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Die Herrin der Kelten

Die Herrin der Kelten

Titel: Die Herrin der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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mächtige Träumer, die sich zur Verteidigung ihres Landes zusammengeschlossen hatten. Luain mac Calma war überall; er unterstützte sie mit der Scharfsichtigkeit, die die des Reihers war, und Efnís kreiste über ihnen, ein grauer, pfeilförmiger Falke, der auf Beutefang war. Sie alle fachten die Flammen des göttlichen Feuers an und sorgten dafür, dass es in den Herzen derjenigen, die kämpften, weiterbrannte, damit sie angesichts der Übermacht des Feindes keine Furcht oder Verzweiflung empfinden würden.
    Nur ein einziges Mal hatte Breaca dieses Gefühl verloren. Sie war zu Fuß gewesen, hatte sich gerade gegen den Ansturm der Zweiten Legion gewappnet, als die batavischen Schlächter auf der anderen Seite des Schlachtfelds das ungeborene Fohlen hochgehalten hatten und sich die Nachricht von dem grausamen Akt der Schändung wie ein Lauffeuer herumgesprochen hatte. Sie war am Fluss eingekeilt gewesen und konnte nicht zu den Batavern vordringen, aber sie hatte stattdessen ihre römischen Verbündeten getötet, allein und ohne sich um die Gefahr zu kümmern. Sie hatte wie eine Besessene um sich geschlagen, ohne die Sicherheit, die ihr das Feuer Monas verlieh, sondern nur von einem verzweifelten Schmerz verzehrt, der sie bis weit in die feindlichen Linien hineingetrieben hatte, bis Ardacos, Gwyddhien und Braint sie schließlich wieder herausgezerrt und an den sicheren Ort geführt hatten, wo die Kinder ihr Wasser brachten, und sie gezwungen hatten, innezuhalten und zu trinken und sich auf Mona und das größere Wohl zu besinnen. Aber die Zweite Legion hatte inzwischen den Fluss überquert, und für eine Weile waren sie alle zu sehr damit beschäftigt, um ihr Überleben zu kämpfen, um irgendetwas anderes zu tun. Später hatten die Wasser-Kinder dann die Nachricht überbracht, dass die abgeschlachtete Stute braun gewesen war, nicht grau, und dieses Wissen hatte in Breaca gebrannt; ein kleiner Trost, den sie das ganze Gemetzel hindurch wie einen Schatz hütete und der zu dem noch größeren Jubel beitrug, als es ihnen gelang, die Zweite zum Rückzug zu zwingen.
    Das war inzwischen eine halbe Ewigkeit her, war Teil ihrer Vergangenheit. Dazwischen lag der blutrote Schleier des Niedermetzelns. In den Kampflinien kannte Breaca nur das Töten, die ständige Wachsamkeit und den blitzschnellen Schlag auf entblößte Köpfe oder Glieder, die ruckartigen Bewegungen des Bären-Pferdes unter ihr, während es mit ihr und für sie kämpfte, mit ihr und für sie tötete, um zu überleben, um Platz vor ihr zu schaffen, damit auch Ardacos und Braint, Gwyddhien und Dubornos überleben konnten, um die hackenden, stechenden Schwertklingen von Gunovic fernzuhalten, der jetzt zu ihrer Rechten kämpfte. Das Fell seines Grauschimmels war rostbraun vor getrocknetem Blut, sein schwerer Hammer zerschmetterte Eisenhelme, so wie ein Stein Eier zertrümmert, und sein Schwert hackte den Lebenden die Glieder ab. Als sie einen Moment Zeit hatte, um darüber nachzudenken, wurde Breaca sich bewusst, dass es gut tat, mit Gunovic zu kämpfen. Er war in den letzten Jahren zwar etwas langsamer geworden, aber er kämpfte noch immer so wild und grimmig wie eh und je. Seit die römischen Verstärkungstruppen eingetroffen waren, war er dazu übergegangen, in der linken Hand seinen Schmiedehammer anstelle des Schildes zu schwingen; er hatte behauptet, dass er auf diese Weise doppelt so viele Feinde töten könnte. Sowohl er als auch Breaca wussten, dass er dafür sterben würde. Keiner von ihnen hatte ein Wort darüber verloren; die Wahl lag einzig und allein bei ihm. Breaca tötete, damit Gunovic überleben konnte, und vertraute darauf, dass er im Gegenzug für sie tötete und auch für Ardacos, der auf ihrer Linken ritt, ihrer Schildseite, und erbittert kämpfte, um sie vor durch die Luft sausenden Wurfspießen und ungesehenen Schwertklingen zu schützen. Er hatte während der Schlacht drei Schilde des Feindes ergattert und wieder verloren und kämpfte jetzt mit einem Legionärsschild, vierkantig und gebogen, ein Schild, der für Infanteriesoldaten gemacht war, aber nicht für Kavalleristen. Ein Schwert blitzte dicht vor seinem Kopf auf, und er schlug es mit seiner eigenen Klinge nieder und überließ es Braint, den Angreifer zu töten, die sich keuchend bedankte und ihm dafür einen anderen ans Messer lieferte. In einem verrückten Durcheinander von sich ständig verändernden Kampfmustern, in einem wilden Wirbel von Improvisation und Einfallsreichtum, der

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