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Die Herrin der Pyramiden

Die Herrin der Pyramiden

Titel: Die Herrin der Pyramiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Goldstein
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bist verantwortlich für die Fertigstellung der Knickpyramide und meines neuen Grabmals. Außerdem plane ich zwei weitere Wirtschaftsdomänen und einen Tempel für den Sonnengott Re nördlich von Mempi.«
    Bevor ich etwas sagen konnte, war Hesire aufgesprungen. »Einen Tempel für den Sonnengott?«
    »Ich hatte auch dir eine Überraschung versprochen, Hesire.«
    »Was ist mit Atum?«
    »Ist dir dein Atum-Tempel noch nicht groß genug?«, begehrte Rahotep auf, der bisher geschwiegen hatte.
    »Er ist nicht so groß wie deiner. Ihr Sonnenpriester verbreitet eure dogmatischen Lügen im ganzen Land.«
    »Und wer hat Atum zum Reichsgott …«
    »Setzt euch hin, alle beide!«, befahl Seneferu. »Rahotep, dein Verhalten ist dem eines Thronfolgers nicht würdig!«
    »Thronfolger?«, flüsterte Khufu bestürzt, der den Streit der beiden Hohepriester eben noch amüsiert beobachtet hatte.
    »Du hast richtig gehört, Khufu. Ich werde Rahotep zu meinem Nachfolger ernennen«, erklärte Seneferu.
    Khufu war aufgesprungen.
    »Du willst schon gehen, Khufu?«, fragte Seneferu kalt. »Ich bin noch nicht fertig!« Er wartete, bis Khufu wieder Platz genommen hatte. »Rahotep bleibt Hohepriester des Re, wird aber nicht nach Iunu zurückkehren, sondern im Palast wohnen. Er wird sich auf seine neue Aufgabe vorbereiten.«
    Rahotep nickte.
    »Kanefer wird die Hochzeit vorbereiten.«
    »Wessen Hochzeit?«, fragte der Wesir.
    »Rahotep wird Nefrit heiraten.«
    Kanefer erhob sich und verließ wortlos den Raum.
     
     
    Ich schlich durch die Gänge des Palastes, durchquerte den nächtlichen Garten und betrat sein Schlafgemach. Es war lange nach Mitternacht, und er erwartete mich wie jede Nacht.
    »Ich habe eine Überraschung für dich«, flüsterte ich, als Seneferu mich in seine Arme schloss.
    »Eine Überraschung? Was ist es?«
    Ich hielt ihm die kleine Holzpuppe eines Kriegers mit beweglichen Armen und Beinen hin. Er nahm sie und betrachtete das Kinderspielzeug von allen Seiten. »Was soll ich damit? Ich habe dreißigtausend Krieger.«
    »Du kannst ihn Rahotep schenken.«
    »Und was soll der damit?«
    »Der kann ihn seinem Sohn schenken.«
    »Soll das heißen …?«
    »Ich werde deinem Sohn einen Erben schenken.«
    In dieser Nacht liebten wir uns mit einer Leidenschaft, die mich die Komplikationen vergessen ließ, die Sethi mir prophezeit hatte.
     
     
    Die Nachricht von meiner erneuten Heirat mit Rahotep verbreitete sich im Palast wie ein Feuer.
    Merit hatte mich in ihren Garten eingeladen. Wir saßen im Schatten eines Sonnensegels und tranken Guavensaft. Sie hielt ihre Hand schützend auf den Bauch, der sich bereits merklich rundete. Sie sah meinen Blick und nickte. »Ich bin schon wieder schwanger, Nefrit. Aber diesmal wird es ein Mädchen, da bin ich ganz sicher! Aber sag mir, stimmt das Gerücht, dass Rahotep und du wieder heiraten werdet?«
    »Ja.«
    »Wessen Idee ist das? Ich nehme an, dass mein Vater das befohlen hat.«
    »Rahotep und ich …«
    »Ach, Nefrit, erzähl mir nichts! Du warst nie in ihn verliebt! Ihr wart fünf Jahre verheiratet, und du hast ihm kein Kind geschenkt!«
    »Ich hatte eine Tochter.«
    »Aber nicht von ihm!«, triumphierte sie.
    Ich stellte den Becher mit dem Guavensaft auf den Tisch und lehnte mich auf meinem Stuhl zurück. »Woher weißt du das?«
    »Von Khufu.«
    Ich war sicher, dass Khufu Merit gebeten hatte, mich einzuladen. Sollte sie mich aushorchen? Merit war in den Jahren, in denen ich als Prinzessin im Palast wohnte, meine Freundin geworden. Und trotzdem war ich sicher, dass Khufu jedes Wort dieser Unterhaltung erfahren würde. Deshalb wählte ich meine Worte sehr sorgfältig. »Ich bin schwanger.«
    Merit sah mich überrascht an. »Heiratest du Rahotep deshalb?«
    Ich nickte. Es war nicht einmal gelogen.
     
     
    Am nächsten Morgen rief mich Kanefer zu sich in den Wesirspalast. Ich hatte mein Arbeitszimmer im Ministerium seit Seneferus Bekanntgabe meiner Hochzeit mit Rahotep noch nicht wieder betreten.
    »Ich möchte mit dir die Hochzeitszeremonien besprechen«, sagte der Wesir und sah mich dabei nicht an. Ungeduldig und gereizt wühlte er in einem Haufen gerollter Papyri auf seinem Tisch, öffnete eine Rolle nach der anderen und legte sie wieder zur Seite. »Rahotep ist Hohepriester des Re und so erscheint es meinem Vater nicht angemessen, wenn ihr im Atum-Tempel heiratet.«
    Kanefer sah blass und müde aus, als hätte er seit mehreren Nächten nicht geschlafen. Endlich hatte er den Papyrus

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