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Die Herrin der Kelten

Die Herrin der Kelten

Titel: Die Herrin der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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Klang seines Lachens, das noch immer in ihren Ohren widerhallte - bis schließlich ein Feuer in ihrem Herzen loderte, das alles vernichten konnte, das ihr im Wege stand.
    Zitternd richtete sie sich wieder auf und sah sich mit einer Klarheit um, die die Mutlosigkeit und Unentschlossenheit, die ihr eben noch zu schaffen gemacht hatten, beiseite fegte. Der tückische Nebel löste sich abrupt auf, schien lediglich ein Hirngespinst ihrer Furcht gewesen zu sein. Die anderen beobachteten sie misstrauisch, als ob auch sie nur ein Trugbild sein könnte. Sie lächelte, sah, wie diejenigen, die ihr am nächsten standen, zurückzuckten, und wählte ihre Worte mit Bedacht: »Wenn dies das Werk der Träumer ist, dann ist es Teil der Prüfung. Wir sind die Kriegerinnen und Krieger von Mona. Sie haben Jahre damit verbracht, uns für die Schlacht auszubilden. Wenn wir schon sterben müssen, dann sollte es wenigstens ein ehrenvoller Tod sein, der uns mitten im Gefecht ereilt, nicht während wir hier herumstehen wie Bullen in einem Pferch, die auf den Schlachter warten. Wir sollten kämpfen, statt tatenlos herumzustehen und auf den Tod zu warten!« Sie hob ihren Speer und hielt die Spitze nach oben, das Zeichen zum Kampf. »Ich werde nötigenfalls auch allein gegen die Traum-Speerkämpfer antreten, aber in Gesellschaft ginge es besser. Wer ist bereit, gemeinsam mit mir gegen sie zu kämpfen?«
    Sie konnte die Sekunden, die in vollkommenem Schweigen verstrichen, an dem hämmernden Schlag ihres Herzens abzählen, und sie schienen sich zu einer Ewigkeit auszudehnen. Dann, endlich, sagte eine Stimme hinter ihr: »Ich«, und Caradoc trat neben sie und schloss damit eine Tür, die viel zu lange offen geblieben war. Sie lächelte ihn an, wie benommen vor Freude und Erleichterung, und er erwiderte ihr Lächeln, und sie wurde unwillkürlich an einen Augenblick in einem Fluss erinnert, als der Tod sie bereits gepackt und dann beschlossen hatte, sie wieder entkommen zu lassen. Mit lobenswerter Voraussicht erklärte er: »Wir werden noch andere Waffen brauchen. Speer gegen Speer ist keine geeignete Methode, um einen Kampf zu gewinnen. Wir brauchen Schwerter und Schilde, um es richtig zu machen.«
    »Das Zeughaus steht auf dieser Seite des Lagers. Wir sind neunundzwanzig, abzüglich der Verwundeten. Zehn Leute werden genügen, um die Waffen zu tragen, die wir benötigen.« Braint stand nicht weit von ihr entfernt. Breaca legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Bist du bereit, dein Leben zu riskieren, um dein Schwert zu holen?«
    Das Mädchen war jetzt hellwach und voller Tatkraft. Ihr Schmerz über den Tod ihres Cousins hatte sich nur zu bereitwillig in Zorn verwandelt und in das dringende Bedürfnis, zu handeln. Sie grinste grimmig. »Ich bin zu allem bereit.«
    »Gut. Damit sind wir drei. Wir brauchen noch sieben weitere. Nicht die Verwundeten.«
    Braint war die jüngste der neunundzwanzig. Die anderen würden sich nicht nachsagen lassen, dass sie weniger mutig waren als Braint. Keiner weigerte sich, sich ihr anzuschließen.
    Gwyddhien hatte inzwischen ihre Selbstbeherrschung wieder gefunden und war wieder fähig, vorausschauend zu planen. »Das Zeughaus steht an zu exponierter Stelle. Wenn sie auf uns warten, werdet ihr irgendein Ablenkungsmanöver brauchen, um sie abzulenken.« Sie zeigte durch das matte Licht der Morgendämmerung hindurch. »Dort drüben ist ein Weidenwäldchen, das zum Ufer des zweiten Flusses führt. Du führst deine zehn Mitstreiter zum Zeughaus. Ich werde die Übrigen mitnehmen, und dann werden wir so tun, als ob wir dort den Fluss überqueren wollten. Ihr könnt währenddessen in das Zeughaus einbrechen.«
    Breaca fühlte sich vollkommen im Gleichgewicht, als ob sie auf einer hohen Mauer stünde, mit einem klaren Blick auf alle diejenigen, die sich unter ihr versammelt hatten. Es kostete sie nicht die geringste Mühe, jeden Einzelnen der fünfundzwanzig Krieger, die unverletzt geblieben waren, einzuordnen und zu spüren, wie weit sein Mut reichen würde. Ardacos lag im Windschatten des Weißdorngebüsches. Ihre Blicke trafen sich, und sie konnte keinerlei Spur von Furcht in seinen dunklen Augen erkennen. »Irgendjemand muss bei Ardacos bleiben«, sagte sie. »Wir haben ihn nicht den ganzen weiten Weg hierher gebracht, nur um ihn jetzt zu verlieren.«
    »Ich werde bei ihm bleiben. Wenn du mir hilfst, ihn hinter die Felsen zu tragen, und mir noch sechs andere gibst, können wir hier so lange die Stellung halten, wie ihr

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