Die Herrin der Pyramiden
Positionen so beschäftigt, dass sie gleich nach den Prüfungen an ihre Aufgaben zurückkehrten. Auch mir blieb nichts anderes übrig, als in den Tempel zurückzukehren, meinen Dienst als Priesterin aufzunehmen und auf die Ergebnisse der Abschlussprüfung zu warten.
Zwei Wochen später erreichten mich drei Briefe: von Sarenput, von Rechmire und der Tempelverwaltung. Sarenput schrieb mir über den Fortgang der Umzugsvorbereitungen. Er war wütend darüber, dass sein Vater die Verlegung der Residenz angeordnet hatte, obwohl der neue Königspalast noch nicht fertig gestellt war und die Arbeiter die Baustelle noch nicht geräumt hatten. Weder war die Ausgestaltung der Repräsentationsräume abgeschlossen, noch hatten die Gärtner bisher die Gärten angelegt. Sarenput schrieb, dass er eine schriftliche Auseinandersetzung mit seinem Vater über den Termin der Verlegung gehabt hatte.
Der zweite Brief war von Rechmire. Er teilte mir die Ergebnisse der Abschlussprüfung mit und gratulierte mir zum Diplom eines Königlichen Architekten, das er seinem Schreiben beigefügt hatte. Er schrieb mir, dass er meinem Vater Kamose eine Abschrift der Diplomurkunde habe zukommen lassen und dass mein Vater mir seine besten Wünsche übermittelte. Mein Triumph war vollkommen: Ich hatte bestanden!
Warum schrieb mir mein Vater nicht direkt, sondern ließ mir seine Nachricht über Rechmire zukommen? Was stand seit dem Riss in der Grabkammer zwischen meinem Vater und mir?
Der dritte Brief ließ mich in Tränen ausbrechen. Die Tempelverwaltung hatte ihre Unterlagen zu meiner Ausbildung der vergangenen Jahre durchgesehen und festgestellt, dass ich mich bisher nicht dem Ritual der Beschneidung unterzogen hatte. Die Beschneidung, der sich alle Gottesdienerinnen im Alter von vierzehn Jahren zu unterziehen hatten, war aufgrund meines ungewöhnlichen Weges meiner Ausbildung in Vergessenheit geraten. Ein Schreiber war darauf aufmerksam geworden, als er mich zur Zweiten Weihe eintrug, und sah sich genötigt, mich auf dieses Versäumnis schriftlich hinzuweisen.
Wochenlang bemühte ich mich, mit dem langsamen und unveränderlichen Rhythmus des Tempellebens zurechtzukommen, aber es gelang mir nicht. Überall eckte ich an: Ich ging zu schnell durch die Gänge, ich war zu fahrig in den rituellen Bewegungen bei den Morgen- und den Abendriten, ich sprach zu laut und zu hastig oder im Kommandoton der Baustelle und brachte die Priesterschaft gegen mich auf. Das Leben im Tempel wurde mir bereits nach wenigen Wochen unerträglich.
Der Tag meiner Beschneidung rückte immer näher, und ich wurde immer unruhiger. Die Tradition sah vor, dass ein Junge gleich nach seiner Geburt aus hygienischen Gründen beschnitten wurde. Die Mädchen wurden erst im heiratsfähigen Alter von vierzehn Jahren beschnitten. Die Gründe für die Beschneidung der Mädchen waren im Lauf der Jahrhunderte vergessen worden. Mit der Beschneidung, die üblicherweise im elterlichen Haus stattfand, wurde die Perle der Hathor entfernt.
Ich hatte mir die Ersparung dieser höchst schmerzhaften Opfergabe an die Götter teuer erkauft: mit meiner Würde.
In der Nacht vor der Beschneidung ging ich in Ptahhoteps Kammer, wo er auf mich wartete. Als ich den Raum betrat, richtete er sich auf seiner Matte auf und streckte mir eine Hand entgegen. Sein priesterlicher Leinenschurz war halb hochgezogen, sein aufgerecktes Glied erwartete mich bereits.
Er lehnte sich wortlos zurück und betrachtete mich, wie ich die Priesterkleidung von den Schultern zog und meine Brüste entblößte. Dann legte ich mich neben ihn. Sein Atem, der nach süßen Zwiebeln und Bier roch, wehte mir ins Gesicht.
Dann nahm er meine Hand und ließ mich seine Männlichkeit umfassen und massieren. Eine Weile genoss er die süßen Gefühle, die ich mit meiner Hand hervorrief, dann griffen seine Hände nach meinen Schultern und zogen mich auf seinen heißen Körper. Sein Min lag hart und steif zwischen uns. Meine Bewegungen erregten ihn und ließen ihn wollüstig stöhnen.
»Ja!«, seufzte er. Mit beiden Händen umfasste er jetzt meine Brüste wie reife Früchte und drückte zu. »Hör jetzt nicht auf!«
Ich konnte ihm nicht ins Gesicht sehen.
Als er genug hatte, warf er mich flach vor sich hin. Seine Hand tastete zwischen meinen Beinen. »Du bist ja noch trocken!« Seine Stimme klang heiser und erregt. Er spuckte in die Hand und verteilte die Flüssigkeit.
Ich starrte zu ihm hoch. Bevor ich etwas sagen konnte, warf
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