Die Herrin der Pyramiden
er sich mit dem ganzen Gewicht auf mich, um mich festzuhalten, aber ich begann zu kämpfen und zu schreien.
Ein weiterer Gottesdiener betrat die Kammer. Und noch einer.
»Haltet sie für mich fest!« Die Priester knieten nieder und drückten mich auf den Boden. Ich konnte mich nicht mehr bewegen.
»Was ist passiert, Ptahhotep?«
»Nefrit hat ihre Meinung geändert, als sie seine Größe gesehen hat!« Die drei Priester lachten.
Dann stieß er in mich hinein, so hart und so tief er konnte. Er fühlte den Widerstand und stieß brutal nach. Ich schrie. Er genoss es, dass die beiden zusahen, wie er mich demütigte.
Ich spürte ihn in mir, aber viel mehr spürte ich nicht. Sein Gewicht lastete auf mir. Meine Arme und Beine gehorchten mir nicht. Ich begann, mich von ganz ferne selbst zu fühlen. Er fing an, sich auf mir zu bewegen.
Ich spürte nichts, was über die rein körperlichen Wahrnehmungen hinausging, empfand nichts, war wie gelähmt. Ich wusste, wofür ich es tat, dass es der Preis für meine Freiheit war. Und doch schämte ich mich.
Er bewegte sich immer heftiger und rhythmischer. Ohnmächtig starrte ich an ihm vorbei an die Decke. Wie lange dauerte es denn noch?
Er stöhnte wollüstig und wand sich auf mir. Sein Min begann in mir zu zucken und entleerte sich. Er verspritzte seinen Samen, bis er nichts mehr in sich hatte. Dann rollte er sich neben mich.
»Jetzt will ich!«, rief der Priester, der meinen rechten Arm mit den Knien auf die Matte gedrückt hatte.
»Nein, erst ich!«, rief der andere.
Nach den Morgenriten fand die rituelle Beschneidung der angehenden Priesterinnen statt. Ich war mit achtzehn Jahren die Älteste. Eine Gruppe von Mädchen wartete in einem Vorraum auf den schmerzvollen Schnitt und das Ende jeder sexuellen Lust. Da die meisten von ihnen zu jung waren, um Erfahrungen mit einem Mann gesammelt zu haben, ahnten sie nicht, was ihnen entgehen würde. Ich hingegen hatte die Wonnen der Lust mit Sekhem, mit Djedef und mit Sarenput auskosten können und fürchtete den Schnitt. Ich hoffte, dass Ptahhotep Wort halten würde.
Eine nach der anderen verschwand hinter dem Vorhang der Beschneidungskammer, und wenig später hörte ich ihre spitzen Schmerzensschreie. Eine Gottesdienerin, die ebenfalls hier im Tempel beschnitten worden war, hatte mir zwar versichert, dass einer der Priester eine schmerzstillende Paste auftragen würde, aber die Einwirkungszeit bis zum Schnitt mit dem heiligen Steinmesser sei nicht lang genug gewesen, und der Schmerz sei unerträglich. Ich hatte Angst.
Dann war die Reihe an mir. »Priesterin Nefrit!«
Ich betrat die dunkle Kammer und entledigte mich schweigend meines langen Leinengewandes. Ich erschrak: Ptahhotep war nicht allein in der Kammer! Wie sollte er die abgesprochene Täuschung durchführen, wenn er durch zwei weitere Priester überwacht wurde?
»Bist du bereit, Nefrit?« Durch eine Handbewegung forderte er mich auf, näher zu treten.
Welch eine Frage! Natürlich war ich nicht bereit.
Ptahhotep saß auf einem niedrigen Hocker und hielt das Beschneidungsmesser in der rechten Hand. Neben ihm stand ein Arzt, der einen Tiegel mit einer stinkenden Paste in der Hand hielt, sowie zwei weitere Gottesdiener, die nun nach meinen Armen griffen, um mich festzuhalten.
Der Arzt trug mit einem Spatel die Paste auf meine Hathor-Perle auf. Die Paste brannte wie Feuer und versengte meine empfindlichsten Körperteile. Wenn das schmerzstillende Medikament schon so peinigend war, wie schmerzhaft würde dann erst der Schnitt werden?
»Du kannst schneiden, Ptahhotep!«, sagte der Arzt.
Würde der Priester sein Wort halten? Ich suchte den Blick seiner Augen, er schaute weg. Er konzentrierte sich ganz auf die vor ihm liegende Aufgabe, genau wie am Vorabend. War mein Opfer vergeblich gewesen?
Ptahhotep beugte sich vor und setzte das Messer an. Deutlich spürte ich die Kälte des Instrumentes auf der Haut. Er würde tatsächlich schneiden!
Die beiden Gottesdiener, die mich festhielten, richteten ihre Blicke auf die gegenüberliegende Wand. Der Arzt war mit dem Anrühren einer neuen schmerzstillenden Paste beschäftigt. Ptahhotep ritzte mit dem Messer die Haut an, damit Blut floss, führte den entscheidenden Schnitt aber nicht aus. Ich stöhnte vor Erleichterung.
»Vollzogen«, meldete Ptahhotep dem Arzt und reinigte das Messer von meinem Blut.
Der Arzt trat näher und reichte mir ein Stück mit Palmwein getränkten Leinens, das ich mir fest auf die blutende
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