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Die Herrin der Päpste - Walz, E: Herrin der Päpste

Die Herrin der Päpste - Walz, E: Herrin der Päpste

Titel: Die Herrin der Päpste - Walz, E: Herrin der Päpste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Walz
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Tages in meine päpstlichen Fußstapfen treten und es besser als ich machen.«
    Marocia schluchzte.
    »Und dir selbst, Liebste, würde eine funkelnde Krone gut stehen. Sie ist deine . . . deine geheime Bestimmung.«
    »Sergius . . .«
    »Nein«, unterbrach er sie. »Ich will daran glauben.« Wieder zuckte er zusammen. Er sprach schneller, so als presse er die letzte Luft, die ihn am Leben hielt, in seine Worte. »Ich wünschte so sehr, ich könnte mit ansehen . . . wie du . . . und Clemens . . . leben. Bitte vergiss . . . vergiss mich nicht.«
    Noch einmal ging ein breites Lächeln über sein Gesicht, dann versenkte er seinen Blick für immer in ihre Augen.

Dritter Teil
Im Käfig der Gefühle
Der Weihnachtstag, Anno Domini 963
»Pornokratie«, peitschte Liudprands Stimme durch die Basilika des heiligen Petrus und holte die Anwesenden aus der Spannung und Versunkenheit, mit der sie dem Bericht Marocias folgten, zurück in die Realität des Gerichts. »Ihr habt eine liederliche und lästerliche Pornokratie in der Wiege unseres heiligen Glaubens installiert.« Zum ersten Mal richtete er das Wort direkt an Marocia, ohne sie jedoch anzusehen. Vielmehr schweifte sein Blick über die Gesichter der Prälaten und Würdenträger, halb bittend und halb drohend. Diese Leute entschieden zwar nicht über Marocias Schicksal, aber die Vorstellung, sie könnten anfangen, mit der römischen Hure zu sympathisieren, war Liudprand ein Gräuel. Noch einmal schlug er ihr und allen anderen seine Anklage entgegen: »Pornokratie, jawohl. So nennt man die Form der Herrschaft, die Ihr in diesen Jahren in Rom begründet habt.«
    Auch Marocia musste sich nach diesem umfangreichen Bericht zunächst sammeln. Dann zuckte sie mit den Schultern. »Ich habe noch nie von diesem Wort gehört, ehrwürdiger Bischof, und ich frage mich, ob irgendjemand hier es überhaupt je vernommen hat. Ihr müsst es Euch ausgedacht haben.«
    »Ausgedacht?«, schimpfte Liudprand und musste sich sehr beherrschen, die Senatrix nicht anzusehen.
    »Verzeihung«, korrigierte Marocia schmunzelnd. »Ich wollte sagen, es muss wohl eine Eingebung des Herrn gewesen sein.«
    Einzelne der Anwesenden lachten auf, andere unterdrückten nur mühsam ihre Belustigung. Dann aber krachte Liudprands Stockspitze hernieder. »Ihr wart eine Papsthure.« Sie krachte nochmals nieder. »Ihr habt Schande über die heilige Kirche gebracht.« Sie krachte ein drittes Mal nieder. »Ihr habt Euch impertinent in die Belange der Christenheit eingemischt.«
    »Als Christin habe ich das Recht dazu.«
    Einen Lidschlag lang hetzte Liudprands Blick über Marocias Gesicht, bevor er sich zu den Gewölben der Basilika erhob.
    »Ihr verhöhnt das Gericht«, schimpfte er.
    Marocia stand auf. »Euch passt nur nicht, dass ich mich nicht mit Geschmeide und Seidenschleiern zufrieden gab, dass ich Wünsche und Ideen hatte, die Eurer Meinung nach einer Frau nicht anstehen und . . .«
    Liudprands Hand zischte durch die Luft, und sofort rief der Sekretär: »Marocia, Senatrix von Rom, setze dich, und achte das Gericht.«
    Marocia atmete einmal tief ein und aus, ehe sie der Aufforderung nachkam. Glücklicherweise verließ Suidger von Selz nun seinen Platz und stellte sich einen Schritt neben ihren Stuhl. Er faltete seine Hände auf dem Bauch und sah eindringlich zu Liudprand hinüber, eine Warnung, die Objektivität der Befragung zu wahren.
    Liudprand wusste natürlich, dass Suidgers Wort beim Kaiser ein gewisses Gewicht hatte. Nicht so schwer wie sein eigenes zwar, aber immerhin. Suidger sollte beim Kaiser keine Zweifel darüber anmelden können, dass es bei der Verurteilung der Senatrix nicht mit rechten Dingen zugegangen war. Der Bischof knurrte kaum hörbar in sich hinein, dann hob er den Knauf seines Stockes kurz in die Höhe und brachte damit den Abt des wohl angesehensten italienischen Klosters, Mons Cassinus dazu, die so genannte Befragung fortzusetzen.
    »Was geschah nach dem Tod des Heiligen Vaters?«
    »Ich wurde Herzogin von Spoleto, wie Ihr wohl wisst.«
    »Ach ja richtig«, rief der Abt voller Sarkasmus. »Das war jene Zeit, in der Ihr weniger die Kirche als mehr das Königreich malträtiert habt.«
    Suidger legte beschwichtigend die Hand auf Marocias Schulter und verhinderte eine allzu schnelle und heftige Stellungnahme der Senatrix. »Ist das eine Frage, ehrwürdiger Abt, oder eine Feststellung? Sollte es nämlich eine Feststellung sein, so ist diese nach den Normen des Gerichts nicht zulässig.«
    Der Abt

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