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Die Herrin der Pyramiden

Die Herrin der Pyramiden

Titel: Die Herrin der Pyramiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Goldstein
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unbegrenztes sumerisches Silber. Sargon scheint Amurrus Neutralität schlaflose Nächte bereitet zu haben. Wenn Abischai seine Pläne ausführen kann, wird Sargon bald wieder ruhig schlafen. Ich erinnere Euch an Euer Versprechen, das Ihr mir in jener Nacht gegeben habt. Djedef.«
    »Was werdet Ihr tun?«, fragte ich Seneferu.
    »Ihn aus Amurru herausholen!«
    »Ich verstehe nicht! Ihr werdet keinen Krieg führen?«
    »Wie viele Regimenter kann ich mit fünfzig Schiffen nach Amurru verlegen?«, fragte er.
    »Während des Zedernland-Feldzuges habt Ihr …«
    »Da hatte ich nicht das sumerische Heer gegen mich! Sargon wird meine Krieger ins Meer treiben. Wenn er uns überhaupt landen lässt.«
    Der Kriegsminister Neferatum und sein Bruder Djedkare, der Fürst von Mempi, betraten den Arbeitsraum ihres Vaters. Khufu reichte Neferatum wortlos Djedefs Brief.
    »Ihr werdet Amurru als Vasall von Kemet aufgeben, Majestät?«, fragte Rahotep entsetzt.
    »Ich habe Amurru in dem Augenblick aufgegeben, als ich Sargon Djedefs Neutralität zugesichert habe«, erklärte Seneferu.
    Rahotep ließ sich auf einen Stuhl vor dem Schreibtisch seines Vaters fallen und starrte auf die Karte der Beiden Reiche. Dachte er an die Zeit, wenn er selbst Herrscher sein würde? »Was meint Ihr mit herausholen, Majestät?«
    »Du wirst mit Khufu und zwei Regimentern nach Amurru segeln, um Djedef und sein Regiment nach Mempi zurückzuholen.«
     
     
    Die Schiffe der Flotte, auch die Barken für die Horusfahrt, wurden bis zum Nachmittag mit Vorräten der Pyramidenbaustelle von Mempi verproviantiert. Rahotep und Khufu verließen bereits mittags den Palast, um das Beladen zu überwachen. Es gab keinen triumphalen Auszug der Regimenter aus Mempi, keinen zeremoniellen Auftritt des Königs am Erscheinungsfenster und keinen Abschied von Rahotep und Khufu vor deren Aufbruch nach Amurru. Die Zeit drängte, Djedefs Leben und das seiner Männer war in Gefahr.
     
     
    Drei Tage nach dem Ablegen der Flotte nach Amurru fand der Prozess gegen Iya statt. Khufus Geliebte war vom Maat-Priester von Pihuni und einer bewaffneten Eskorte nach Mempi gebracht worden, wo sie zwei Nächte im Gefängnis der Polizeibehörde verbracht hatte.
    Der Prozess fand im Tempel der Maat statt. Der Ankläger war der Wesir Kanefer, Verteidiger der Maat-Priester von Pihuni. Der König verurteilte Iya zum Tode.
     
     
    Ich reiste nach Gisa, um das Gelände für Rahoteps Pyramide zu untersuchen. Auf dem Weg dorthin besuchte ich die Baustelle der Roten Pyramide. Neferakhet, den der König zum Kommandanten meiner Leibwache ernannt hatte, begleitete mich. Bauleiter Hemset versicherte mir, dass es keine Probleme gebe und dass die Bauarbeiten zügig vorangingen.
    Nach der Besprechung mit der Bauleitung bestieg ich meinen Wagen und fuhr mit Neferakhets Eskorte weiter nach Gisa. Hemset und seine Gehilfen begleiteten mich. Ich kletterte auf dem Felsplateau herum, führte Probebohrungen durch und besichtigte das Gelände, das ich als Steinbruch vorgesehen hatte.
    »Wir hätten gleich hier bauen sollen!«, sagte Hemset. »Hier gibt es alles: hochwertiges Steinmaterial für den Kernbau, festen Untergrund, flaches Gelände für Schleppstraßen und genug Platz für eine Arbeitersiedlung. Das Plateau ist stabil, Prinzessin. Es kann drei oder vier Pyramiden tragen.«
    »Ich baue nur eine, Hemset, nur eine einzige!«
    »Wann ist Baubeginn?«
    »Ich werde nächste Woche mit zweihundert Männern hierher zurückkehren, um mit der Glättung des Plateaus für das Fundament der
Akhet Rahotep
zu beginnen.«
     
     
    Die nächsten Wochen verbrachte ich auf dem Plateau von Gisa. Die Rote Pyramide hatte eine Höhe erreicht, die einige hundert Arbeiter freisetzte. Ich hatte mich entschlossen, Rahoteps Pyramide an einer Stelle des Plateaus zu errichten, die einen natürlichen Felskern hatte, der das Gewicht des gewaltigen Bauwerks tragen würde. Um diesen Felskern herum, der uns mehrere Steinlagen ersparen würde, ließ ich das Plateau vorbereiten.
    Ein anderes Arbeiterteam schlug den Grabschacht in einem steilen Winkel in den Fels. Ich wollte den Fehler vermeiden, der zu den Rissen in der Grabkammer der Knickpyramide geführt hatte, und entwarf eine Kammer tief unter der Pyramide. Weder der Schacht noch die Kammer selbst sollten die Stabilität der Pyramide gefährden.
    Ich verbrachte die gesamte Arbeitswoche in Gisa und kehrte nur am freien zehnten Tag nach Mempi zurück, um meinen Sohn zu sehen. Und meinen

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