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Die Herrin der Pyramiden

Die Herrin der Pyramiden

Titel: Die Herrin der Pyramiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Goldstein
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Bauleiter der Baustellen
Khai Seneferu
und der neuen Residenz, an Prinz Nefermaat. Ein Beben hat vor zwei Tagen das Plateau unterhalb der
Erscheinung des Seneferu
erschüttert. Die Bauleitung hat das Fundament und die Grabkammer untersucht und keine Schäden festgestellt, die den Fortgang der Arbeiten behindern werden. Die Pyramide ist bis zur zwanzigsten Steinlage gewachsen und die Bauarbeiten gehen problemlos voran. Gruß, Kamose.«
    Als ich die letzten Bildzeichen zu Papyrus gebracht hatte, sah ich auf. »Du hast die Risse in der Grabkammer nicht erwähnt.«
    »Welche Risse? Es gibt keine Risse. Prinz Rahotep war gestern Nachmittag bei mir, und wir haben die Alternativen besprochen. Er und ich waren gestern Nacht mit einem Eimer Gipsmörtel in der Grabkammer und haben die Schäden beseitigt. Auch er ist überzeugt davon, dass die Wände und das hohe Gewölbe dem Druck der Steinlagen standhalten müssten.«
    »Prinz Rahotep hat persönlich die Risse vermörtelt?«
    »Er ist ein energischer junger Mann. Er wird ein guter Herrscher werden.«
     
     
    Prinz Nefermaat nahm den Bericht der Bauleitung zur Kenntnis und forderte meinen Vater auf, die rechtzeitige Fertigstellung der neuen Residenz sicherzustellen, da der König wegen des bevorstehenden Umzugs bereits ungeduldig würde.
    Ein separater Brief ging direkt an Prinz Sarenput, ein weiterer an Prinz Rahotep. Der Wesir ernannte Sarenput zum Verantwortlichen für den Umzug der Residenz von Pihuni nach Mempi. Er wurde zum Gehilfen des Bauleiters Kamose ernannt, war ihm rangmäßig aber gleichgestellt. Welche Rolle ich als Gehilfin meines Vaters einnehmen sollte, ging aus keinem der Briefe hervor.
    Rahotep zeigte mir den Befehl, den er von seinem Onkel erhalten hatte. Er sollte mit seinem Bruder Aserkaf in Mempi seine neue Aufgabe als Bauleiter der Meeresflotte übernehmen. Der Befehl war mit dem persönlichen Siegel des Lebendigen Gottes versehen. Die Position als Gehilfe des Bauleiters Rechmire übernahm sein Bruder Kanefer von ihm.
     
     
    Mein Leben änderte erneut seine Richtung, als Sarenput die Bauleitung der neuen Residenz übernahm, Rahotep seine neue Aufgabe in Mempi antrat und ich, wie befürchtet, die Einberufung in den Tempel zur Weihe des Zweiten Priestergrades erhielt.
    Der Tempel duldete keinen weiteren Aufschub und noch vor der Abschlussprüfung zum Architekten bezog ich wieder eine Kammer im Tempel des Ptah. Ich kam mir sehr überflüssig vor, als ich meinen Sack in meiner Kammer auspackte.
    Meine schlimmsten Befürchtungen sollten sich bewahrheiten. Ich kam mit den strengen Regeln des Lebens im Tempel nicht mehr zurecht. Zu sehr hatte ich mich an die Freiheit gewöhnt, über mein Leben selbst entscheiden zu können. Erst jetzt wurde mir bewusst, wie ungewöhnlich meine Lebensweise für eine Gottesdienerin gewesen war. Die Priester des Ptah kannten mich noch aus der Zeit der Tempelschule und hatten durch Gerüchte mitbekommen, wie sich meine Karriere in der Welt außerhalb des Tempelbezirks entfaltet hatte. Schon als Tempelschülerin war ich durch mein Verhalten aufgefallen, aber seit meiner Ausbildung zum Schreiber und meinem Studium der Architektur kannten mich die meisten Priester zumindest dem Namen nach. Jetzt, da ich zurückgekehrt war, um die Zweite Weihe zu empfangen, machten sich viele einen Spaß daraus, mich zu provozieren. Ich sollte die Rolle einnehmen, die mir als Frau ihrer Meinung nach zustand: die einer schweigsamen Priesterin.
    Also versuchte ich, diesen Erwartungen zu entsprechen, nahm vorschriftsmäßig an den Morgen- und den Abendriten des Ptah und der Sekhmet teil und lernte in der mir zur Verfügung stehenden Zeit für die Abschlussprüfung, die gleich nach den fünf verfluchten Tagen zu Beginn des vierzehnten Regierungsjahres stattfinden sollte.
    Ich war bereits vier Wochen im Tempel des Ptah, als ich für die Neujahrsprozession zum ersten Mal wieder die äußere Welt betrat. Diese Prozession unterschied sich durch nichts von den Prozessionen der Vorjahre, an denen ich teilgenommen hatte. Beim Zug durch die Alte Hauptstadt fiel mir allerdings auf, dass der Herrscher in diesem Jahr nicht in Mempi weilte.
    Vier Tage nach Neujahr fand ich mich mit meinem Schreiberbrett und meinen Papyruspinseln bei Rechmire auf der Tempelbaustelle zur Abschlussprüfung für Architektur ein. Ich hatte während der mündlichen und schriftlichen Prüfungen nur kurz Gelegenheit, mit Sarenput und Rahotep zu sprechen. Beide waren durch ihre neuen

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