilligung. Kurz danach wurde Macha auf ähnliche Weise von einem Weber weggelockt, der sich begeistert über den feinen Stoff ihrer Tunika äußerte, und dann auch Airmid von einer Frau mit einem kleinen Kind, dessen dringendes Bedürfnis nach Eisenkraut nur zu offensichtlich war. Luain mac Calma begleitete Airmid, um bei der Heilbehandlung zu helfen.
    Bald waren sie nur noch zu viert: Breaca und Caradoc, Bán und Cunobelin. Vielleicht war das Ganze inszeniert worden, vielleicht nicht, aber wie auch immer, Breaca blieb nun nichts anderes übrig, als zu nicken und zu lächeln und zuzuhören, während der Sonnenhund ihr den überwältigenden Reichtum seines Reiches vor Augen führte. Die vierte Schmiede lag etwas abseits von dem Pfad und

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